Workshop
Glaskugelblasen für Kinder und Erwachsene in Altglashütten
Heiße Sache mitten im Winter: Beim Glaskugelblasen über dem Feuer in Altglashütten dürfen Kinder und Erwachsene dicke Backen machen – und ihr Kunstwerk anschließend mit nach Hause nehmen.
Was ein Spektakel: Peter Eckhard hantiert mit Feuer, hält dünne hohle Glasstäbe mit der bloßen Hand in die 1500 Grad heiße Flamme. Dann dreht, zieht, schwingt, bläst er und erschafft glasige Kunstwerke in seiner Werkstatt in Altglashütten, wo wir heute alte Handwerkskunst beobachten können – und selbst aktiv werden.
Ist Eckhard ein Zauberer? Für unsere zuvor noch lebhaften Mädchen ganz bestimmt, sie sind völlig gebannt. Und auch die Kinder selbst verzaubert er: Erst sitzen sie etwas ängstlich auf dem Stuhl, die Flamme vor Augen, die mit zischendem Laut aus dem Brenner schießt, den Glaskörper erhitzt und formbar macht. Doch kaum ist der dünne Glasstab am Mund, verlieren sie ihre Schüchternheit, blasen konzentriert, und mit der gläsernen Murmel, die vor ihren Augen zur Kugel wächst, wird auch das Selbstvertrauen immer größer.
"Wer will als Erstes?", Eckhardt blickt fragend in die Runde. Die achtjährige Helen eröffnet unser kleines, familieninternes Wettblasen um die größte Kugel. Zuerst darf sie sich aussuchen, welche Farbe ihr Kunststückchen haben soll, denn die Muster – Glasrohre mit ovalen, verschiedenfarbigen Köpfen – bereitet der Glasbläser im Vorfeld vor. Eckhardt erklärt den Ablauf, lässt das Kind am noch kalten Glas probepusten, dann schmeißt er seinen Gasbrenner an.
Fast sieht es aus, als spielte Eckhardt ein Instrument, mit Händen und Füßen gleichzeitig: Mit Fußpedalen reguliert er die Größe der Flamme, die jetzt das Glaskügelchen am Stab umschließt und in ein gelboranges Feuerbällchen verwandelt. Zugleich dreht er unentwegt mit der linken Hand, bis das Glas weich ist wie Honig: "Das, worauf es ankommt, ist das Drehen. Wichtig sind dabei die Motorik, die Geschwindigkeit und wie lange man das Stück verformen kann. Das ist eine wirkliche Übungssache, dafür braucht man lange", erklärt der Glasbläser. An die 100 000 Stücke hat er gemacht und benutzt hitzefestes Borosilikatglas, das große Temperaturunterschiede aushält, ohne zu platzen.
"Achtung, gleich ist es so weit, jetzt pusten!", die Glasröhre wandert an Helens Mund. Das Kind bläst, Eckhardt dreht, und unter "jaaa, suuper, mehrmehrmehrmehr, super gut", wächst und wächst der Glasball, wird größer und größer. "Perfekt, so groß wie meine", lobt der Meister, und das Kind strahlt so sehr wie vorher der Glasfeuerball. "Das ist so, wie mit dem Röhrchen Blubberblasen machen, ganz einfach!"
Aha. Das wollen nun auch wir Großen genauer wissen, und schon dreht Eckhardt ein weiteres Muster in der Flamme, bis es die richtige Konsistenz hat: "Jetzt!" Die Luft soll erst langsam und später stärker durch das Blasrohr fließen. Kann ja nicht so schwer sein. Also angesetzt und – "laaangsam", instruiert Eckhardt, zieht das Glasstück etwas zurück, sonst verliert es die Form. Ging es anfangs noch fast zu einfach, wird das Blasen nun immer mühsamer, da das Glas schon abkühlt. Nur langsam wächst die Kugel, aber ohje, die Luft ist bald alle. Was jetzt? Umfallen? Nochmal Luft holen? Besser nicht. Also weiterblasen, langsam, gezielt, bis – "Jetzt ist gut" – der Experte das Geschaffene absegnet.
"Meine ist größer!" triumphiert Helen, und, so angeheizt, versucht auch das sechsjährige Nesthäkchen Lise sein Glück, bis wir schon bald eine ganze Familienkugelbande zusammen haben: klein, mittel, groß und noch größer – und mit riesengroßem Spaß gemacht.
Ist Eckhard ein Zauberer? Für unsere zuvor noch lebhaften Mädchen ganz bestimmt, sie sind völlig gebannt. Und auch die Kinder selbst verzaubert er: Erst sitzen sie etwas ängstlich auf dem Stuhl, die Flamme vor Augen, die mit zischendem Laut aus dem Brenner schießt, den Glaskörper erhitzt und formbar macht. Doch kaum ist der dünne Glasstab am Mund, verlieren sie ihre Schüchternheit, blasen konzentriert, und mit der gläsernen Murmel, die vor ihren Augen zur Kugel wächst, wird auch das Selbstvertrauen immer größer.
"Wer will als Erstes?", Eckhardt blickt fragend in die Runde. Die achtjährige Helen eröffnet unser kleines, familieninternes Wettblasen um die größte Kugel. Zuerst darf sie sich aussuchen, welche Farbe ihr Kunststückchen haben soll, denn die Muster – Glasrohre mit ovalen, verschiedenfarbigen Köpfen – bereitet der Glasbläser im Vorfeld vor. Eckhardt erklärt den Ablauf, lässt das Kind am noch kalten Glas probepusten, dann schmeißt er seinen Gasbrenner an.
Fast sieht es aus, als spielte Eckhardt ein Instrument, mit Händen und Füßen gleichzeitig: Mit Fußpedalen reguliert er die Größe der Flamme, die jetzt das Glaskügelchen am Stab umschließt und in ein gelboranges Feuerbällchen verwandelt. Zugleich dreht er unentwegt mit der linken Hand, bis das Glas weich ist wie Honig: "Das, worauf es ankommt, ist das Drehen. Wichtig sind dabei die Motorik, die Geschwindigkeit und wie lange man das Stück verformen kann. Das ist eine wirkliche Übungssache, dafür braucht man lange", erklärt der Glasbläser. An die 100 000 Stücke hat er gemacht und benutzt hitzefestes Borosilikatglas, das große Temperaturunterschiede aushält, ohne zu platzen.
"Achtung, gleich ist es so weit, jetzt pusten!", die Glasröhre wandert an Helens Mund. Das Kind bläst, Eckhardt dreht, und unter "jaaa, suuper, mehrmehrmehrmehr, super gut", wächst und wächst der Glasball, wird größer und größer. "Perfekt, so groß wie meine", lobt der Meister, und das Kind strahlt so sehr wie vorher der Glasfeuerball. "Das ist so, wie mit dem Röhrchen Blubberblasen machen, ganz einfach!"
Aha. Das wollen nun auch wir Großen genauer wissen, und schon dreht Eckhardt ein weiteres Muster in der Flamme, bis es die richtige Konsistenz hat: "Jetzt!" Die Luft soll erst langsam und später stärker durch das Blasrohr fließen. Kann ja nicht so schwer sein. Also angesetzt und – "laaangsam", instruiert Eckhardt, zieht das Glasstück etwas zurück, sonst verliert es die Form. Ging es anfangs noch fast zu einfach, wird das Blasen nun immer mühsamer, da das Glas schon abkühlt. Nur langsam wächst die Kugel, aber ohje, die Luft ist bald alle. Was jetzt? Umfallen? Nochmal Luft holen? Besser nicht. Also weiterblasen, langsam, gezielt, bis – "Jetzt ist gut" – der Experte das Geschaffene absegnet.
"Meine ist größer!" triumphiert Helen, und, so angeheizt, versucht auch das sechsjährige Nesthäkchen Lise sein Glück, bis wir schon bald eine ganze Familienkugelbande zusammen haben: klein, mittel, groß und noch größer – und mit riesengroßem Spaß gemacht.
Glaskugelblasen Bergweg
4, Altglashütten; Di–Fr 16–18 Uhr,
Sa 12–14 Uhr. Mindestalter 6 Jahre, Kosten: Kugel mit Muster 12
Euro, ohne Muster 10 Euro pro
Person. Keine Reservierung nötig.
Infos: http://www.schwarzwaldglas.de
von Anita Fertl
4, Altglashütten; Di–Fr 16–18 Uhr,
Sa 12–14 Uhr. Mindestalter 6 Jahre, Kosten: Kugel mit Muster 12
Euro, ohne Muster 10 Euro pro
Person. Keine Reservierung nötig.
Infos: http://www.schwarzwaldglas.de
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So, 05. Januar 2020