Vorträge und Lesungen

Ehrlich verzeihen

Bassam Aramin u. Rami Elhanan im Gespräch (Engisch, Simultanübersetzung Deutsch)

Wann
Di, 15. Oktober 2024, 19:00 Uhr
Wo oder WAS
Dornach
Goetheanum
 
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Zwei Töchter sterben im Nahost-Konflikt. Ihre Väter Bassam Aramin und Rami Elhanan leben vor, wie man trotzdem eine Zukunftsperspektive findet. Sie sprechen am Goetheanum mit Udi Levy über Konflikt, Trauer, Bruderschaft und Frieden.
«Als Kinder- und Jugendärztin habe ich bei der um sich greifenden Lebensangst und Depression die Frage, wie man junge Menschen ermutigen und ihnen Perspektiven aufzeigen kann, um selbst aus schwersten Schicksalsschlägen wieder aufzustehen.» Das sagt Karin Michael, Ko-Leiterin der Medizinischen Sektion am Goetheanum. In der Art und Weise, wie Bassam Aramin und Rami Elhanan mit dem Schicksal ihrer Familien einen Umgang gefunden haben, sieht sie ein Vorbild dafür, aus schwierigen Erfahrungen positiv in die Zukunft zu wirken.
Bassam Aramin und Rami Elhanan leben im Westjordanland und in Israel; sie vereint das Schicksal, ein Kind im Nahost-Konflikt verloren zu haben: die zehnjährige Abir durch einen israelischen Grenzpolizisten, die vierzehnjährige Smadar durch einen palästinensischen Selbstmordattentäter. Beide Väter haben sich im kennengelernt und dort zusammengearbeitet, einer Organisation für Menschen, die im israelisch-palästinensischen Konflikt Angehörige verloren haben.
Marion Debus, ebenfalls im Leitungsteam der Medizinischen Sektion, sieht im Wirken von Bassam Aramin und Rami Elhanan eine Zukunftskraft: «Das Prinzip der Vergeltung lebt in der vergangenheitsbezogenen physischen Kausalität und führt zur Zerstörung; Verzeihen ist immer etwas Unerwartetes, aus der Freiheit des Individuums Rührendes, das in einer verworrenen sozialen Situation heilend wirkt.» Sie schätzt die romanhafte Darstellung des Umfeldes von Bassam Aramin und Rami Elhanan im Roman von Colum McCann. «Der irische Schriftsteller zeigt auf, wie die Menschheit auf das Komplexeste miteinander verwoben ist und legt dabei Aspekte des Schicksalsnetzes des Palästina-Konflikts behutsam frei: So zeigen sich innere und äußere Bedingungen für den Konflikt nicht als monodirektionale Kausalkette, sondern als Wechselursachen.» Solch ein Geschehen, so wird deutlich, beruht auf Beziehung.
Karin Michael hofft, dass sich auch andere durch diese Art des Umgangs mit tragischen Umständen ermutigt fühlen - und ihre Erlebnisse in die eigenen Gemeinschaften einbringen. Denn: «In jeder Gemeinschaft lebt die existenzielle Frage, wie man ehrlich verzeihen kann, wenn man - durch die Schuld eines beziehungsweise anderen - einen schweren Verlust oder eine seelische Verletzung erlitten hat.»
Quelle: Veranstalter

Veröffentlicht am Mo, 02. September 2024 um 11:49 Uhr

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