Freizeit

Im Mooswald ist ein neuer Walderlebnispfad eröffnet worden

Im Waltershofener und Opfinger Mooswald hat das Forstamt in den vergangenen Wochen einen Walderlebnispfad eingerichtet, der an sechs Stationen den Lebensraum Mooswald beleuchtet und seinen besonderen Wert für den Naturschutz und den Menschen erlebbar macht.

OPFINGEN/WALTERSHOFEN (BZ)."Dieser neue Pfad bringt den Waldbesucherinnen und -besuchern das faszinierende Ökosystem Mooswald näher. Vor allem aber soll er Spaß machen und die Bürger motivieren, diesen außergewöhnlichen Wald mit allen Sinnen zu erleben", sagte Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik laut städtischer Pressemitteilung am Samstag zur Eröffnung. Gemeinsam mit den Ortsvorsteherinnen Petra Zimmermann und Silvia Schumacher, Ortschaftsräten sowie Mitarbeitern der Ortsverwaltungen und des Forstamts radelte die Bürgermeisterin von Station zu Station. Unterwegs spricht der neue Walderlebnispfad fast alle Sinne an.

So ist bei der "Tierstation" ein scharfes Auge gefragt: Hier sind Tiersilhouetten im Wald versteckt und harren der Entdeckung. Eher um Geschicklichkeit geht es bei der "Totholz-Station", die die Bedeutung von altem und totem Gehölz in bewirtschafteten Wäldern dokumentiert. Besucher können wie Totholzkäfer von Trittstein zu Trittstein hüpfen und damit auf neue Art den Wald erobern.

Bei der "Kohärenz-Station" kann man sich in Zweierteams in Fledermäuse versetzen, die ihre Jungen von Wochenstube zu Wochenstube tragen. Die Station "Platz der Sinne" stellt den Wald hingegen statt als Biotop als "Psychotop" vor. Kunstfertige Bänke laden dazu ein, nach den Anstrengungen der Aktivstationen zur Ruhe zu kommen, die Kühle am Bach unter Baumkronen zu atmen und der gar nicht so leisen Stille im Wald zu lauschen.

Zwischendurch haben Forstamtsleiterin Nicole Schmalfuß und Revierleiter Markus Müller auf der Eröffnungs-Tour über die vergangene und aktuelle Bewirtschaftung der Mooswälder informiert. Diese oberrhein-typische Waldform verdankt ihre hohe Artenvielfalt nicht zuletzt der Arbeit vergangener und gegenwärtiger Förstergenerationen.

Zum gemütlichen Abschluss der Einweihungsrunde hat die Waltershofener Feuerwehr die Gäste am Holzversteigerungsplatz bewirtet. Dessen Eingangstor hat der Kappler Holzkünstler Thomas Rees geschaffen. Ein hölzerner Zug weist hier auf den Anlass für die Einrichtung des Walderlebnispfades hin: Für den Bau des dritten und vierten Gleises der Bahn entlang der Autobahn durch den Mooswald müssen in einigen Jahren Waldflächen weichen – und damit wertvoller Lebensraum für Vögel, Fledermäuse, Käfer und Moose. Als Ausgleich wurden im Waltershofener und Opfinger Wald mehr als 50 Hektar Wald still gelegt, und über Jahre hinweg wird das Forstamt im Mooswald noch zahlreiche Eichen pflanzen. Tafeln entlang des Pfades informieren über diesen Zusammenhang und über die Bedeutung alter und junger Eichen für seltene und geschützte Tierarten. Der neue Walderlebnispfad in Opfingen und Waltershofen wurde zum Teil mit dem Geld finanziert, das die Deutsche Bahn der Stadt Freiburg für den Verzicht auf die Holznutzung bezahlt hat.

Den Walderlebnispfad erreicht man, wenn man, in Verlängerung der Straße "Auf der Linge", von Opfingen-St. Nikolaus an der Gärtnerei Pfistner vorbei zum Waldrand fährt (dort befindet sich ein Parkplatz).
von bz
am Di, 16. Mai 2017

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