Detektiv auf Zeit
In Waldkirch gibt es jetzt einen "Escape-Room"
"Ein Team – ein Raum – ein Ziel": Unter diesem Motto schickt Meinolf Morczinietz neuerdings einen Teil seiner Besucher des Magic Entertainmentcenters in Waldkirch wieder raus aus dem Center und quer durchs Parkhaus auf die andere Straßenseite. Dort werden sie im "Escape Room" all ihre Detektivfähigkeiten verbünden müssen, um einem jungen Computerhacker ins Handwerk zu pfuschen.
Als erstes trifft das Team – drei bis sieben Personen können gleichzeitig mitspielen – auf einen Operator, der sie mit Sprechfunkgeräten ausrüstet sowie mit einer mehr oder weniger kurzen Spielanleitung: Für Anfänger gibt es fünf Bögen, für Profis eine einzige Seite – letzteres "reicht für Leute, die schon mehrfach in Escape Rooms waren, denn die Prinzipien sind ähnlich", sagt Meinolf Morczinietz: Es muss eine komplexe Aufgabe gelöst werden.
Aber die ist überall anders. Über fünf Monate hinweg hat Morczinietz zusammen mit dem Diplompsychologen Gunter Bordel das Spiel für Waldkirch entwickelt. Morczinietz’ Frau Cornelia Rudolph hat ihn in dieser Zeit nicht viel zu Gesicht bekommen und sie wollte vor allem auch nicht zu viel über das Spiel wissen, um es später ausprobieren zu können. Das hat sie inzwischen getan und war begeistert.
Die Idee des Waldkircher Escape Rooms ist, dass die jeweils spielende Gruppe die versteckten Codes und rätselhaften Botschaften eines Computerfreaks entschlüsselt und so seinen Hackerangriff auf Strom- und andere wichtige Versorgungsnetze stoppt.
Nur wie? Das Team betritt einen gut aufgeräumten Raum, der mit einigen Möbeln ausgestattet ist, die auf den ersten Blick nicht ungewöhnlich wirken. Was kann sich da schon Rätselhaftes verbergen? Auf den zweiten Blick sieht man etliche Zahlenschlösser, die beispielsweise Schubladen verschließen. In einem Regal stehen Bücher, an einer Wand hängt ein Plakat, an einer anderen ein Stadtplan. Die Fenster sind mit Rollos verhängt, auf denen jede Menge Nullen und Einsen aufgedruckt sind. In einem Stahlregal im Nachbarzimmer steht ein Tresor, in einer anderen kleinen Kammer eine – natürlich ebenfalls verschlossene – Truhe.
Nun kann die "Arbeit" des Teams also beginnen, denn in dieser Hackerwohnung gibt es Einiges zu finden, mehr oder weniger gut verborgen, manches nahezu unsichtbar. Wo stecken nur die Zahlenkombinationen für die Schlösser? Dort ist doch sicher etwas Nützliches zu finden, oder? Bei der Erforschung des Raumes (escape heißt "fliehen") ist Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit und Teamgeist gefragt. Es schadet auch nicht, wenn man unkonventionell um die Ecke denken kann. Nicht alles ist hier so, wie es der Eindruck erweckt.
Je schneller das Team einen Faden durch das Rätselnetzwerk findet, um so mehr gerät die Truppe in Fahrt. Der Operator beobachtet das Geschehen auf einem Bildschirm, greift aber nur dann ein, wenn er um Hilfe gebeten wird oder es offensichtlich ist, dass das Team nicht mehr vorankommt. Schließlich will man hier keinen Ärger produzieren, sondern Spaß und Spannung.
Nach und nach finden die Teams allerlei Gegenstände und müssen versuchen, diese irgendwie zur Anwendung zu bringen, um sich der Lösung zu nähern. Je nach Alter, Erfahrungsschatz und auch abhängig davon, ob sich die Personen der Gruppe schon länger kennen, geht das gut voran oder gerät auch mal ins Stocken. Im Durchschnitt bekommen etwa 70 Prozent der Teams die Aufgabe innerhalb der vorgegebenen Stunde gelöst. "Gegen Ende werden manche richtig hektisch, denn wenn sie der Ehrgeiz gepackt hat, wollen sie das Rätsel unbedingt lösen", berichtet Tanja Dreßen, die wie Karolina Klimas und Dennis Keller als Operator tätig ist. Wenn es klappt und die Lösung gefunden ist, werden Glückshormone hochgespült. Die Stimmung wird euphorisch.
"Die meisten gehen dann noch bei uns eine Weile ins Restaurant oder spielen eine Stunde Bowling, um das Erlebte ausgiebig zu besprechen und zu reflektieren", sagt der Entertainmentcenterchef. Er ist froh, mit dem Escape Room neben Bowling, Billard und Lasertag nun noch eine weitere Attraktion in seinem Center bieten zu können.
Und auch die nächste ist schon in Vorbereitung. Morczinietz und Bordel knobeln bereits am zweiten Escape Room, der ab April eine spannende Zeitreise über 1000 Jahre bieten soll. Schließlich sollen die Leute, die jetzt von dem neuen Spielkonzept begeistert werden, wieder eine neue Gelegenheit bekommen, sich zu beweisen. Dass bundesweit inzwischen überall Escape Rooms aus dem Boden wachsen, stört Morczinietz nicht: "Die Räume sind alle anders, so bleibt es überall spannend. Es ist dann eher so, dass diejenigen, die schon mal in solch einem Raum Spaß hatten, auch andere Räume ausprobieren wollen."
Morczinietz hält das Spiel auch gut geeignet für die Teamfindung in Arbeitsgruppen oder unter Auszubildenden sowie fürs Führungskräftetraining. "Hier zeigt sich schnell, ob sich ein Team gut organisieren und strukturieren kann und gemeinsam an der Lösung der Aufgabe wirkt."
Das Spiel wurde zusammen mit einem Psychologen entwickelt
Als erstes trifft das Team – drei bis sieben Personen können gleichzeitig mitspielen – auf einen Operator, der sie mit Sprechfunkgeräten ausrüstet sowie mit einer mehr oder weniger kurzen Spielanleitung: Für Anfänger gibt es fünf Bögen, für Profis eine einzige Seite – letzteres "reicht für Leute, die schon mehrfach in Escape Rooms waren, denn die Prinzipien sind ähnlich", sagt Meinolf Morczinietz: Es muss eine komplexe Aufgabe gelöst werden.
Aber die ist überall anders. Über fünf Monate hinweg hat Morczinietz zusammen mit dem Diplompsychologen Gunter Bordel das Spiel für Waldkirch entwickelt. Morczinietz’ Frau Cornelia Rudolph hat ihn in dieser Zeit nicht viel zu Gesicht bekommen und sie wollte vor allem auch nicht zu viel über das Spiel wissen, um es später ausprobieren zu können. Das hat sie inzwischen getan und war begeistert.
Ziel des Teams: einen Hackerangriff stoppen
Die Idee des Waldkircher Escape Rooms ist, dass die jeweils spielende Gruppe die versteckten Codes und rätselhaften Botschaften eines Computerfreaks entschlüsselt und so seinen Hackerangriff auf Strom- und andere wichtige Versorgungsnetze stoppt.
Nur wie? Das Team betritt einen gut aufgeräumten Raum, der mit einigen Möbeln ausgestattet ist, die auf den ersten Blick nicht ungewöhnlich wirken. Was kann sich da schon Rätselhaftes verbergen? Auf den zweiten Blick sieht man etliche Zahlenschlösser, die beispielsweise Schubladen verschließen. In einem Regal stehen Bücher, an einer Wand hängt ein Plakat, an einer anderen ein Stadtplan. Die Fenster sind mit Rollos verhängt, auf denen jede Menge Nullen und Einsen aufgedruckt sind. In einem Stahlregal im Nachbarzimmer steht ein Tresor, in einer anderen kleinen Kammer eine – natürlich ebenfalls verschlossene – Truhe.
Wo ist nur die Zahlenkombination?
Nun kann die "Arbeit" des Teams also beginnen, denn in dieser Hackerwohnung gibt es Einiges zu finden, mehr oder weniger gut verborgen, manches nahezu unsichtbar. Wo stecken nur die Zahlenkombinationen für die Schlösser? Dort ist doch sicher etwas Nützliches zu finden, oder? Bei der Erforschung des Raumes (escape heißt "fliehen") ist Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit und Teamgeist gefragt. Es schadet auch nicht, wenn man unkonventionell um die Ecke denken kann. Nicht alles ist hier so, wie es der Eindruck erweckt.
Je schneller das Team einen Faden durch das Rätselnetzwerk findet, um so mehr gerät die Truppe in Fahrt. Der Operator beobachtet das Geschehen auf einem Bildschirm, greift aber nur dann ein, wenn er um Hilfe gebeten wird oder es offensichtlich ist, dass das Team nicht mehr vorankommt. Schließlich will man hier keinen Ärger produzieren, sondern Spaß und Spannung.
70 Prozent der Teams lösen die Aufgabe
Nach und nach finden die Teams allerlei Gegenstände und müssen versuchen, diese irgendwie zur Anwendung zu bringen, um sich der Lösung zu nähern. Je nach Alter, Erfahrungsschatz und auch abhängig davon, ob sich die Personen der Gruppe schon länger kennen, geht das gut voran oder gerät auch mal ins Stocken. Im Durchschnitt bekommen etwa 70 Prozent der Teams die Aufgabe innerhalb der vorgegebenen Stunde gelöst. "Gegen Ende werden manche richtig hektisch, denn wenn sie der Ehrgeiz gepackt hat, wollen sie das Rätsel unbedingt lösen", berichtet Tanja Dreßen, die wie Karolina Klimas und Dennis Keller als Operator tätig ist. Wenn es klappt und die Lösung gefunden ist, werden Glückshormone hochgespült. Die Stimmung wird euphorisch.
Es soll vielleicht einen zweiten Escape-Room geben
"Die meisten gehen dann noch bei uns eine Weile ins Restaurant oder spielen eine Stunde Bowling, um das Erlebte ausgiebig zu besprechen und zu reflektieren", sagt der Entertainmentcenterchef. Er ist froh, mit dem Escape Room neben Bowling, Billard und Lasertag nun noch eine weitere Attraktion in seinem Center bieten zu können.
Und auch die nächste ist schon in Vorbereitung. Morczinietz und Bordel knobeln bereits am zweiten Escape Room, der ab April eine spannende Zeitreise über 1000 Jahre bieten soll. Schließlich sollen die Leute, die jetzt von dem neuen Spielkonzept begeistert werden, wieder eine neue Gelegenheit bekommen, sich zu beweisen. Dass bundesweit inzwischen überall Escape Rooms aus dem Boden wachsen, stört Morczinietz nicht: "Die Räume sind alle anders, so bleibt es überall spannend. Es ist dann eher so, dass diejenigen, die schon mal in solch einem Raum Spaß hatten, auch andere Räume ausprobieren wollen."
Morczinietz hält das Spiel auch gut geeignet für die Teamfindung in Arbeitsgruppen oder unter Auszubildenden sowie fürs Führungskräftetraining. "Hier zeigt sich schnell, ob sich ein Team gut organisieren und strukturieren kann und gemeinsam an der Lösung der Aufgabe wirkt."
Info: Escape Room im Magic Entertainment Center, Mauermattenstraße 26 in Waldkirch, Tel. 07681/ 494535: Preise sind abhängig von der Zahl der teilnehmenden Personen (17 bis 28 Euro pro Person, oft kombiniert mit Aktionen – zur Zeit: eine Stunde Bowling und Bowlingschuhe inklusive). Geeignet für Spieler ab zehn Jahren (mindestens ein Erwachsener muss dabei sein). Hauptzielgruppe 20 bis 80 Jahre.
http://www.FindOut-Games.com und http://www.Bowling-Waldkirch.de und http://www.Lasertag-Waldkirch.de.
von Sylvia Timm
am
So, 15. November 2015 um 10:29 Uhr