Oper
Giacomo Puccinis "La Bohème" bei den Herbstfestspielen in Baden-Baden
Auf der Hitliste der beliebtesten Opern rangiert sie noch immer ganz vorne – Giacomo Puccinis "La Bohème". Bevor sie im April auf dem Spielplan des Theaters Freiburg landet, geht sie nun über die Bühne des Festspielhauses Baden-Baden. Das Besondere: Am Pult steht mit Teodor Currentzis ein Exzentriker und Antistar.
Sie sei in gewisser Weise für ihn biografisch, sagte der 45-jährige Grieche dieser Tage in einem Gespräch mit der Deutschen Presseagentur, "weil ich selbst ein Vertreter dieser Bohème bin". Damit spielt der Dirigent auf seine ungewöhnliche, sich dem Glamour verweigernde Künstlerkarriere an. Die Baden-Badener Gemeinschaftsproduktion mit dem Opern- und Ballett-Theater Perm ist Attribut dessen. Currentzis hat die sibirische Stadt, für viele Terra incognita auf der Kulturlandkarte, zu einer ersten internationalen Musiktheateradresse gemacht. Sein auf CD verewigter Zyklus von Mozarts Da-Ponte-Opern ist nur ein Beispiel des künstlerisch ungemein ertragreichen Engagements Currentzis’ in der östlichsten Millionenstadt Mitteleuropas. Was freilich etwas mit der geradezu akribischen Probenarbeit des Dirigenten zu tun hat, dessen Karriere in den 1990ern von St. Petersburg aus begann. Currentzis gilt als besessener Perfektionist – ein Umstand, der ihn sicher auch als ersten Chefdirigenten für das fusionierte SWR-Symphonieorchester ab Herbst 2018 prädestiniert hat.
"Genauigkeit und Authentizität" sollen auch dort zentrale Anliegen seiner Arbeit sein, er wolle den "Ruf des Orchesters als Erneuerer" erhalten. Dieser Blick auf das Neue ist ihm auch ein Anliegen für seine Arbeit im Orchestergraben. Immer wieder wurden seine Opern-Einstudierungen von der Kritik gerühmt, für seinen Verdi-"Macbeth" an der Zürcher-Oper nominierte ihn die Zeitschrift Opernwelt zum Dirigenten des Jahres. Auch im Festspielhaus Baden-Baden reüssierte er mit Opern: "Carmen" (2010) und "Così fan tutte" (2011).
Die aktuelle "Bohème" dort ist eine Neuinszenierung von Philipp Himmelmann – traditionelles Theater ohne bilderstürmerischen Aplomb. Es singen und spielen in den Hauptrollen Leonardo Capalbo (Rodolfo), Zarina Abaeva (Mimi), Sofia Fomina (Musetta) und Konstantin Suchkov (Marcello): Kein Starensemble – aber gerade das passt zu Currentzis’ künstlerischer Haltung.
Termine: Baden-Baden, "La Bohème", Festspielhaus, Fr, 10. Nov., 19 Uhr, So, 12. Nov., 17 Uhr; Karten: Tel. 07221/3013101; weitere Infos: http://www.festspielhaus.de von Alexander Dick
"Genauigkeit und Authentizität" sollen auch dort zentrale Anliegen seiner Arbeit sein, er wolle den "Ruf des Orchesters als Erneuerer" erhalten. Dieser Blick auf das Neue ist ihm auch ein Anliegen für seine Arbeit im Orchestergraben. Immer wieder wurden seine Opern-Einstudierungen von der Kritik gerühmt, für seinen Verdi-"Macbeth" an der Zürcher-Oper nominierte ihn die Zeitschrift Opernwelt zum Dirigenten des Jahres. Auch im Festspielhaus Baden-Baden reüssierte er mit Opern: "Carmen" (2010) und "Così fan tutte" (2011).
Die aktuelle "Bohème" dort ist eine Neuinszenierung von Philipp Himmelmann – traditionelles Theater ohne bilderstürmerischen Aplomb. Es singen und spielen in den Hauptrollen Leonardo Capalbo (Rodolfo), Zarina Abaeva (Mimi), Sofia Fomina (Musetta) und Konstantin Suchkov (Marcello): Kein Starensemble – aber gerade das passt zu Currentzis’ künstlerischer Haltung.
Termine: Baden-Baden, "La Bohème", Festspielhaus, Fr, 10. Nov., 19 Uhr, So, 12. Nov., 17 Uhr; Karten: Tel. 07221/3013101; weitere Infos: http://www.festspielhaus.de von Alexander Dick
am
Fr, 10. November 2017