Theater
"Hotel Strindberg" wird nach der Premiere in Wien nun am Theater Basel aufgeführt
Nicht grundlos ist "Hotel Strindberg" als "von Simon Stone, nach August Strindberg" angekündigt. Der schweizerisch-australische Regisseur schreibt um, was das Zeug hält. Ab dem 16. Januar ist seine Inszenierung am Theater Basel zu sehen.
Die Hölle ist bei Simon Stone ein Raum, in dem selbst die kleinste Regung nicht unbemerkt bleibt. So war es in "Drei Schwestern", so ist es in "Hotel Strindberg", das nach seiner Premiere am Wiener Akademietheater vor gut einem Jahr jetzt in Basel zu sehen sein wird. Bereits 2016 war das Bühnenbild ein vollverglaster Bungalow, nun blickt das Publikum in sechs Zimmer eines Hotels, die über ein Treppenhaus erschlossen sind und damit auf eine Simultanbühne, auf der während der knapp fünfstündigen Inszenierung alles sichtbar und dank Mikroports hörbar ist. Simon Stone, der 1984 in Basel geboren wurde, hat aus den Strindberg’schen Kammerstücken Hoteldramen gemacht.
Die Resonanz auf sein Stück, es ist die mittlerweile sechste Regiearbeit, die in Basel zu sehen sein wird, war geteilt. Tatsächlich ist Stones Zugriff auf Stücke von Bühnenautoren der Moderne – auf Ibsen und Tschechow folgt nun der schwedische Autor Strindberg – radikal, insofern er nicht nur neue ästhetische und inhaltliche Zugänge sucht, sondern auch gleich den Text auf die Gegenwart umschreibt. Regelmäßig wird Stone daher als "Theaterregisseur für die Netflix-Generation" beschrieben.
Seine Karriere nahm in den letzten Jahren noch einmal Fahrt auf. Mit der ersten Basel-Wien-Koproduktion "John Gabriel Borkman" war er 2015 zum Berliner Theatertreffen eingeladen, jetzt wurde Caroline Peters für ihre Rollen in "Hotel Strindberg" von Theater heute zur Schauspielerin des Jahres 2018 gekürt und die Inszenierung für die Mülheimer Theatertage nominiert. Das aufwändige Bühnenbild, für das Alice Babidge mit dem Nestroy ausgezeichnet wurde, machte ein Gastspiel dort jedoch unmöglich.
Stone hat aus Dramen Strindbergs und dessen Autobiografie einen Beziehungsreigen geformt, in dem Männer und Frauen einander nichts schenken.
Ob Stone Strindberg verflacht oder dessen misogyne Einstellung leichter konsumierbar macht, darüber war sich die Kritik uneins. Nicht aber, was das Ensemble aus Schauspielerinnen und Schauspieler des Burgtheaters und des Theaters Basel angeht. Das kitzelt aus den Tragikomödien noch den letzten Witz und so manchen Abgrund heraus.
Termine: Basel, "Hotel Strindberg", Theater, Große Bühne, Premiere: Mi, 16. Jan., 18.30 Uhr; weitere Aufführungen: 20. Jan. sowie 1. und 16. Feb. von Annette Hoffmann
Die Resonanz auf sein Stück, es ist die mittlerweile sechste Regiearbeit, die in Basel zu sehen sein wird, war geteilt. Tatsächlich ist Stones Zugriff auf Stücke von Bühnenautoren der Moderne – auf Ibsen und Tschechow folgt nun der schwedische Autor Strindberg – radikal, insofern er nicht nur neue ästhetische und inhaltliche Zugänge sucht, sondern auch gleich den Text auf die Gegenwart umschreibt. Regelmäßig wird Stone daher als "Theaterregisseur für die Netflix-Generation" beschrieben.
Seine Karriere nahm in den letzten Jahren noch einmal Fahrt auf. Mit der ersten Basel-Wien-Koproduktion "John Gabriel Borkman" war er 2015 zum Berliner Theatertreffen eingeladen, jetzt wurde Caroline Peters für ihre Rollen in "Hotel Strindberg" von Theater heute zur Schauspielerin des Jahres 2018 gekürt und die Inszenierung für die Mülheimer Theatertage nominiert. Das aufwändige Bühnenbild, für das Alice Babidge mit dem Nestroy ausgezeichnet wurde, machte ein Gastspiel dort jedoch unmöglich.
Stone hat aus Dramen Strindbergs und dessen Autobiografie einen Beziehungsreigen geformt, in dem Männer und Frauen einander nichts schenken.
Ob Stone Strindberg verflacht oder dessen misogyne Einstellung leichter konsumierbar macht, darüber war sich die Kritik uneins. Nicht aber, was das Ensemble aus Schauspielerinnen und Schauspieler des Burgtheaters und des Theaters Basel angeht. Das kitzelt aus den Tragikomödien noch den letzten Witz und so manchen Abgrund heraus.
Termine: Basel, "Hotel Strindberg", Theater, Große Bühne, Premiere: Mi, 16. Jan., 18.30 Uhr; weitere Aufführungen: 20. Jan. sowie 1. und 16. Feb. von Annette Hoffmann
am
Fr, 11. Januar 2019