Fotografie und Malerei
Fotograf Wilfried Beege im Dialog mit den Malern Rainer Braxmaier und Martin Sander
OFFENBURG. In der kleinen Galerie Hausundso in der Moltkestraße werden derzeit Arbeiten drei Ortenauer Künstler gezeigt. Zwei Maler und ein Fotograf, Martin Sander, Rainer Braxmaier und Wilfried Beege in Kooperation mit seiner Studienkollegin Inge Cramer, teilen sich den Platz an den Wänden.
Galeristin Sonja Vogel hat die unterschiedlichen Arbeiten klug gehängt. Jeder Künstler hat einen Raum für sich, aber es gibt auch Blickbeziehungen, die sich aufdrängen, etwa, wenn bearbeitete digitale Fotografien optisch fast genauso aussehen, wie gemalte Arbeiten, beide nebeneinander hängen, Waldansichten. Allerdings hört es bei der reinen Optik mit der Ähnlichkeit auch schon auf.
Die Malerei von Martin Sander gewinnt im direkten Vergleich gegenüber den digitalen Fotografien von Wilfried Beege, die Haptik und Authentizität machen es aus. Dabei ist es so, als würde man Äpfel und Birnen miteinander vergleichen. Die digitale Fotografie hat ihre eigenen Möglichkeiten und bei einer Beurteilung muss man sie an diesen messen. Bisweilen gerät die Bearbeitung an den Rand des Kitsches, wenn zu viel Farbe und Verwischung einhergehen mit starkem Kontrast, die Annäherung an die Malerei gesucht wird, ohne sie wirklich zu erreichen. Es hat den Anschein, als verleite die Vielzahl der technischen Möglichkeiten. Sie ist in den Arbeiten graduell verschieden eingesetzt. Dort, wo sie nur Akzente setzt und die Fotografie deutlich kenntlich bleibt, ist größere Stärke.
Galeristin Sonja Vogel hat die unterschiedlichen Arbeiten klug gehängt. Jeder Künstler hat einen Raum für sich, aber es gibt auch Blickbeziehungen, die sich aufdrängen, etwa, wenn bearbeitete digitale Fotografien optisch fast genauso aussehen, wie gemalte Arbeiten, beide nebeneinander hängen, Waldansichten. Allerdings hört es bei der reinen Optik mit der Ähnlichkeit auch schon auf.
Die Malerei von Martin Sander gewinnt im direkten Vergleich gegenüber den digitalen Fotografien von Wilfried Beege, die Haptik und Authentizität machen es aus. Dabei ist es so, als würde man Äpfel und Birnen miteinander vergleichen. Die digitale Fotografie hat ihre eigenen Möglichkeiten und bei einer Beurteilung muss man sie an diesen messen. Bisweilen gerät die Bearbeitung an den Rand des Kitsches, wenn zu viel Farbe und Verwischung einhergehen mit starkem Kontrast, die Annäherung an die Malerei gesucht wird, ohne sie wirklich zu erreichen. Es hat den Anschein, als verleite die Vielzahl der technischen Möglichkeiten. Sie ist in den Arbeiten graduell verschieden eingesetzt. Dort, wo sie nur Akzente setzt und die Fotografie deutlich kenntlich bleibt, ist größere Stärke.
Auf schmalem Grat
zwischen Abstraktion
und Gegenständlichkeit
Martin Sander beherrscht sein Thema, die Waldlandschaft, immer besser. Das Licht im Wald und seine Darstellung ist von Interesse, die Pinselstriche sind sehr bewusst und souverän gesetzt, die Wirkung der Farben ohne romantische Verklärung ins Kalkül einbezogen. Sander wandelt hochseilartistisch auf dem schmalen Grat zwischen Abstraktion und Gegenstand. Ganz anders arbeitet Rainer Braxmaier, der mit leichten Arbeiten auf Karton vertreten ist. Das vorgefundene Material, etwa eine aufgeklappte Pralinenschachtel oder ähnliches bietet einen Anreiz zur Übermalung, wobei flächenhafte Gestaltung und rudimentäre urwüchsige Zeichnung eine kongeniale Verbindung eingehen. Der Strich hebt hervor, akzentuiert, lässt Form erkennen, und bezeichnet nicht zuletzt. Die Titel schreibt Rainer Braxmaier in das Bild hinein "Das lange Warten auf die Braut" beispielsweise, so dass auch die Schrift ein Gestaltungselement wird. Die Arbeiten haben etwas poetisch Wunderliches an sich, besonders "Das Tier in mir", das eigentlich undefinierbar ist, nur über rüsselartigen Kopf mit großem Auge, Körper und Beine verfügt, aber keinerlei Ähnlichkeit mit einem bestimmten Tier aufweist. Hier gehen Findungs- und Erfindungsgabe eine vorzügliche Verbindung ein.zwischen Abstraktion
und Gegenständlichkeit
Hausundso Galerie, Moltkestraße 14, Offenburg, Tel. 0781-9190891, http://www.hausundso.de Montag bis Freitag 9 bis 13 Uhr und nach Vereinbarung, bis 27. Oktober.
von Susanne Ramm-Weber
am
Do, 09. Juni 2016