Buchbasel am Wochenende

Internationales Literaturfestival im Volkshaus

Von 5. bis 8. November gibt es Diskussionen, Lesungen und noch viel mehr.

"Abtauchen in die Welt der Bücher!" heißt es wieder beim Internationalen Literaturfestival BuchBasel, das vom 5. bis 8. November stattfindet. "Europa", "Die Deutschen und wir" und "Musik" bilden die Schwerpunkte im reichhaltigen Programm des Festivals. Neben hochkarätig besetzten Diskussionen gibt es spannende Unterhaltung, überraschende Formate wie einen Fußball-Literatur-Quiz, junge Stimmen, aktuelle Neuerscheinungen aus der Schweiz und internationale Gäste aus allen Himmelsrichtungen – von Amerika und Russland über Island bis nach Griechenland.

Bei der Eröffnung am Donnerstag, 5. November, 19 Uhr, im Volkshaus Basel hält der bosnische Schriftsteller und Dramatiker Dzevad Karahasan (Ehrendoktor der Universität Basel 2014) die Eröffnungsrede. Vom ersten Buch an wurde ihr Commissario Brunetti aus Venedig geliebt. Nach Basel kommt die weltberühmte Autorin Donna Leon (Foto) zusammen mit Annett Renneberg alias Signorina Elettra (Samstag, 20 Uhr). Der isländische Politiker Jon Gnarr, der vom Komiker ohne Schulabschluss zum erfolgreichen Bürgermeister von Reykjavik wurde, zeigt, wie man auch Politik machen kann: frisch, pragmatisch, ohne alte Seilschaften und ohne Sesselkleberei (Sonntag, 17 Uhr).
Michael Köhlmeier ist ein begnadeter Erzähler, ganz egal, ob er Romane (zuletzt: "Zwei Herren am
Strand") schreibt, Sagen des klassischen Altertums neu erzählt oder Geschichten von Riesen erfindet (Samstag, 17 Uhr). Deutschlands bekanntester Kolumnist und Buchautor Axel Hacke ("Der weiße Neger Wumbaba") präsentiert "Das kolumnistische Manifest. Das beste aus 1001 Kolumnen" (Sonntag, 17 Uhr). Der Blick des russischen Schriftstellers Vladimir Sorokin auf die politischen Entwicklungen geht tief und findet auch Eingang in seinen neusten Roman "Telluria" (Samstag, 11 Uhr).

Die Finanzkrise und die Flüchtlingsströme haben Europa verändert. Die ursprüngliche Idee von
gemeinsamen Werten und wirtschaftlichem Ausgleich gerät angesichts der riesigen Probleme in
Vergessenheit. Dramatisch ist in vielen Ländern die Situation der jungen Generation, die kaum Perspektiven hat. Auch das Verhältnis zwischen der Schweiz und Europa wird in der Schweiz so intensiv diskutiert wie schon seit langem nicht mehr. Am Festival sind Autorinnen und Autoren,Politiker und Fachleute zu den drängendsten Aspekten des Themas zu hören.
Robert Menasse ("Der europäische Landbote") verteidigt vehement die Idee Europa und diskutiert mit Melinda Nadj Abonji unter anderem darüber, was davon noch übrig ist (Sonntag, 15.30 Uhr). Tomás Sedlácek, Querdenker und brillanter Ökonom, legt dar, warum unser Wirtschaftssystem fundamental gestört ist. Können von der Literatur Impulse für die Politik ausgehen? Dzevad Karahasan, Adolf Muschg und Ilma Rakusa erkunden ihr Potenzial (Samstag, 15.30 Uhr).

Seine Krimis machen die Griechenlandkrise verständlicher als die schnelllebigen Medienberichte: Petros Markaris spricht mit Steinunn Sigurdardottir (Island) und Harald Birkevold (Norwegen), dem Initiator des sea change-Projekts, über die Situation der jungen Generation. Am Sonntag wird zum achten Mal der Schweizer Buchpreis verliehen.

Alle Termine und mehr Informationen unter http://www.buchbasel.ch
von bz
am Do, 05. November 2015

Badens beste Erlebnisse