Waldkircher Orgelschlemmerwochen

Geburtstagsteller für den Pionier des Orgelbaus

Im Oktober zaubern die Waldkircher Orgelköche einen Geburtstagsteller: Sie erinnern damit an Mathias Martin, der vor 250 Jahren geboren wurde und als Begründer des Waldkircher Orgelbaus gilt.

Im Rahmen der 17. Orgelschlemmerwochen warten die Küchenchefs außerdem wieder mit einem Rahmenprogramm, einem Gewinnspiel und einem Überraschungsgeschenk zum Orgelteller auf.

Nachdem letztes Jahr das Gourmet- und Weinvergnügen mit den Buchholzer Winzern im Vordergrund stand, widmet sich die Tafelrunde der Orgelköche vom 1. bis 31. Oktober nun einer für den Orgelbau ganz entscheidenden Person. Vor 250 Jahren, am 20. April 1765 wurde Mathias Martin geboren. 1799 siedelte der Kirchenorgelbauer nach Waldkirch und legte somit den Grundstein für den Orgelbau, den Waldkirch so bekannt machte.

Auch der "Storchen" zählt jetzt zur Tafelrunde

Mit Mathias Martin (1765 bis 1825) fing somit alles an. Und von ihm haben sich die sieben Orgelköche für ihren diesjährigen Orgelteller inspirieren lassen: Ein "Festtagswildschwein á la Martin" in Burgundersoße steht auf der Speisekarte im "Altersbach". Im "Kohlenbacher Hof" kocht man das "Beste Reh für den Orgelpionier". Ein "Hirsch-Festmahl zum 250. Geburtstag" wird im "Suggenbad" angerichtet, während im "Stadtrainsee" "Martins Wildhase" und "Martins Wasserspiele" serviert werden.

Neu im Bunde der Tafelrunde der Orgelköche ist das Restaurant "Zum Storchen". Hier gibt es einen "Würzigen Geburtstagsteller vom Storch". Die Auswahl der Geburtstagsmenüs rundet im "Waldhaus" ein Rumpsteak vom Weiderind für den ersten Orgelbauer ab sowie im "Pierrot" ein Elztäler Rinderrücken unter dem klangvollen Namen "250 Jahre – Sinfonie in drei Gängen". Nicht fehlen darf zu den Gerichten ein edler Wein von den sonnenverwöhnten Buchholzer Rebbergen. Bei drei Restaurants gibt es auch spezielle Orgeltorten.

Rahmenprogramm mit Konzerten, Vortrag und mehr

Ein Rahmenprogramm bietet einen interessanten und spannenden Einblick in die Tradition und in die heute noch lebendige Waldkircher Orgelwelt. So bietet das Elztalmuseum im Oktober jeden Mittwoch und Sonntag eine Führung über den über 200-jährigen Waldkircher Orgelbau an, natürlich mit dem Vorspielen einiger Dreh-, Jahrmarktorgeln und Orchestrien.

Am 6. Oktober, 19.30 Uhr, kann die Orgelbauwerkstätte Jäger und Brommer besichtigt werden. Dort ist zurzeit eine neue Kirchenorgel im Bau, von der es Klangproben zu hören gibt.

Eine zweite Werkstattführung ist beim Kirchenorgelbauer Wolfram Stützle in der Schillerstraße am 22. Oktober, 18.30 Uhr, möglich.

Orgelbaumeister Heinz Jäger wird am Dienstag, 13. Oktober um 19.30 Uhr im Orgelbauersaal sich dem Gründer des Waldkircher Orgelbaus widmen. In einem Vortrag wird er auf das Leben von Mathias Martin (1765-1825) und seine Bedeutung für Waldkirch eingehen.

Zu verschiedenen Konzerten wird am 17. und 18. Oktober, beim "Tag der Jahrmarktorgeln", eingeladen.

Am 10. Oktober gibt es eine Führung zu den Stiftsgebäuden der katholischen Kirche und einen Tag später kann die St.-Margarethen-Kirche durch den Stadtpfarrer aus einem anderen Blickwinkel erlebt werden.

Die kulinarischen Weinwanderungen am 3. Oktober gehören ebenfalls zum Rahmenprogramm, sind aber bereits ausgebucht.

Eine zweite Führung entlang des Weinlehrpfades bietet am 24. Oktober die Winzergenossenschaft an.

Überraschungsgeschenk und Gewinnspiel

Wer einen Orgelteller in den beteiligten Gasthäusern bestellt, der erhält zum Mitnehmen ein Überraschungsgeschenk. Beim Gewinnspiel gibt es Eintrittskarten für den Europa-Park, den Baumkronenweg und Schwarzwaldzoo zu gewinnen. Oberbürgermeister Roman Götzmann hat die Schirmherrschaft für die Orgelschlemmerwochen übernommen.

Mathias Martin

Mathias Martin wurde 1765 in Ettenheimmünster geboren. Nach dem Erlernen des Kirchenorgelbaus zog er 1799 nach Waldkirch, in das Haus 61 des ehemaligen Stahlhof (heute: Lange Straße 86). Er wurde zu einem der bestbeschäftigten Orgelbauer in Südbaden in seiner Zeit. Etwa 50 Orgeln hat Mathias Martin gebaut, in der Region noch vorhanden sind die in Oberbiederbach, Oberprechtal, Freiamt, Buchheim, Neuershausen, Vörstetten, Schmieheim, Schweighausen und Altdorf. Am 8. Oktober 1825 verstarb Mathias Martin. 1834 kam mit Ignaz Blasius Bruder auch der Begründer des Drehorgelbaus im Schwarzwald nach Waldkirch.
von Hubert Bleyer
am Mo, 28. September 2015 um 10:19 Uhr

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