Geht der Rekord noch zu toppen?

Vom 14. bis 17. August findet das Breisgauer Weinfest statt.

EMMENDINGEN. Im Zeichen einer Schnapszahl steht in diesem Jahr das Breisgauer Weinfest. Zum 44. Mal stellen die Winzer aus dem Anbaugebiet zwischen Oberschopfheim und dem Glottertal vom 14. bis 17. August in der Emmendinger Innenstadt mehr als 200 Weine und Sekte vor. Zum traditionellen Höhepunkt des Emmendinger Festsommers werden wieder an die 60 000 bis 70 000 Besucher erwartet.

Ob es wieder einen Rekord geben wird, hängt vor allem vom Wetter ab. "Trocken, sonnig, aber nicht zu heiß", das wünscht sich der Verwaltungsratsvorsitzende der Breisgauer Wein GmbH und Gastgeber, Oberbürgermeister Stefan Schlatterer. Im vergangenen Jahr strahlten die teilnehmenden Betriebe angesichts der 11 000 verkosteten Flaschen mit Breisgauer Produkten. "So viel wurde noch nie zuvor ausgeschenkt, es war ein absolutes Rekordjahr" , so Schlatterer. In diesem Jahr sind 20 Betriebe mit dabei, je zur Hälfte Weingüter und Winzergenossenschaften. Sie präsentieren mehr als 200 Weine und Sekte – "vom leichten Sommerwein bis zum edelsüßen Tropfen", wie Geschäftsführerin Barbara Brentler betont.

In der größten Probierstube der Region haben die Besucher wieder die Gelegenheit, sich noch unbekannten Sorten anzunähern. Dafür sorgen die Veranstalter wieder mit dem "Wii-Probiererli", einer Auswahl von sieben Probiergläsern, und mit den geführten Weinproben. Marie Luise Wolf, Badische Weinprinzessin 2013/14, führt die Teilnehmer im Rahmen einer Sechser-Weinprobe am Samstag und Sonntag über das Festgelände. "Der Samstag ist schon fast ausgebucht", berichtet Weinfest-Organisatorin Andrea Schlenk und rät zu schneller Reservierung bei der Tourist-Info am Bahnhof.

Das in sonnengelb gehaltene Fest-Programm, das am Dienstag im Rathaus präsentiert wurde, verspricht wieder jede Menge Abwechslung (die BZ berichtet noch ausführlich). Bei der Festeröffnung und Krönung der neuen Breisgauer Weinprinzessin am Freitagabend gibt es ein Novum. Die traditionelle Rückgabe der Insignien erfolgt diesmal nicht, denn die bisherige Amtsträgerin Isabella Vetter wurde vor wenigen Wochen zur Badischen Weinkönigin gekürt: "Ich kann mir ja nicht selbst das Diadem vom Kopf nehmen, da sitzt schon die Krone drauf", sagt sie mit einem Lächeln. "Wir platzen fast vor Stolz", kommentiert Stefan Schlatterer die Tatsache, dass Königin Isabella Vetter und Prinzessin Anni Herbstritt den badischen Hofstaat bestimmen – gleich zwei Breisgauerinnen. Dies sei auch ein deutliches Zeichen des neu erwachten Selbstbewusstseins der "Breisgauer".

Die freuen sich auf das "gut eingespielte Fest" in Emmendingen. "Wir fühlen uns hier sehr wohl", sagt der Bereichsvorsitzende Gerhard Jörger. Es sei stets ein schönes und friedliches Fest, ohne Auswüchse, in einem fast schon südländischen Ambiente. Dem jetzt in den Reben heranwachsenden Jahrgang 2015 sieht er mit Freude entgegen. "Noch leiden die Trauben nicht unter der Hitze, die Reben stehen schön da", antwortet er auf die Frage nach dem Zustand. "Bleibt es allerdings noch vier Wochen so heiß, kann es ganz anders werden".
von Gerhard Walser
am Mi, 15. Juli 2015

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