Klassik
Flux
- Wann
- So, 24. November 2024, 18:00 Uhr
- Wo oder WAS
-
Basel
Museum Kleines Klingental
Ebenfalls im 19. Jahrhundert erfuhr die Gattung Lied eine tiefgreifende Umwälzung. Franz Schubert verfasste vor genau 200 Jahren seine «Schöne Müllerin» und schuf damit gleichzeitig den ersten erzählenden Liederzyklus der Romantik. Schubert hatte damit ein neues Genre kreiert, das für Schumann, Brahms und Wolf zum Zentrum ihres Liedschaffens werden sollte, da sich dadurch die Kleinform des Liedes zu dramaturgisch grösser angelegten Sammlungen ausdehnen liess. Textbasis des Zyklus ist eine Gedichtsammlung von Wilhelm Müller, die in den 1821 erschienenen Sieben und siebzig nachgelassenen Gedichten aus den Papieren eines reisenden Waldhornisten enthalten ist. Schubert hat von den 25 Gedichten nur 20 vertont, wodurch besonders durch das Weglassen von Pro- und Epilog die vom Dichter intendierte Ironie aufgehoben wurde.
Der Inhalt - biographischen Quellen und Briefen zufolge bezieht er sich auf Müllers unerfüllte Liebe zu Luise Hensel - ist typisch romantisch: Ein junger Müllergeselle befindet sich auf Wanderschaft. Er folgt dem Lauf eines Baches, der ihn schliesslich zu einer Mühle führt. Dort verliebt er sich in die Tochter seines neuen Meisters. Doch die angestrebte Liebesbeziehung zur schönen und für ihn unerreichbaren Müllerin scheitert. Zwar scheint sie ihm vielleicht zunächst nicht abgeneigt, doch wendet sich dann einem Jäger zu, denn dieser hat den angeseheneren Beruf und verkörpert Kraft und Männlichkeit. Aus Verzweiflung darüber ertränkt sich der unglückliche Müller in dem Bach, der im Liederzyklus selbst den Rang einer teilnehmenden Figur einnimmt. Häufig wird er vom Müller direkt angesprochen. Im vorletzten Lied (Der Müller und der Bach) singen beide im Wechsel, im letzten Lied schliesslich (Des Baches Wiegenlied) wiegt der Bach den Müller mit einem wehmütigen Schlaflied in den Tod.
Programm:
Franz Schubert - «Die schöne Müllerin» D 795
Mitwirkende:
Jakob Pilgram, Tenor
Mischa Sutter, Klavier
Im Anschluss an das Konzert findet ein Apéro statt.
Türöffnung: 17.30 Uhr
Weitere Infos: https://www.mo-mu.ch Quelle: Veranstalter
Veröffentlicht am Di, 01. Oktober 2024 um 09:56 Uhr
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