Ein Rekordversuch zum Jubiläum mit 19 historischen Pumpen

BZ-INTERVIEW mit Markus Duri, Vorsitzender der Bulldog- und Schlepperfreunde Oberhausen / Präsentation alter Fahrzeuge und Festumzug.

RHEINHAUSEN. Am Wochenende 19. bis 21. August feiern die Bulldog- und Schlepperfreunde Oberhausen ihr 25-jähriges Bestehen. Zum Fest gehören ein Oldtimer-, Motorrad- und US-Car-Treffen, ein Guinness-Weltrekordversuch und ein Umzug historischer Feuerwehren. Dazu gibt es Musik und Showeinlagen und natürlich die dazugehörige Bewirtung. Unser Mitarbeiter Jörg Schimanski sprach mit dem Vorsitzenden des Vereins, Markus Duri.

BZ: Wie kamen die Bulldog- und Schlepperfreunde auf das Thema "Historische Feuerwehr"?

Duri: Wir hatten schon einige Objekte aus diesem Bereich vor der Verschrottung gerettet und wieder restauriert. Das lag aber an unserem Vereinszweck, der Bewahrung traditioneller Gerätschaften und hatte bis dato mit dem Thema Feuerwehr noch gar nichts zu tun. Dann waren wir mehrfach mit den restaurierten Feuerwehrgeräten bei Umzügen. Nach einem Umzug in Eichstetten haben wir dann beschlossen, eine eigene Abteilung "Historische Feuerwehr" innerhalb des Vereins zu gründen. Ich selbst bin mit 15 Jahren in die Feuerwehr eingetreten. Die Landwirte früherer Tage waren auch immer in die Brandbekämpfung involviert und waren entsprechend ausgerüstet. Mitunter wurde auch nur der Jauchewagen mit Wasser beladen und dann ging es per Pferdefuhrwerk zum Brand.

BZ: Wie war die Resonanz auf den Umzug bislang?

Duri: Schlicht überwältigend. Es kommen jeden Tag Anrufe mit Anmeldungen. Vor allem seit wir unseren Kurzfilm über die historische Feuerwehr auf unserer Homepage und auf Youtube online gestellt haben, sind die Anmeldungen nochmals nach oben gestiegen. Neben vielen historischen Feuerwehrabteilungen, die regelmäßig an Umzügen teilnehmen, werden auch viele Bulldogs zu sehen sein, die historisches Feuerwehrzubehör mitführen werden. Auch sechs Pferdefuhrwerke werden mit dabei sein.

BZ: Wie kam es zu der Idee, noch einen Weltrekord für das Guinness Buch der Rekorde mit einzuflechten?

Duri: Die Grundüberlegung war zunächst: Was ist machbar mit einer Pumpe? Da kamen wir zum Ergebnis, dass eine Strecke von 60 Metern überbrückbar ist. Dann haben wir uns mal eine Strecke angeschaut und gesehen, dass die Pfarrkirche St. Ulrich relativ genau einen Kilometer vom Mühlbach entfernt ist. So kamen wir dann auf die Formel, eine Wasserleitung von einem Kilometer Länge über eine Stunde lang aufrechtzuerhalten, mit Pumpen, die mindestens 100 Jahre alt sein müssen. Auf der Gesamtstrecke werden 19 historische Pumpen positioniert werden. Zu Beginn der Kette steht unsere eigene Pumpe aus dem Jahr 1913. Aus der Stelle am Mühlbach wurde früher schon das Löschwasser entnommen. Den Abschluss bildet dann die kleinste Pumpe, die kommt aus Forchheim. Die älteste Pumpe stammt aus dem Jahr 1848 und kommt aus Elzach Katzenmoos.

BZ: Wie läuft das technisch ab?

Duri: Pro Pumpe werden jeweils drei Teams zu je acht Mann gebraucht. Alle drei Minuten wird gewechselt. Dazu gehören noch jeweils ein Kommandant und ein Maschinist. Es werden also rund 500 Personen am Rekordversuch teilnehmen.

BZ: Das hört sich anstrengend an. Ist die eigene Truppe fit für den Rekordversuch?

Duri: Die Vereinsmitglieder können leider nicht selbst teilnehmen, da wir allesamt in der Organisation gebraucht werden. Die Kameraden aus Umkirch werden unsere Pumpe bedienen.

BZ: Mit wie vielen Besuchern rechnen Sie?

Duri: Ich kann mir vorstellen, dass rund 10 000 Menschen entlang der Strecke den Rekordversuch beobachten wollen. Die Teams bringen ja auch schon Unterstützer mit. Die drei Gruppen aus dem Elsass haben schon angekündigt, dass sie mit viel Anhang kommen werden. Außerdem wurde bereits von Colmar bis Straßburg in der Presse darüber berichtet.

BZ: Wie meldet man so einen Rekordversuch an?

Duri: Das war gar nicht so einfach. Ich habe versucht mit der Guinness-Buch-Redaktion in England Kontakt aufzunehmen, aber da kommt man als Privatperson gar nicht ran. Dann kam Martina Fichte ins Spiel, die bereits sechs Einträge im Rekordbuch vorweisen kann. Sie übernimmt die Organisation und die Kooperation mit dem Guinness-Buch.

BZ: Mit dem Rekordversuch ist noch eine Spendenaktion verbunden.

Duri: Richtig. Statt jedem Feuerwehrmann einen 5-Euro-Gutschein für Essen auszugeben, werden wir das Geld für eine Spende zu Gunsten der Kinderkrebsklinik Freiburg sammeln. Das ergibt dann eine Spendensumme von rund 2500 Euro. Das war uns eine Herzensangelegenheit.

Zur Person: Markus Duri, Jahrgang 1963 ist verheiratet und hat zwei Töchter. Er lebt in Rheinhausen und ist von Beruf Maschineneinrichter. Er ist Gründungsmitglied der Bulldog- und Schlepperfreunde Oberhausen und seit 2012 deren 1. Vorsitzender.
von jsr
am Di, 16. August 2016

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