Ausstellung in Herbolzheim

Fotografisches Streben nach der Reduzierung auf das Wesentliche

Drei Jahre lang setzte sich die Fotoklasse der Kunstschule Offenburg mit dem Thema "Minimalismus" auseinander. Zum Abschluss gibt es nun 60 Bilder in der Kleinen Galerie in Herbolzheim zu sehen.

Die Kleine Galerie in Herbolzheim zeigt bis Sonntag, 24. Oktober, Fotografien. Die Bilder sind von Teilnehmenden aus der Fachklasse Fotografie der Kunstschule Offenburg. Die Ausstellung trägt den Titel "minimalismusfoto" und bildet den Abschluss von drei Jahren Auseinandersetzung mit dem Thema Minimalismus.

Werkschau mit 60 Bildern und ein Fotobuch

60 Bilder hat die Fotoklasse unter der Leitung von Karl Warkentin, Dozent, Fotograf und Fachautor für Fotografie, für die Ausstellung ausgewählt. "Einige Tausend", haben sie zur Auswahl gehabt, sagte Warkentin bei der Vernissage. Im Schnitt ist jeder der neun Teilnehmer mit sieben Bildern vertreten. Wer mehr Arbeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehen will, kann ein Buch zum Thema erwerben, mit insgesamt 220 Fotografien der Fotoklasse.

Der Versuch, sich auf das Nötigste zu beschränken

Über den Begriff Minimalismus haben sie lange diskutiert, erzählte die Runde der Anwesenden bei der Ausstellungseröffnung. In der Kunst wird darunter eine Strömung aus den 1960er Jahren in den USA verstanden, die auf geometrische Elemente und starke Reduzierung setzte. Aktuell ist Minimalismus "in", als Gegenteil von Überfluss und als Versuch, sich auf das Nötigste zu beschränken. "Es verändert den Blick", sagte Freya Koch. "Man guckt intensiver", formulierte es Sandra Biehler.

Zur Fotoklasse der Kunstschule Offenburg gehören aktuell außerdem Rainer Awiszus-Emser, Susanne Boschert, Gabi Emser, Zofia Heisterhagen, Hans-Ulrich Jung, Jürgen Petry und Karin Spinner. Karl Warkentin bietet die Fotoklasse in der Kunstschule Offenburg seit nunmehr 18 Jahren an. Sandra Biehler ist seit eineinhalb Jahren dabei, Karin Spinner seit 15 Jahren. Sie fotografieren digital und individuell.

Bildmotive aus Natur und Architektur

In der Ausstellung hängt die Collage einer Straßenlaterne, die auf den Aufnahmen in wechselndem Licht in unterschiedlichen Farbtönen in den Himmel ragt. Bildmotive lieferten Netze über Obstbäumen, Klaviertasten, Türen, Kieselsteine oder Elemente aus der Architektur. Ob das Bild in Farbe oder Schwarzweiß gedruckt wird, entscheiden die Fotografen vor dem Bildschirm. Die Hauptsache ist: Es muss zum Thema passen.

Die Ausstellung "minimalismusfoto" bleibt bis 24. Oktober in der Kleinen Galerie in Herbolzheim (Hauptstraße 47). Sie ist an Sonntagen von 14 bis 17 Uhr und jeden Dienstag von 17 bis 19 Uhr geöffnet.
von Ilona Hüge
am Fr, 08. Oktober 2021 um 18:30 Uhr

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