Klassik
Das SWR-Sinfonieorchester spielt im Freiburger Konzerthaus
Diesmal wird das SWR-Sinfonieorchester zeigen, welch ein solistisches Potenzial in ihm steckt. Unter Leitung von Chefdirigent François-Xavier Roth erklingen beim Freiburger Sinfoniekonzert Werke von der Wiener Klassik bis zur Moderne.
Ein Orchester ist ein Klangkörper, der aus einzelnen Musikern besteht – genau genommen aus Individuen. Man könnte auch sagen: aus Solisten. Aus diesem Fundus wird jetzt geschöpft. Das SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg interpretiert zwei Werke mit eigenen Solisten: Haydns Sinfonia concertante B-Dur für Oboe (Alexander Ott), Fagott (Eckart Hübner), Violine (Gunnar Persicke) und Cello (Frank-Michael Guthmann). Was bei der Wiener Klassik gelingt, lässt sich auch auf die deutsche Romantik übertragen: auf die Präsentation des Konzertstücks für vier Hörner und Orchester von Schumann. Das Etikett "Konzertstück" ist hier beinah Understatement, handelt es sich letztlich doch um ein verkapptes dreiteiliges Konzert, das in seiner Mitte eine Romanze birgt. Virtuoses und dazu Inniges für vier Ventilhörner, komponiert 1849, uraufgeführt im Jahr darauf an prominenter Stelle: im Leipziger Gewandhaus.
Béla Bartóks Suite aus "Der wunderbare Mandarin" führt in die Großstadt. Kompromisslos ist diese Musik aus dem frühen 20. Jahrhundert, ja nachgerade radikal. Dem damaligen Kölner OB Konrad Adenauer erschien das Sujet gar derart schlüpfrig, dass er – waren das miefige Zeiten! – das Stück kurzerhand absetzte. Geschadet hat’s dem Opus jedenfalls nicht. Bei den diesjährigen Donaueschinger Musiktagen aus der Taufe gehoben wurde Francesco Filideis "Killing Bach". Jetzt kommt die Novität nach Freiburg.
Termin: Freiburg, SWR-Sinfonieorchester,
Konzerthaus, Mo, 23. Nov., 20 Uhr von Johannes Adam
am
Fr, 20. November 2015