Die Puppen-Parade Ortenau

Figuren-Theater für Erwachsene und Kinder in acht Kommunen der Ortenau

Die Puppenspieler sind bald wieder los: Vom 11. bis 26. März 2017 steigt in acht Kommunen die große Puppen-Parade Ortenau / 2018 stoßen Willstätt und Rust dazu.

ORTENAU. Die Ortenauer Puppen-Parade wächst. Ab 2018 werden Rust und Willstätt zu den acht Veranstaltergemeinden dazustoßen, welche das Festival aktuell ausrichten; möglicherweise auch Friesenheim. Man sei mit der Gemeinde im Gespräch, erklärt Guido Schöneboom, Kulturbürgermeister von Lahr und in Personalunion Vorstandsmitglied der Regionalstiftung der Sparkasse Offenburg-Ortenau, dem wichtigsten Unterstützer der Puppen-Parade. Willstätt hat angekündigt, 2018 mit einer Erwachsenen- und zwei Kindervorstellungen sowie einer Ausstellung am Ortenauer Puppen-Festival teilzunehmen. Doch das ist Zukunftsmusik. Die Puppen-Parade 2017 steht vor der Tür. Am 11. März startet sie in Gengenbach. Ihr Programm wurde ebenfalls am Mittwoch in Lahr vorgestellt.

Die Erweiterung 2018 führe dazu, dass wir das Programm auch zeitlich ausweiten müssen, erklären Juliana Eiland-Jung und Christof Fischer-Rimpf vom Festivalbüro der Puppenparade. In diesem Jahr startet das Figurentheaterfestival am Samstag, 11. März, und dauert bis Sonntag, 26. März. Das sind 16 Tage mit drei Veranstaltungswochenenden. Ab 2018 soll es eine Woche länger dauern, mit dann vier Veranstaltungswochenenden. Man wolle insbesondere bei den Abendvorstellungen für Erwachsene Terminüberschneidungen vermeiden, da zu diesen das Publikum aus anderen Städten und Gemeinden über Land reise.

Ab 2019 könnte auch Straßburg mit dabei sein. Die Verhandlungen mit dem Straßburger Maillon-Theater seien derzeit allerdings unterbrochen, weil dort die Leitung wechselt. Offenburgs Kulturbürochef Edgar Common berichtet von seinen guten Erfahrungen bezüglich Kooperationen mit Straßburg. "Wenn das Straßburger Publikum über seine gewohnten Kanäle Tickets kaufen kann und beworben wird, kommt es gern." Common: "Die Stadtgemeinschaft Straßburg hat Hunderttausende potenzielle Interessenten für die Puppen-Parade. Die wollen wir erreichen."

Bereits in diesem Jahr beteiligen sich mit Ettenheim und Zell am Harmersbach zwei neue Gemeinden an dem Figurentheater-Festival. Hausach dagegen ist ausgestiegen. "Wir hoffen auf eine Rückkehr", erklärt der Lahrer Kulturamtsleiter Gottfried Berger, so etwas wie der Vater der Puppen-Parade.

Die Eröffnung findet in diesem Jahr erstmals in Gengenbach statt, wie stets verbunden mit einer Open-Air-Aktion. Der in Gengenbach wohnende Puppenspieler Andreas Kurrus, Leiter der Black Forest School of Puppetry, hat dazu Kollegen aus Spanien, Italien, Griechenland und Deutschland eingeladen. Zwischen 10 und 13 Uhr werden sechs Ensembles in der Gengenbacher Innenstadt auftreten, unter ihnen das Duo Marionetas Colegone aus Barcelona, das zu zweit eine lebensgroße Puppe bewegt. Ab 13 Uhr gibt es dann im Klosterkeller Gengenbach die offizielle Eröffnung. Am Abend des 11. März, 20 Uhr, ist in der Reithalle Offenburg mit "Pinocchio Sanchez" eine ungewöhnlich aufwändige Produktion zu sehen. Um sie zeigen zu können, muss Edgar Common zufolge die Reithallenbühne vergrößert werden. Das Stück mischt Figurentheater mit Film- und Comicstrip-Elementen und verwebt das "hölzerne Bengele" mit der Historie des 20. Jahrhunderts sowie mit Elementen des klassischen Horrorfilms. "Definitiv nur für Erwachsene", sagt Common.

Auch "Der standhafte Zinnsoldat" nach Hans-Christian Andersen am 26. März in der Aula des Max-Planck-Gymnasiums Lahr zum Abschluss der Puppen-Parade ist eine aufwändige Produktion, bei der im Saal ein Zelt aufgeschlagen wird.

Weitere Highlights sind "Georg & Fred – Ein letztes Mal Shakespeare", ein Stück um zwei Schauspieler in einem Seniorenheim am 16. März in der Kehler Stadthalle, sowie "Novecento – Die Legende vom Ozeanpianisten", am 17. März im Schlachthof Lahr. "Oskar und die Dame in Rosa" nach dem Roman von Eric-Emmanuel Schmitt handelt von einem leukämie-kranken Kind, das sich mit dem Sinn von Leben und Tod auseinandersetzt. Diese berührende Stück ist am 22. März in Oberkirch zu sehen. Ebenfalls nachdenklich: "Die Bücherdieben" nach dem Jugendbuch von Markus Zusak am 19. März im Salon Voltaire in Kehl. Witzig-pfiffig dagegen kommt der komödiantisch aufbereitete Klassiker "Meuterei auf der Bounty" am 24. März in Achern daher. Eher poetisch hat das Hohenloher Figurentheater Hauffs Märchen "Das kalte Herz" aufbereitet, zu sehen am 25. März im Lahrer Schlachthof.

Das komplette Programm findet sich im Netz unter http://www.puppenparade.de. Das Programm liegt in gedruckter Form in den Sparkassen der Ortenau sowie in den Kultur- und Tourismusbüros der teilnehmenden Gemeinden aus. Diese Büros sind zugleich Vorverkaufsstellen auch für Puppen-Parade-Veranstaltungen in anderen Gemeinden. Tickets gibt es auch unter http://www.ortenaukultur.de
von Robert Ullmann
am Do, 02. März 2017

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