Hektik nein, Verlässlichkeit ja!
ie unterschiedlich die Menschen doch ticken! Die einen sind immer auf der Suche nach dem Unbekannten, die anderen zieht es Jahr für Jahr an den gleichen Urlaubsort oder sie machen den gleichen Wochenendausflug. Und freuen sich immer wieder aufs Neue, Vertrautes neu zu entdecken. Autoren der BZ schreiben in unserer Serie "Gerne wieder", warum es sie immer wieder an den gleichen Ort zieht. Viel Vergnügen!
WDie Frage ist rhetorisch, überflüssig und ein Ritual: 1. Mai geht klar? Logisch, der 1. Mai ist gesetzt. Am Tag der Arbeit gehen wir wandern. Seit Jahren. Planen müssen wir nichts, allenfalls die Startzeit synchronisieren. Früher 10 Uhr, heute eher 10.30 Uhr. Vielleicht liegt’s am Alter. Hektik braucht an so einem Tag niemand, Verlässlichkeit schon.
Treffpunkt also 10.30 Uhr. Mit einem Grinsen im Gesicht. Es ist die Vorfreude – auf einen unspektakulären Spaziergang, der an diesem Tag in der heute schnelllebigen Zeit für Kontinuität, für Freundschaft steht. Das gibt es nicht mehr so oft. Die Kinder sind aufgedreht, rennen vorneweg, den Fußball immer zwischen den Füßen, vor und zurück kickend, dem Ball in den Graben hinterher rennend. Die Alten wissen: Früher oder später wird ihnen die Luft ausgehen, werden sie sich an Mutters Rockzipfel hängen und das altbekannte Lied anstimmen: Bin müde, hab’ keine Lust mehr, wie lange geht’s noch?
Am Parkplatz der Carolinengrube in Sexau geht es in den Wald. Bergauf. Die Kinder vorneweg, ungezügelt, optimistisch. Die Männer dahinter, kalkulierend, den "Aufstieg" kennend. Am Ende die Frauen, lachend, kichernd. Schnell fallen sie zurück. Zügig gehen und angeregte Gespräche führen funktioniert nicht. Die Themen ähneln sich Jahr für Jahr, auch das eine Tradition.
Eine Dreiviertelstunde geht es gemütlich den Berg hoch, der Weg ist gut ausgebaut, der Hornwald ist frühlingshaft grün, es riecht nach Bärlauch. Die Pumpe kommt ein bisschen in Schwung, die Kinder werden ruhiger. Eine Kurve noch, dann stehen wir am ersten Etappenziel.
An der Dunkele-Hütte sind rustikale Biertische und -bänke aufgestellt, wir suchen einen Platz, viele freie gibt es schon nicht mehr. Wir essen Speckeier, trinken ein Gespritztes, die Kinder kriegen eine Rote und A-Schorle, vielleicht auch eine Cola. Das Rote Kreuz fährt regelmäßig an die Hütte, lädt Senioren aus, die nicht mehr so gut zu Fuß sind – auch sie sollen an der sogenannten Speckeierwanderung teilhaben können.
Wir aber müssen los, gehen Richtung Sexau weiter. Unterwegs kommen uns Bekannte entgegen, seit Jahren, unabgesprochen. Auch das schon eine Tradition. Wir lachen zusammen, freuen uns, dass es wieder geklappt hat, gehen weiter. Bevor wir aus dem Wald kommen und den herrlichen Blick über die Breisgauer Bucht aufsaugen können, müssen wir einkaufen. Die WG Buchholz/Sexau bietet Wein, Sekt, Wasser. Wir entscheiden uns für einen Weißen, kühl, trocken, fruchtig. Am Waldrand gibt es Bänke, wir lassen uns nieder. Schauen zu den Vogesen, sehen das Freiburger Münster. Die Gespräche werden alberner, wir holen noch ein Fläschchen. Kühl, trocken, fruchtig, süffig.
Irgendwann erinnern uns die Kinder daran, dass wir hier nicht ewig sitzen können. Wir gehen beschwingt Richtung Sexau, auf der anderen Seite hoch zur Hochburg. Zum nächsten Event. Wir sitzen auf alten Steinen, treffen Freunde, Bekannte, regulieren unseren Flüssigkeitsverlust. Essen einen Kuchen oder eine Wurst.
Drei, vier Stunden sind wir unterwegs, die wenigste Zeit sind wir gegangen, von wandern kann keine Rede sein. Ein bisschen müde sind wir trotzdem. Der Heimweg wird ruhiger, 30 Minuten sind es noch von der Hochburg. Die Sonne kitzelt angenehm im Gesicht und auf den Waden, hat uns eine gesunde Röte gezaubert. Viel gesagt werden muss nicht mehr. Der 1. Mai steht. 2015. 2016... Wir freuen uns jetzt schon drauf.
Treffpunkt also 10.30 Uhr. Mit einem Grinsen im Gesicht. Es ist die Vorfreude – auf einen unspektakulären Spaziergang, der an diesem Tag in der heute schnelllebigen Zeit für Kontinuität, für Freundschaft steht. Das gibt es nicht mehr so oft. Die Kinder sind aufgedreht, rennen vorneweg, den Fußball immer zwischen den Füßen, vor und zurück kickend, dem Ball in den Graben hinterher rennend. Die Alten wissen: Früher oder später wird ihnen die Luft ausgehen, werden sie sich an Mutters Rockzipfel hängen und das altbekannte Lied anstimmen: Bin müde, hab’ keine Lust mehr, wie lange geht’s noch?
Am Parkplatz der Carolinengrube in Sexau geht es in den Wald. Bergauf. Die Kinder vorneweg, ungezügelt, optimistisch. Die Männer dahinter, kalkulierend, den "Aufstieg" kennend. Am Ende die Frauen, lachend, kichernd. Schnell fallen sie zurück. Zügig gehen und angeregte Gespräche führen funktioniert nicht. Die Themen ähneln sich Jahr für Jahr, auch das eine Tradition.
Eine Dreiviertelstunde geht es gemütlich den Berg hoch, der Weg ist gut ausgebaut, der Hornwald ist frühlingshaft grün, es riecht nach Bärlauch. Die Pumpe kommt ein bisschen in Schwung, die Kinder werden ruhiger. Eine Kurve noch, dann stehen wir am ersten Etappenziel.
An der Dunkele-Hütte sind rustikale Biertische und -bänke aufgestellt, wir suchen einen Platz, viele freie gibt es schon nicht mehr. Wir essen Speckeier, trinken ein Gespritztes, die Kinder kriegen eine Rote und A-Schorle, vielleicht auch eine Cola. Das Rote Kreuz fährt regelmäßig an die Hütte, lädt Senioren aus, die nicht mehr so gut zu Fuß sind – auch sie sollen an der sogenannten Speckeierwanderung teilhaben können.
Wir aber müssen los, gehen Richtung Sexau weiter. Unterwegs kommen uns Bekannte entgegen, seit Jahren, unabgesprochen. Auch das schon eine Tradition. Wir lachen zusammen, freuen uns, dass es wieder geklappt hat, gehen weiter. Bevor wir aus dem Wald kommen und den herrlichen Blick über die Breisgauer Bucht aufsaugen können, müssen wir einkaufen. Die WG Buchholz/Sexau bietet Wein, Sekt, Wasser. Wir entscheiden uns für einen Weißen, kühl, trocken, fruchtig. Am Waldrand gibt es Bänke, wir lassen uns nieder. Schauen zu den Vogesen, sehen das Freiburger Münster. Die Gespräche werden alberner, wir holen noch ein Fläschchen. Kühl, trocken, fruchtig, süffig.
Irgendwann erinnern uns die Kinder daran, dass wir hier nicht ewig sitzen können. Wir gehen beschwingt Richtung Sexau, auf der anderen Seite hoch zur Hochburg. Zum nächsten Event. Wir sitzen auf alten Steinen, treffen Freunde, Bekannte, regulieren unseren Flüssigkeitsverlust. Essen einen Kuchen oder eine Wurst.
Drei, vier Stunden sind wir unterwegs, die wenigste Zeit sind wir gegangen, von wandern kann keine Rede sein. Ein bisschen müde sind wir trotzdem. Der Heimweg wird ruhiger, 30 Minuten sind es noch von der Hochburg. Die Sonne kitzelt angenehm im Gesicht und auf den Waden, hat uns eine gesunde Röte gezaubert. Viel gesagt werden muss nicht mehr. Der 1. Mai steht. 2015. 2016... Wir freuen uns jetzt schon drauf.
Lesen Sie in 14 Tagen: der Stilzerfritz macht dicht – eine Liebeserklärung
von Stefan Zahler
am
Fr, 24. April 2015