Zu Ehren von Johann Peter Hebel
Hebelfest in Hausen
Hausen ist ganz Hebel. Geboren ist der größte alemannische Dichter 1760 zwar in Basel; sein Kindheitsort Hausen im Wiesental beansprucht ihn aber durchaus für sich, vor allem jedes Jahr am 10. Mai, seinem Geburtstag. Dann ist das ganze Dorf auf den Beinen, um mit vielen Gästen seinen großen Sohn zu feiern, getreu dem Hebel’schen Wort: "Ne Trunk in Ehre, wer will’s verwehre?"
"Kannitverstaan" und "Das Bergwerk von Falun" sind wohl die bekanntesten Werke Johann Peter Hebels. Neben seinen Kalendergeschichten wirkte Hebel aber auch als Verfasser der "Allemannischen Gedichte" und der "Biblischen Geschichten". Außerdem war Hebel Theologe, Pädagoge, Naturwissenschaftler und Politiker. Bekannt ist im Markgräflerland vor allem seine unerfüllte Liebe zur Eimeldinger Pfarrerstochter Gustave Fecht. Hebel hinterließ aber auch Spuren in Lörrach, Schopfheim, Weil am Rhein, Hertingen, Karlsruhe sowie Schwetzingen, wo er 1826 starb.
In Basel und Hausen verbrachte er seine Kindheit und Jugend, sommers in der Stadt, winters auf dem Lande im Hebelhaus, das die Gemeinde Hausen als Museum eingerichtet hat. Auch am 10. Mai hat das Museum geöffnet, das erst kürzlich in Zusammenarbeit mit dem Schulamt Lörrach und der PH Freiburg nach einem modernen multimedialen Konzept neu gestaltet wurde.
Doch am 10. Mai steht nicht das Hebelhaus im Mittelpunkt: Denn alle Hausener Mädchen und Buben, die an dem Tag schulfrei haben, kleiden sich in die passende Vreneli- und Hanseli-Tracht zu Hebels Lebzeiten und führen voller Freude und Begeisterung den Hebelzug an, der vom Bahnhof, wo die Delegation der Hebelstiftung Basel in Empfang genommen wird, zur Festhalle im Dorf verläuft. Begleitet wird der Umzug durchs festlich geschmückte Dorf von der Hebelmusik.
An der Mehrzweckhalle wird bewirtet; für die Kinder ist ein kleiner Jahrmarkt aufgebaut. In der Halle folgt der offizielle Teil mit Reden, Musikstücken und Beiträgen der Grundschüler aus Hausen, aus der Hebelschule in Basel und aus der Primarschule der Partnergemeinde Hausen im Aargau. In den geraden Jahren, also auch heuer, wird außerdem der Hebelpreis verliehen, der mit 10 000 Euro dotierte Literaturpreis des Landes Baden-Württemberg.
Ihn bekommen Künstler aus dem länderübergreifenden alemannischen Sprachraum oder Menschen, die sich besonders um das Erbe und Andenken Hebels verdient gemacht haben. Dieses Jahr ist der Preisträger der Thuner Schriftsteller und Dramaturg Lukas Bärfuss. Man kann sicher davon ausgehen, dass der Festakt alles andere als eine trockene Angelegenheit wird. Wie schon Hebel steckt auch den Preisträgern gewöhnlich der Schalk im Nacken; und die Reden am Hebelfest sind so gut wie jede Kabarettveranstaltung.
Bereits am Samstag vor dem Hebelfest, dieses Jahr am 7. Mai, verleiht die Gemeinde Hausen die jährliche Hebel-Plakette, die an Künstler oder Denkmalpfleger geht, die ihr Schaffen der trinationalen Region am Oberrhein gewidmet haben. Im Gegensatz zum Hebelpreis bleibt bei der Plakette der Ausgezeichnete jedoch geheim. Noch mehr Hebel gibt es außerdem am Sonntag, 8. Mai, beim Hebelbund Lörrach, zunächst in der Stadtkirche, dann im Dreiländermuseum nebenan, wo der Freiburger Germanist Achim Aurnhammer Hebels Gespenstergeschichten durchleuchten wird.
von Boris Burkhardt
"Kannitverstaan" und "Das Bergwerk von Falun" sind wohl die bekanntesten Werke Johann Peter Hebels. Neben seinen Kalendergeschichten wirkte Hebel aber auch als Verfasser der "Allemannischen Gedichte" und der "Biblischen Geschichten". Außerdem war Hebel Theologe, Pädagoge, Naturwissenschaftler und Politiker. Bekannt ist im Markgräflerland vor allem seine unerfüllte Liebe zur Eimeldinger Pfarrerstochter Gustave Fecht. Hebel hinterließ aber auch Spuren in Lörrach, Schopfheim, Weil am Rhein, Hertingen, Karlsruhe sowie Schwetzingen, wo er 1826 starb.
In Basel und Hausen verbrachte er seine Kindheit und Jugend, sommers in der Stadt, winters auf dem Lande im Hebelhaus, das die Gemeinde Hausen als Museum eingerichtet hat. Auch am 10. Mai hat das Museum geöffnet, das erst kürzlich in Zusammenarbeit mit dem Schulamt Lörrach und der PH Freiburg nach einem modernen multimedialen Konzept neu gestaltet wurde.
Doch am 10. Mai steht nicht das Hebelhaus im Mittelpunkt: Denn alle Hausener Mädchen und Buben, die an dem Tag schulfrei haben, kleiden sich in die passende Vreneli- und Hanseli-Tracht zu Hebels Lebzeiten und führen voller Freude und Begeisterung den Hebelzug an, der vom Bahnhof, wo die Delegation der Hebelstiftung Basel in Empfang genommen wird, zur Festhalle im Dorf verläuft. Begleitet wird der Umzug durchs festlich geschmückte Dorf von der Hebelmusik.
An der Mehrzweckhalle wird bewirtet; für die Kinder ist ein kleiner Jahrmarkt aufgebaut. In der Halle folgt der offizielle Teil mit Reden, Musikstücken und Beiträgen der Grundschüler aus Hausen, aus der Hebelschule in Basel und aus der Primarschule der Partnergemeinde Hausen im Aargau. In den geraden Jahren, also auch heuer, wird außerdem der Hebelpreis verliehen, der mit 10 000 Euro dotierte Literaturpreis des Landes Baden-Württemberg.
Ihn bekommen Künstler aus dem länderübergreifenden alemannischen Sprachraum oder Menschen, die sich besonders um das Erbe und Andenken Hebels verdient gemacht haben. Dieses Jahr ist der Preisträger der Thuner Schriftsteller und Dramaturg Lukas Bärfuss. Man kann sicher davon ausgehen, dass der Festakt alles andere als eine trockene Angelegenheit wird. Wie schon Hebel steckt auch den Preisträgern gewöhnlich der Schalk im Nacken; und die Reden am Hebelfest sind so gut wie jede Kabarettveranstaltung.
Bereits am Samstag vor dem Hebelfest, dieses Jahr am 7. Mai, verleiht die Gemeinde Hausen die jährliche Hebel-Plakette, die an Künstler oder Denkmalpfleger geht, die ihr Schaffen der trinationalen Region am Oberrhein gewidmet haben. Im Gegensatz zum Hebelpreis bleibt bei der Plakette der Ausgezeichnete jedoch geheim. Noch mehr Hebel gibt es außerdem am Sonntag, 8. Mai, beim Hebelbund Lörrach, zunächst in der Stadtkirche, dann im Dreiländermuseum nebenan, wo der Freiburger Germanist Achim Aurnhammer Hebels Gespenstergeschichten durchleuchten wird.
von Boris Burkhardt
am
Fr, 06. Mai 2016
Info
hebelfest
Sa, 7. Mai, 20 Uhr: Hebelabend in der Festhalle Hausen im Wiesental mit Verleihung der Hebel-Plakette
So, 8. Mai, 10 Uhr: Hebelsonntag zunächst in der Stadtkirche Lörrach mit Musik aus der Zeit Hebels, um 11 Uhr Vortrag im Dreiländermuseum über Hebels Gespenstergeschichten
Di, 10. Mai, 11.15 Uhr: Hebelfest in Hausen im Wiesental, Abholung der Ehrengäste am Bahnhof, danach Hebelzug durchs Dorf zur Festhalle, Festakt und Jahrmarkt bis in den Abend
Autor: bz