Ausstellung
Hundert Jahre "Schwarzes Quadrat" bei der Fondation Beyeler in Riehen
Anlass der Schau war ein Jubiläum. Im Dezember 1915 wurde in den Räumen einer Privatwohnung in St. Petersburg eine Ausstellung eröffnet, die in späteren Zeiten den Ruf eines Wendepunkts in der Geschichte der Kunst erlangte. Dies dank der Werke zweier Künstler: Kasimir Malewitsch steuerte rund 40, Wladimir Tatlin 13 der gut 150 Exponate zu der Petersburger Hängung bei.
Unter beträchtlichem Aufwand hat die Fondation Beyeler die legendäre, aber lückenhaft dokumentierte Schau so weit wie möglich rekonstruiert. Der Pool der verfügbaren seinerzeitigen Exponate wurde um Werke der ausgestellten Künstler erweitert, die sich an Kubismus und Futurismus orientierten.
Die Schau dokumentiert das hohe Niveau der russischen Avantgardekunst jener Tage. Tatlin holte in seinen Wandreliefs aus kunstfremden Materialien die Skulptur vom Sockel; in Iwan Kljuns "Vorüberziehender Landschaft" ließe sich ein frühes Materialbild erkennen. Noch überstrahlt wurden alle von Malewitsch. Auch er war Parteigänger des russischen Kubo-Futurismus. Nun trat er unerwartet als Wegbereiter einer autonomen, von der Abbildung der Wirklichkeit abgelösten Kunst auf. Als neuer Moses schickte er sich an, die Kunst ins Gelobte Land der Abstraktion zu führen. Mit ihrer Reduktion gelten Werke wie das "Schwarze Quadrat" und "Schwarzes Kreuz" heute als Ikonen der Klassischen Moderne. In seinen suprematistischen Schöpfungen schuf Malewitsch darüber hinaus das Vokabular für die geometrische Abstraktion der Folgezeit und die konkrete Kunst. Termin: Fondation Beyeler, Baselstr. 77, Riehen. Bis 10. Januar, täglich 10-18 Uhr von fro
Unter beträchtlichem Aufwand hat die Fondation Beyeler die legendäre, aber lückenhaft dokumentierte Schau so weit wie möglich rekonstruiert. Der Pool der verfügbaren seinerzeitigen Exponate wurde um Werke der ausgestellten Künstler erweitert, die sich an Kubismus und Futurismus orientierten.
Die Schau dokumentiert das hohe Niveau der russischen Avantgardekunst jener Tage. Tatlin holte in seinen Wandreliefs aus kunstfremden Materialien die Skulptur vom Sockel; in Iwan Kljuns "Vorüberziehender Landschaft" ließe sich ein frühes Materialbild erkennen. Noch überstrahlt wurden alle von Malewitsch. Auch er war Parteigänger des russischen Kubo-Futurismus. Nun trat er unerwartet als Wegbereiter einer autonomen, von der Abbildung der Wirklichkeit abgelösten Kunst auf. Als neuer Moses schickte er sich an, die Kunst ins Gelobte Land der Abstraktion zu führen. Mit ihrer Reduktion gelten Werke wie das "Schwarze Quadrat" und "Schwarzes Kreuz" heute als Ikonen der Klassischen Moderne. In seinen suprematistischen Schöpfungen schuf Malewitsch darüber hinaus das Vokabular für die geometrische Abstraktion der Folgezeit und die konkrete Kunst. Termin: Fondation Beyeler, Baselstr. 77, Riehen. Bis 10. Januar, täglich 10-18 Uhr von fro
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Fr, 08. Januar 2016