Paracycling – Behindertenradsport

400 Sportler kommen zum Weltcup nach Elzach

Nach mehreren Europacups im Behindertenradsport findet vom 24. bis 26. Juli erstmals ein Paracycling-Weltcupturnier in Elzach statt. Drei Tage lang finden Rennen statt, dazu gibt’s ein Rahmenprogramm mit Musik und mehr.

Zum Auftakt der diesjährigen Paracycling-Weltcupserie trafen sich bereits mehr als 350 Radsportler mit Handicap aus über 30 Nationen im italienischen Maniago. Das zwölftausend Einwohner zählende Städtchen in der Provinz Friaul-Venetien bot den Teilnehmern ideale Voraussetzungen und bestätigte einmal mehr, dass Italien eine große Radsportnation. Dies durfte auch die fünfköpfige Delegation aus Elzach erfahren, für die sich die 750 Kilometer lange Anreise auf jeden Fall gelohnt hat. Mit einer offiziellen Akkreditierung ausgestattet, öffneten sich den Mitgliedern des Organisationsteams sämtliche Türen, um sich ausgiebig zu informieren, sei es im Allerheiligsten des Rennbüros oder im Anti-Doping-Zentrum. 200 Soldaten des italienischen Heeres und 200 Feuerwehrleute halfen bei der Streckensicherung.

Elzach ist seit Jahren Austragungsort von Europacups

Auf der durch Staus und einen Unfall auf zwölf Stunden verlängerten Heimreise gab es ausgiebig Zeit, den Besuch in Maniago Revue passieren zu lassen. "Wir sind auf einem sehr guten Weg, haben aber noch ein paar knifflige Probleme zu lösen", äußerte sich Delegationsleiter Klaus Holzer. Dem konnten seine mitgereisten Kollegen Thomas Bischoff (Übersetzer und Kontaktperson zur UCI), Josef Weber (Personal), Stefan Joos (Wirtschaftsbetrieb), sowie Franz Bischoff (Öffentlichkeitsarbeit und Sponsoring) nur zustimmen: Elzach ist seit Jahren das Zentrum für den Paracyclingsport in Deutschland. Trotzdem können sich viele Menschen darunter noch immer nicht viel vorstellen. Para steht für Behinderung, Cycling ist die englische Bezeichnung für Radsport. Der "Para-Cycling Road UCI Worldcup" wie er offiziell heißt, ist eine Rennserie des Internationalen Radsportverbandes UCI für Sportler mit körperlicher Behinderung. In 2015 gibt es vier Stationen: Maniago (Italien), Yverdon (Schweiz), Elzach (Deutschland) und Pietermaritzburg (Südafrika).

Tricycler, Handbiker, Solobikes, Tandem

Es gibt vier Kategorien, welche wiederum in Klassen unterteilt sind, was das Ganze etwas verkompliziert. In der Kategorie der "Tricycler" (Dreiräder) fahren Menschen mit Störungen des Gleichgewichtsinns. Die Handbiker sind entweder querschnittsgelähmt oder haben Oberschenkelamputationen. Auf den Solobikes sind Sportler mit geringeren Einschränkungen unterwegs und auf dem Tandem sitzt der blinde Sportler hinten, während sein Pilot das Sportgerät steuert. In Elzach werden vom 24. bis 26. Juli alle vier Kategorien ausgefahren.

Straßenrennen auf Rundkurs durch Elzach

Los geht es bereits am Freitagmorgen, 24. Juli, ab 8.30 Uhr mit dem Einzelzeitfahren der Handbiker und der Dreiräder. Diese beiden Klassen starten beim Rathaus in Prechtal, und sind nach 9,0 Kilometern in Oberprechtal bei der Läufersäge am Ziel. Um 14 Uhr erfolgt der Start der Tandems und C-Klassen. Diese haben 18,2 Kilometer und 500 Höhenmeter zu bewältigen, ehe sie kurz vor der Wilhelmshöhe in Schonach den Zielstrich überqueren. Am Samstag und Sonntag, 25./26. Juli, werden dann auf einem verlängerten Rundkurs in Elzach zwischen 9 und 18 Uhr die Straßenrennen ausgefahren. Die Sperrungen werden rechtzeitig ausgeschildert und auch in der Presse bekannt gegeben.

Die Weltelite des Behindertenradsports

Erwartet werden in Elzach bis zu 400 Sportlerinnen und Sportler aus 40 Nationen und allen fünf Kontinenten. Zugesagt haben beispielsweise Teilnehmer aus Australien, Neuseeland, Japan, Malaysia, Israel, Südafrika, Ghana, Kolumbien, Venezuela und Brasilien – dazu die Europäer. Einige sind, wie das ZTL-Büro in Bleibach mitteilt, noch auf Zimmersuche. "Die gesamte Weltelite des Behindertenradsportes mit vielen Olympiasiegern, Weltmeistern und Medaillengewinnern wird sich in Elzach versammeln und um Weltcuppunkte und die begehrten Startplätze für die Paralympics 2016 in Rio de Janeiro kämpfen", betont Franz Bischoff von Orgateam des Weltcupturniers in Elzach. "Die Radsportexperten unter den Zuschauern werden sich das Zeitfahren am Freitag nicht entgehen lassen. Hier kämpft jeder Sportler für sich allein, sein unerbittlicher Gegner ist die Uhr."

Internationale Jury der UCI

Für eine regelgerechte Abwicklung der Rennen, Zeitnahme und Ergebniserstellung wird eine zwölfköpfige internationale Jury der UCI verantwortlich zeichnen. Diese werden von nationalen Schiedsrichtern des BDR und des Badischen Radsportverbandes unterstützt. Froh ist der RVC Prechtal auch über die großartige Unterstützung durch Polizei, DRK, Feuerwehr und die örtlichen Vereine, denn der Weltcup verlange von den Ausrichtern ein Vielfaches an Mehraufwand als die bisherigen Veranstaltungen in Elzach. Neben den sportlichen Dingen gehört dazu auch die Vorbereitung eines attraktiven Rahmenprogramms mit Musik, verkaufsoffenem Abend des Gewerbevereins, Autoschau und mehr.

Helfer gesucht

Zur Mithilfe im Rennbüro, zur Betreuung von Jurymitgliedern und Ehrengästen sowie der Abwicklung der Anti-Doping-Kontrollen suchen die Veranstalter noch englischsprechende Helfer. Gesucht wird auch noch Personal zur Streckensicherung. Wer mithelfen möchte, kann sich beim Personalchef Josef Weber melden: Tel. 07682 /67620, mail: j.web.@t-online.de).

Mehr Infos unter www.worldcup-elzach.com
von BZ
am Fr, 03. Juli 2015 um 15:17 Uhr

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