Seelsorgeeinheit Wiehre-Günterstal
Gottesdienst in der Johanneskirche für und mit geflüchteten Menschen
Rund 60 Flüchtlinge haben in der Seelsorgeeinheit Wiehre-Günterstal ein neues Zuhause gefunden. Für sie und mit ihnen wird in der katholischen Johanneskirche am Mittwoch ein Gottesdienst gefeiert. Das Motto: Zuhause ist, wo keine Bomben fallen. Pfarrer Michael Schweiger hatte 2015 die Idee zu diesem besonderen Gottesdienst. Yvonne Weik sprach mit ihm – über Flüchtende, die Bibel und Gebete in arabischer Sprache.
BZ:Im vergangenen Jahr kamen 200 Menschen z
um Flüchtlings-Gottesdienst mit. Was wünschen Sie sich für dieses Jahr?
Schweiger: Dass wir ein Zeichen setzen – nicht nur als Christen, sondern auch in der Stadt. Wir öffnen die Kirchentüren für alle, die kommen möchten. Jeder kann seine Verbundenheit mit geflüchteten Menschen zeigen. Und ich freue mich über jeden, der kommt, egal welcher Religion, ob getauft oder nicht. Wir brauchen eine Offenheit für andere Menschen.
BZ:Spüren Sie die denn in Ihrer Seelsorgeeinheit?
Schweiger: Das kann ich mit einem stolzen "Ja" beantworten. Mich beeindruckt immer wieder, mit welchem Engagement Menschen Flüchtlinge auf ihrem Weg begleiten. Der Zuspruch war schon vor einem Jahr da. Jetzt geht es darum, die Flamme der Hilfsbereitschaft wach zu halten.
BZ: Der Gottesdienst wird ja in Kooperation mit dem katholischen und evangelischen Dekanat angeboten. Ist es ein ökumenischer Gottesdienst für Christen?
Schweiger: Nein, es ist vielmehr ein interreligiöses Gebet. In diesem Bereich sind wir alle Lernende. Aber die Zukunft ist interreligiös. Wichtig ist uns, die Bibel in den Mittelpunkt zu stellen. Sie erzählt viel von Flucht und Vertreibung. Gewissermaßen war Abraham ja der erste Migrant.
BZ:Christen haben die Bibel, Muslime den Koran. Gibt’s da nicht Probleme?
Schweiger: Unter den Muslimen, mit denen wir hier in der Seelsorgeeinheit Kontakt haben, gibt es eine große Offenheit dem Christentum gegenüber. Das spüren wir im täglichen Umgang.
BZ:Und in welcher Sprache werden Sie beten?
Schweiger: Wir wechseln ab. Der Bibeltext wird zum Beispiel auf deutsch gelesen. Da legen wir eine Übersetzung aus. Und wir haben eine Dolmetscherin im Gottesdienst, die übersetzt in Arabisch und Kurmandschi. Das haben wir auch vergangenes Jahr so gemacht. Es war wohl das erste Mal, dass in der Johanneskirche arabisch gebetet wurde.
Schweiger: Dass wir ein Zeichen setzen – nicht nur als Christen, sondern auch in der Stadt. Wir öffnen die Kirchentüren für alle, die kommen möchten. Jeder kann seine Verbundenheit mit geflüchteten Menschen zeigen. Und ich freue mich über jeden, der kommt, egal welcher Religion, ob getauft oder nicht. Wir brauchen eine Offenheit für andere Menschen.
BZ:Spüren Sie die denn in Ihrer Seelsorgeeinheit?
Schweiger: Das kann ich mit einem stolzen "Ja" beantworten. Mich beeindruckt immer wieder, mit welchem Engagement Menschen Flüchtlinge auf ihrem Weg begleiten. Der Zuspruch war schon vor einem Jahr da. Jetzt geht es darum, die Flamme der Hilfsbereitschaft wach zu halten.
BZ: Der Gottesdienst wird ja in Kooperation mit dem katholischen und evangelischen Dekanat angeboten. Ist es ein ökumenischer Gottesdienst für Christen?
Schweiger: Nein, es ist vielmehr ein interreligiöses Gebet. In diesem Bereich sind wir alle Lernende. Aber die Zukunft ist interreligiös. Wichtig ist uns, die Bibel in den Mittelpunkt zu stellen. Sie erzählt viel von Flucht und Vertreibung. Gewissermaßen war Abraham ja der erste Migrant.
BZ:Christen haben die Bibel, Muslime den Koran. Gibt’s da nicht Probleme?
Schweiger: Unter den Muslimen, mit denen wir hier in der Seelsorgeeinheit Kontakt haben, gibt es eine große Offenheit dem Christentum gegenüber. Das spüren wir im täglichen Umgang.
BZ:Und in welcher Sprache werden Sie beten?
Schweiger: Wir wechseln ab. Der Bibeltext wird zum Beispiel auf deutsch gelesen. Da legen wir eine Übersetzung aus. Und wir haben eine Dolmetscherin im Gottesdienst, die übersetzt in Arabisch und Kurmandschi. Das haben wir auch vergangenes Jahr so gemacht. Es war wohl das erste Mal, dass in der Johanneskirche arabisch gebetet wurde.
Michael Schweiger leitet seit 2013 die katholische Seelsorgeeinheit Wiehre-Günterstal. Er war zehn Jahre Präsident der Kinderhilfe Bethlehem und reiste 50 Mal ins Heilige Land.
von ywe
am
Di, 27. September 2016
Tag des Flüchtlings
Der Gottesdienst anlässlich des Welttags des Migranten und Füchtlings findet am morgigen Mittwoch, 28. September, 19 Uhr in der katholischen Kirche St. Johann, Güntertalstraße, statt. Rund 60 Flüchtlinge haben in der Seelsorgeeinheit Wiehre-Günterstal ein neues Zuhause gefunden: im Pfarrhaus Maria Hilf, bei den St. Elisabethenschwestern an der Dreisamstraße und im Kloster Lioba in Günterstal. Im Gottesdienst am Mittwoch erzählen einige von ihren Erfahrungen. Für Musik in der Messe sorgen Mike Schweizer (Saxofon) und Shaffan Soleiman am Oud.
Autor: ywe