Ausflugstipp
Im Hanflabyrinth in Opfingen ist der Weg das Ziel
Es raschelt und summt im dichten Hanf. Bienen, Libellen und Zitronenfalter schwirren über die Pflanzen. Der Irrgarten zwischen Tuniberg und Opfinger See ist für die Tierwelt keine Herausforderung. Auch Maulwürfe graben sich einfach darunter hindurch. Alleine scheint man jedenfalls nie zu sein im Hanflabyrinth.
Bereits zum zweiten Mal eine Sackgasse. Eine dichte Wand aus Cannabispflanzen versperrt den Weg. Dass im Irrgarten der Weg das Ziel ist, lernt man schnell. Die Wege des Irrgartens sind mit Stroh ausgelegt, ein Material, das sich überraschend vielfältig unter den Füßen anfühlen kann: warm und weich, hart und kalt – in einer Sackgasse auch mal verdächtig nass. Insgesamt erweitert der Verzicht auf Schuhe das Bewusstsein mehr als der Nutzhanf, der nur Bruchteile des psychoaktiven Wirkstoffs THC enthalten darf. Solange er wie jetzt noch nicht massenhaft blüht, verströmt er nicht einmal den berüchtigten Cannabis-Geruch.
Zwischen dem Grün blühen derzeit überwiegend Sonnenblumen, vielleicht Überbleibsel aus dem letzten Jahr. Aber auch Mohn, Margeriten sowie am Hanf empor kletternde Zaunwinden finden ihre Nischen. Eine besondere Überraschung bietet ein im Feld versteckter Garten, eine Oase. Es ist eine der acht Stationen des Vereins "Eine Welt Forum Freiburg", der im Irrgarten über Nachhaltigkeit-Themen informiert, in diesem Fall über das Konzept der Permakultur.
Während die Hanfpflanzen eingangs des drei Fußballfelder großen Irrgartens schon jetzt bis zu drei Meter hoch in den Sommerhimmel wachsen, sind sie im hinteren Bereich zum Teil erst halb so groß. Der Schwarzwald am östlichen Horizont verhindert den kompletten Orientierungsverlust. Angst, nicht mehr herauszufinden, muss niemand haben. Schwieriger ist es da schon, den richtigen Ausgang zu finden und das Wege-Gewirr nicht durch den Eingang oder einen der Notausgänge zu verlassen.
Wer noch überschüssige Energie hat, findet am Irrgarten mit einem Trettraktor-Parkour, einem Beachvolleyball-Feld und einer Kneippanlage Freizeitmöglichkeiten für jedes Alter. Dazwischen nimmt sich auch Betreiber Erwin Wagner eine kurze Pause. Seit mehr als 20 Jahren legt er in Opfingen Irrgärten aus wechselnden Pflanzen an, Hanf ist allerdings eine Premiere. "Alle reden vom Klimawandel. Wir machen etwas dagegen", sagt er.
Wagner erklärt, dass der Hanf etwa viermal mehr klimaschädliches Kohlenstoffdioxid bindet als dieselbe Fläche Wald. Gleichwohl bedauert der Landwirt, dass die Nachfrage nach Hanf als Rohstoff immer noch gering sei, obwohl sich Samen, Fasern und Blätter der Pflanze zu einer Bandbreite von Produkten verarbeiten lassen. Auch für seinen Hanf sucht er noch Abnehmer, welche die Pflanzen nach der Saison weiterverarbeiten – etwa zu Textilien, Öl oder Dämmstoff. Wenn schon der Nutzhanf nicht berauscht: Die vielen Sinneseindrücke, die der Hanf-Dschungel bietet, machen den Irrgarten derzeit wohl zu einem der schönsten Orte für einen Spaziergang in Freiburg.
Sonntag, 18. August 2019, 15-18 Uhr: Kleidertauschparty. Kleider mitbringen!
Samstag, 24. August 2019, 15 und 16 Uhr: Erzählnachmittag mit Katinka Marks für Kinder und Familien
Samstag, 31. August und 21. September 2019, jeweils 13-17 Uhr: Markt der Möglichkeiten. Vereine und Initiativen präsentieren sich.
Samstag, 14. September 2019, 20 Uhr: Fahrradkino – Kino mit Muskelkraft
Dienstag, 17. September 2019, 19 Uhr: Vortrag zu Buen Vivir "Das Recht auf ein gutes Leben"
Samstag, 21. September 2019, 20 Uhr: Abschlusskonzert Indie-Folk-Pop
von Valentin Heneka
Der THC-arme Nutzhanf verströmt nicht mal den charakteristischen Geruch
Bereits zum zweiten Mal eine Sackgasse. Eine dichte Wand aus Cannabispflanzen versperrt den Weg. Dass im Irrgarten der Weg das Ziel ist, lernt man schnell. Die Wege des Irrgartens sind mit Stroh ausgelegt, ein Material, das sich überraschend vielfältig unter den Füßen anfühlen kann: warm und weich, hart und kalt – in einer Sackgasse auch mal verdächtig nass. Insgesamt erweitert der Verzicht auf Schuhe das Bewusstsein mehr als der Nutzhanf, der nur Bruchteile des psychoaktiven Wirkstoffs THC enthalten darf. Solange er wie jetzt noch nicht massenhaft blüht, verströmt er nicht einmal den berüchtigten Cannabis-Geruch.
Zwischen dem Grün blühen derzeit überwiegend Sonnenblumen, vielleicht Überbleibsel aus dem letzten Jahr. Aber auch Mohn, Margeriten sowie am Hanf empor kletternde Zaunwinden finden ihre Nischen. Eine besondere Überraschung bietet ein im Feld versteckter Garten, eine Oase. Es ist eine der acht Stationen des Vereins "Eine Welt Forum Freiburg", der im Irrgarten über Nachhaltigkeit-Themen informiert, in diesem Fall über das Konzept der Permakultur.
Während die Hanfpflanzen eingangs des drei Fußballfelder großen Irrgartens schon jetzt bis zu drei Meter hoch in den Sommerhimmel wachsen, sind sie im hinteren Bereich zum Teil erst halb so groß. Der Schwarzwald am östlichen Horizont verhindert den kompletten Orientierungsverlust. Angst, nicht mehr herauszufinden, muss niemand haben. Schwieriger ist es da schon, den richtigen Ausgang zu finden und das Wege-Gewirr nicht durch den Eingang oder einen der Notausgänge zu verlassen.
Hanf ist eine vielseitige Pflanze
Wer noch überschüssige Energie hat, findet am Irrgarten mit einem Trettraktor-Parkour, einem Beachvolleyball-Feld und einer Kneippanlage Freizeitmöglichkeiten für jedes Alter. Dazwischen nimmt sich auch Betreiber Erwin Wagner eine kurze Pause. Seit mehr als 20 Jahren legt er in Opfingen Irrgärten aus wechselnden Pflanzen an, Hanf ist allerdings eine Premiere. "Alle reden vom Klimawandel. Wir machen etwas dagegen", sagt er.
Wagner erklärt, dass der Hanf etwa viermal mehr klimaschädliches Kohlenstoffdioxid bindet als dieselbe Fläche Wald. Gleichwohl bedauert der Landwirt, dass die Nachfrage nach Hanf als Rohstoff immer noch gering sei, obwohl sich Samen, Fasern und Blätter der Pflanze zu einer Bandbreite von Produkten verarbeiten lassen. Auch für seinen Hanf sucht er noch Abnehmer, welche die Pflanzen nach der Saison weiterverarbeiten – etwa zu Textilien, Öl oder Dämmstoff. Wenn schon der Nutzhanf nicht berauscht: Die vielen Sinneseindrücke, die der Hanf-Dschungel bietet, machen den Irrgarten derzeit wohl zu einem der schönsten Orte für einen Spaziergang in Freiburg.
Programm im Hanf
Sonntag, 18. August 2019, 15-18 Uhr: Kleidertauschparty. Kleider mitbringen!
Samstag, 24. August 2019, 15 und 16 Uhr: Erzählnachmittag mit Katinka Marks für Kinder und Familien
Samstag, 31. August und 21. September 2019, jeweils 13-17 Uhr: Markt der Möglichkeiten. Vereine und Initiativen präsentieren sich.
Samstag, 14. September 2019, 20 Uhr: Fahrradkino – Kino mit Muskelkraft
Dienstag, 17. September 2019, 19 Uhr: Vortrag zu Buen Vivir "Das Recht auf ein gutes Leben"
Samstag, 21. September 2019, 20 Uhr: Abschlusskonzert Indie-Folk-Pop
am
Di, 06. August 2019 um 07:54 Uhr