Ortenauer Themenwege
Gengenbacher Mythen und Geschichten auf der Spur
Ausschlafen konnten wir jedenfalls, denn mit einer Weglänge von knapp sieben Kilometern, 208 Höhenmetern und etwa zwei Stunden reiner Gehzeit ist der Bergle-Rundweg ideal für Familien und Spätaufsteher. Unter den 14 Ortenauer Sagenrundwegen (19 weitere sind geplant) ist die Bergle-Tour die kürzeste. Und wer Lust auf mehr hat, kann sich bis zum 22,6 Kilometer langen und 790 Höhenmeter schweren Hexenweible-Sagenrundweg steigern.
Von Hexen und sonstigen Sagengestalten ist am Einstieg beim Flößermuseum und am Park Schneckenmatt noch nichts zu sehen. Auf dem Spielplatz turnen Kinder über eine Hängebrücke und Rutsche, auf dem weitläufigen Rasen haben Familien ihr Picknick ausgebreitet, und ein paar Jungs spielen Fußball. Ein letzter Blick auf dümpelnde Enten im Teich und das Augenzwinkern eines Nandus vom Tiergehege hinüber, und schon geht’s bergauf in die Weinberge.
Dort bekommen Sagensucher zusätzlich Abwechslung geboten: "Art ist im Weinberg", heißt die Freiluft-Ausstellung, bei der 20 Künstler unter dem Motto "Die Gedanken sind frei" ein übergroßes Bilderbuch an den Wegen durch die Reben bestückt haben. Wechselweise heitere, nachdenkliche, bedrohlich wirkende oder auch skurrile Porträts setzen Farbakzente und bieten Diskussionsstoff, so dass wir flugs an Höhe gewinnen. Beim Pavillon liegt uns Gengenbach zu Füßen, eingerahmt von Schwarzwaldbergen und der Kinzig, die sich wie ein silberblau glänzendes Band um die ehemalige Reichstadt legt.
Wir folgen weiter dem wegweisenden Gespenst, das uns noch höher hinauf auf den Abtsberg leitet und auf schmalem Pfad zur Portiunkula-Kapelle. Das schmucke Minigotteshaus wurde nach dem Vorbild einer Kapelle in den Ebenen von Assisi gebaut, lesen wir. Es steht am Waldesrand, wo früher eine kleine Hütte den im Weinberg arbeitenden Schwestern Schutz bot, es wurde 1992 von Mitgliedern der Franziskanischen Gemeinschaft erbaut.
Da lang geht’s weiter, zeigt das Schildergespenst, mitten in den Wald hinein. Kommt er jetzt bald, der Grusel? Bislang war es zu sonnig, zu aussichtsreich, zu licht. Doch nun heißt es "Teufelskanzel" auf dem Schild, das uns nach einer Kehre aufwärts leitet, durch dichten Laub- und Nadelwald. Nach insgesamt vier Kilometern naht er dann, der Höhepunkt, nicht nur der geografische (394 Höhenmeter misst die App), sondern auch der sagenhafte. Denn in Buuuh-Erschreckenspose lugt das Sagenrundweg-Gespenst mit hohlen Augen aus Tannenhöhe hinunter, darauf gedruckt steht die Geschichte zum Nachlesen: Dort, auf der Felskanzel, so die Überlieferung, hat der als falscher Klosterbruder enttarnte Teufel höchstpersönlich seine Spuren hinterlassen und unter schaurigem Fluchen seinen Pferdefuß in den Fels gerammt – der Abdruck ist noch heute zu sehen.
Überhaupt scheint der Wald mythische Gestalten anzuziehen. Denn der nordöstlich von uns gelegene Mooskopf ist der Schauplatz einer weiteren Sage. Dort erschreckt der Moospfaff die Menschen und führt sie in die Irre. Zum Geistern verdammt ist der ehemalige Abt des Klosters Gengenbach, weil er in einer Grenzangelegenheit einen trickreichen Schwindel beging und einen Meineid schwor.
Wo geht es weiter, auf dem oberen oder unteren Weg? Führt der Moospfaff etwa auch uns in die Irre? Entwarnung, da ist es wieder, unser Weggespenst. Gnädig deutet es mit Geisterhand in die Sonne und aus dem Wald heraus, direkt in Richtung Eckle-Kapelle und von da weiter zur Jakobuskapelle auf dem Bergle, wo sich auch heute noch Spuren der Geschichte befinden, die besagt, dass dort eine römische Kultstätte und ein Wehrkastell existiert haben.
Natürlich ist auch die Bergle-Kapelle Schauplatz einer Sage, aber noch viel sagenhafter ist der Blick von oben hinunter auf die Fachwerkbeschaulichkeit Gengenbachs, wo wir kurz darauf sitzend und eisschleckend die Bergle-Runde ausklingen lassen.
Von Hexen und sonstigen Sagengestalten ist am Einstieg beim Flößermuseum und am Park Schneckenmatt noch nichts zu sehen. Auf dem Spielplatz turnen Kinder über eine Hängebrücke und Rutsche, auf dem weitläufigen Rasen haben Familien ihr Picknick ausgebreitet, und ein paar Jungs spielen Fußball. Ein letzter Blick auf dümpelnde Enten im Teich und das Augenzwinkern eines Nandus vom Tiergehege hinüber, und schon geht’s bergauf in die Weinberge.
Dort bekommen Sagensucher zusätzlich Abwechslung geboten: "Art ist im Weinberg", heißt die Freiluft-Ausstellung, bei der 20 Künstler unter dem Motto "Die Gedanken sind frei" ein übergroßes Bilderbuch an den Wegen durch die Reben bestückt haben. Wechselweise heitere, nachdenkliche, bedrohlich wirkende oder auch skurrile Porträts setzen Farbakzente und bieten Diskussionsstoff, so dass wir flugs an Höhe gewinnen. Beim Pavillon liegt uns Gengenbach zu Füßen, eingerahmt von Schwarzwaldbergen und der Kinzig, die sich wie ein silberblau glänzendes Band um die ehemalige Reichstadt legt.
Ein schmuckes Minigotteshaus
Wir folgen weiter dem wegweisenden Gespenst, das uns noch höher hinauf auf den Abtsberg leitet und auf schmalem Pfad zur Portiunkula-Kapelle. Das schmucke Minigotteshaus wurde nach dem Vorbild einer Kapelle in den Ebenen von Assisi gebaut, lesen wir. Es steht am Waldesrand, wo früher eine kleine Hütte den im Weinberg arbeitenden Schwestern Schutz bot, es wurde 1992 von Mitgliedern der Franziskanischen Gemeinschaft erbaut.
Da lang geht’s weiter, zeigt das Schildergespenst, mitten in den Wald hinein. Kommt er jetzt bald, der Grusel? Bislang war es zu sonnig, zu aussichtsreich, zu licht. Doch nun heißt es "Teufelskanzel" auf dem Schild, das uns nach einer Kehre aufwärts leitet, durch dichten Laub- und Nadelwald. Nach insgesamt vier Kilometern naht er dann, der Höhepunkt, nicht nur der geografische (394 Höhenmeter misst die App), sondern auch der sagenhafte. Denn in Buuuh-Erschreckenspose lugt das Sagenrundweg-Gespenst mit hohlen Augen aus Tannenhöhe hinunter, darauf gedruckt steht die Geschichte zum Nachlesen: Dort, auf der Felskanzel, so die Überlieferung, hat der als falscher Klosterbruder enttarnte Teufel höchstpersönlich seine Spuren hinterlassen und unter schaurigem Fluchen seinen Pferdefuß in den Fels gerammt – der Abdruck ist noch heute zu sehen.
Der Schauplatz von Sagen
Überhaupt scheint der Wald mythische Gestalten anzuziehen. Denn der nordöstlich von uns gelegene Mooskopf ist der Schauplatz einer weiteren Sage. Dort erschreckt der Moospfaff die Menschen und führt sie in die Irre. Zum Geistern verdammt ist der ehemalige Abt des Klosters Gengenbach, weil er in einer Grenzangelegenheit einen trickreichen Schwindel beging und einen Meineid schwor.
Wo geht es weiter, auf dem oberen oder unteren Weg? Führt der Moospfaff etwa auch uns in die Irre? Entwarnung, da ist es wieder, unser Weggespenst. Gnädig deutet es mit Geisterhand in die Sonne und aus dem Wald heraus, direkt in Richtung Eckle-Kapelle und von da weiter zur Jakobuskapelle auf dem Bergle, wo sich auch heute noch Spuren der Geschichte befinden, die besagt, dass dort eine römische Kultstätte und ein Wehrkastell existiert haben.
Natürlich ist auch die Bergle-Kapelle Schauplatz einer Sage, aber noch viel sagenhafter ist der Blick von oben hinunter auf die Fachwerkbeschaulichkeit Gengenbachs, wo wir kurz darauf sitzend und eisschleckend die Bergle-Runde ausklingen lassen.
Weitere Infos und Routenbeschreibung zum Herunterladen unter: mehr.bz/sagwa (Beschreibung dort entgegen der Laufrichtung)
von anfe
am
So, 12. September 2021 um 07:00 Uhr