Sommer-Highlight

In der Offenburger Oststadt findet das Franckenstein-Weinfest statt - mit Sterneküche

Von Freitag bis Sonntag findet das 34. Franckenstein-Weinfest in der Offenburger Oststadt statt – mit Sterneküche / Weinlese wohl um den 9. September.

OFFENBURG. Bei vielen Ur-O
ffenburgern steht das Franckenstein-Weinfest in der Oststadt seit Jahrzehnten dick eingerahmt im Jahreskalender – verständlich: Kaum ein anderes kann mit einem solchen Ambiente, viel Grün und viele Obstbäume, aufwarten. Ein Highlight in den Sommerferien. Von Freitag bis Sonntag, 16. bis 18. August, findet es wieder statt, zum zwölften Mal unter der Regie von Stefan Huschle, diplomierter Weinbau-Ingenieur, und seiner Familie, vor allem der Eltern Gisela und Georg. Und noch etwas unterscheidet es von anderen Weinfesten: Das Speiseangebot ist höherwertig, renommierte Köche stehen alljährlich unter freiem Himmel am Herd.

Es ist für ein familiengeführtes Weingut gewiss nicht leicht, auf der einen Seite ein Weinfest vorzubereiten, zu dem Tausende erwartet werden, auf der anderen die Entwicklung in den Reben im Blick zu haben und bei veränderter Witterung entsprechend zu reagieren. "Die Reben befinden sich gesundheitlich in einem guten Zustand", sagt Stefan Huschle. Sonnenbrand habe es nur vereinzelt gegeben, was daran liege, dass der Bereich um die Trauben recht früh entblättert worden sei, wodurch die Beeren genügend Gelegenheit hatten, sich der direkten Sonnenbestrahlung anzupassen und abzuhärten. Hagel, was für ein Glück, sei im Blick auf die Wetterprognosen für die kommenden zwei Wochen nicht zu erwarten, die Kirschessigfliege dürfte aufgrund der Witterung auch nicht mehr die große Gefahr werden. Gut auch, dass es in der jüngsten Vergangenheit doch spürbar geregnet habe – "seit Mitte vergangener Woche doch 50 bis 60 Liter pro Quadratmeter". Die Frage nach dem Lesebeginn sei schwierig zu beantworten, "doch ich gehe im Moment vom 9. September aus". Gut denkbar, dass die Lese des Blauen Spätburgunders sogar früher einsetzt als die des Müller-Thurgau: "Die Beeren haben schon sehr früh gefärbt."

Stefan Huschle aus Bühl-Eisental ist zum 1. August 2007 beim Weingut Freiherr von und zu Franckenstein in Offenburg als Pächter eingestiegen. Seit 1985 war Vorgänger Hubert Doll Pächter des Betriebes. In dieser Zeit hat er zusammen mit seiner Familie das Weingut mit an die Spitze der Ortenau geführt. Seit 1992 ist es Mitglied im Verband deutscher Prädikatsweingüter (VdP). Bis zur Festeröffnung am Freitag wird der Garten hinter dem Gutshaus an der Weingartenstraße wieder in ein kleines Paradies mit Kerzen, Lampen und schmucker Deko verwandelt. Mehr als 2500 Quadratmeter Rasen wollen gemäht, Zelte aufgebaut und Strahler fixiert sein, die das Gebäude in bunten Farben leuchten lassen.

Zahlreiche Kochkünstler standen in den vergangenen Jahren bereits am Herd, von Daniel Fehrenbacher vom Adler in Lahr-Reichenbach bis zu Alfred Krammer von der Blume in Rammersweier oder Pasquale Viglioglia vom Donna Selvatica Zell-Weierbach. Diesmal sollen für das gastronomische Gelingen Bernd Werner vom Gourmet-Restaurant Schloss Eberstein, aus Offenburg stammender Sternekoch, sowie Jan Maxheim vom Restaurant Wasser & Brot vom Hotel Liberty in Offenburg sorgen. Zugegen sein wird erneut Jens Arnold von "Arnolds Kaffeemanufaktur" in Offenburg, mit Delikatessen wie einem Espresso affogato, einer Kugel Vanille-Eis mit frisch zubereitetem Espresso. Natürlich stehen auch diesmal 18 Weine des Gutes im Mittelpunkt, erstmals auch Cuvées. Am Freitag und Samstag werden zudem Weincocktails angeboten. Dafür wurde die Laubenlinde mit ins Boot geholt.

Weinfest Franckenstein, Weingartenstraße, 16. bis 18. August, Freitag und Samstag ab 18 Uhr, Sonntag ab 11 Uhr. Der Eintritt an allen Tagen ist frei.


von Tamara Keller und Hubert Röderer
am Do, 15. August 2019

Weingut Franckenstein

Die Geschichte des Weingutes reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück: Eigentümer waren die Ritter von Bach, Grundherren im Raum Offenburg. Die älteste betriebliche Aufzeichnung über einen Rebhof stammt von 1517. Durch Heirat kamen die Weinberge 1710 in den Besitz der jetzigen Eigentümer, der Freiherren von und zu Franckenstein. Das Weingut bewirtschaftet heute 18,5 Hektar Reben, und zwar in Zell-Weierbach (Gewanne Neugesetz und Abtsberg), Berghaupten (Schützenberg) und in Lauf (Gut Alsenhof).  

Autor: hrö

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