Bad Krozingen Vita Classica
Japan ist in der Ferne – ab in die Therme!
Ein bisschen verrückt war die Idee schon: Wie wäre es, wenn die Vita Classica Therme in Bad Krozingen als Zeichen der Verbundenheit mit der Stadt Naoiri nicht nur einen Japanischen Garten, sondern auch ein japanisches Teehaus als Ruheraum bekäme? Und nein, nicht einfach einen Abklatsch, sondern etwas wirklich Originales?!
Der Weg bis dorthin sollte nicht einfach werden. Aber erzählen wir zunächst die Geschichte doch lieber der Reihe nach.
Es war im Jahr 1989, als eine Delegation aus dem japanischen Naoiri nach Bad Krozingen kam, um mehr über das Thermalwasser, das Bad und seine Traditionen zu erfahren. Nun muss man wissen, dass Naoiri selbst über eine Therme verfügt. Und so hatten beide Seiten ein Interesse daran, mehr über die Badegepflogenheiten der jeweils anderen Kultur zu erfahren. Ein reger Austausch begann, der Grundstein für die dann 1999 unterzeichnete japanisch-badische Thermenpartnerschaft wurde gelegt.
Und was lag näher, als ein Stück japanischer Exotik auch nach Südbaden zu holen? So wurde die Idee geboren, in Bad Krozingen ein Japanisches Bad zu bauen – so original wie möglich. Dafür reiste ein Team von Architekten und Mitgliedern der Kurverwaltung nach Japan, um sich vor Ort über Rituale, über Bauweisen und verwendete Materialien zu informieren.
Wer sich heute den Luxus einer Wellnessanwendung im Private Spa des Japanischen Bades gönnt, ahnt von der Geschichte dahinter nichts, bemerkt aber den Unterschied. Mit dem Betreten des großzügigen Raumes beginnt eine Reise in eine andere Welt. Das Licht ist gedämpft, Kerzen beleuchten kleine Buddha-Figuren, von irgendwoher tröpfelt sanfte Musik. Die Wände sind mit Zedernholz verkleidet, ein großes Granitbecken dampft verheißungsvoll und auf dem Futonbett liegen zwei Yukata bereit, wie die Badegewänder in Japan heißen.
Nach einem ausgiebigen Bad bei Tee, Saft oder Sekt sowie einem Snack beginnt das Ganzkörperpeeling. Je nachdem, was gewählt wurde, rubbelt Sandrina Briwa den Gast mit einer Mischung aus traditionellen Kirschölprodukten oder einem Meersalzpeeling ab.
Nachdem die Masse wieder abgeduscht ist, geht es erneut ins Badebecken. So vorbereitet und bereits deutlich entspannt, beginnt eine ausgiebige Wellnessmassage. Die fällt nicht speziell japanisch aus, was dem Gast aber längst egal ist. Zu herrlich entspannend ist das Ganze – und könnte ewig so weitergehen... Wäre da nicht doch noch die Geschichte des japanischen Teehauses als Ruheraum zu klären.
Damals, nach langen Verhandlungen und "erklären, erklären, erklären", wie Rolf Rubsamen, Geschäftsführer der Kur- und Bäder GmbH, sich an den Japanbesuch in Naoiri erinnert, "hatten wir endlich unsere Vorstellungen vermittelt". Wochen später kam ein in seine Einzelteile zerlegtes Teehaus in Bad Krozingen an.
Japanische Handwerker aus Naoiri setzten es gemeinsam mit Zimmermannsleuten Schritt für Schritt im Japanischen Garten der Vita Classica Therme wieder zusammen. "Die Verständigung gelang mit Händen und Füßen", erinnert sich Rubsamen schmunzelnd. Doch die Begeisterung war auf beiden Seiten zu spüren: Die deutschen Handwerker staunten, dass ein japanisches Teehaus komplett ohne Nägel und Schrauben auskommt; die japanischen Handwerker wiederum feierten stolz das deutsche Richtfest mit. Und so dürfen die Badegäste seit 2008 die Stille und das ganz besondere Flair des Ruhehauses mit seinem hellen Holz und seinen mit Pergamentpapier bespannten Schiebetüren genießen. Und das tun sie auch.
1995 Anlegen des
Japanischen Gartens
2001 Eröffnung des
Japanischen Bads
2008 Bau des japanischen Teehauses als
Ruheraum
Heute ist das Private Spa für bis zu zwei Personen mit verschiedenen Wellnessanwendungen buchbar. Infos unter http://www.bad-krozingen.info von Ronja Vattes
Der Weg bis dorthin sollte nicht einfach werden. Aber erzählen wir zunächst die Geschichte doch lieber der Reihe nach.
Es war im Jahr 1989, als eine Delegation aus dem japanischen Naoiri nach Bad Krozingen kam, um mehr über das Thermalwasser, das Bad und seine Traditionen zu erfahren. Nun muss man wissen, dass Naoiri selbst über eine Therme verfügt. Und so hatten beide Seiten ein Interesse daran, mehr über die Badegepflogenheiten der jeweils anderen Kultur zu erfahren. Ein reger Austausch begann, der Grundstein für die dann 1999 unterzeichnete japanisch-badische Thermenpartnerschaft wurde gelegt.
Und was lag näher, als ein Stück japanischer Exotik auch nach Südbaden zu holen? So wurde die Idee geboren, in Bad Krozingen ein Japanisches Bad zu bauen – so original wie möglich. Dafür reiste ein Team von Architekten und Mitgliedern der Kurverwaltung nach Japan, um sich vor Ort über Rituale, über Bauweisen und verwendete Materialien zu informieren.
Wer sich heute den Luxus einer Wellnessanwendung im Private Spa des Japanischen Bades gönnt, ahnt von der Geschichte dahinter nichts, bemerkt aber den Unterschied. Mit dem Betreten des großzügigen Raumes beginnt eine Reise in eine andere Welt. Das Licht ist gedämpft, Kerzen beleuchten kleine Buddha-Figuren, von irgendwoher tröpfelt sanfte Musik. Die Wände sind mit Zedernholz verkleidet, ein großes Granitbecken dampft verheißungsvoll und auf dem Futonbett liegen zwei Yukata bereit, wie die Badegewänder in Japan heißen.
Nach einem ausgiebigen Bad bei Tee, Saft oder Sekt sowie einem Snack beginnt das Ganzkörperpeeling. Je nachdem, was gewählt wurde, rubbelt Sandrina Briwa den Gast mit einer Mischung aus traditionellen Kirschölprodukten oder einem Meersalzpeeling ab.
Nachdem die Masse wieder abgeduscht ist, geht es erneut ins Badebecken. So vorbereitet und bereits deutlich entspannt, beginnt eine ausgiebige Wellnessmassage. Die fällt nicht speziell japanisch aus, was dem Gast aber längst egal ist. Zu herrlich entspannend ist das Ganze – und könnte ewig so weitergehen... Wäre da nicht doch noch die Geschichte des japanischen Teehauses als Ruheraum zu klären.
Damals, nach langen Verhandlungen und "erklären, erklären, erklären", wie Rolf Rubsamen, Geschäftsführer der Kur- und Bäder GmbH, sich an den Japanbesuch in Naoiri erinnert, "hatten wir endlich unsere Vorstellungen vermittelt". Wochen später kam ein in seine Einzelteile zerlegtes Teehaus in Bad Krozingen an.
Japanische Handwerker aus Naoiri setzten es gemeinsam mit Zimmermannsleuten Schritt für Schritt im Japanischen Garten der Vita Classica Therme wieder zusammen. "Die Verständigung gelang mit Händen und Füßen", erinnert sich Rubsamen schmunzelnd. Doch die Begeisterung war auf beiden Seiten zu spüren: Die deutschen Handwerker staunten, dass ein japanisches Teehaus komplett ohne Nägel und Schrauben auskommt; die japanischen Handwerker wiederum feierten stolz das deutsche Richtfest mit. Und so dürfen die Badegäste seit 2008 die Stille und das ganz besondere Flair des Ruhehauses mit seinem hellen Holz und seinen mit Pergamentpapier bespannten Schiebetüren genießen. Und das tun sie auch.
Info
1995 Anlegen des
Japanischen Gartens
2001 Eröffnung des
Japanischen Bads
2008 Bau des japanischen Teehauses als
Ruheraum
Heute ist das Private Spa für bis zu zwei Personen mit verschiedenen Wellnessanwendungen buchbar. Infos unter http://www.bad-krozingen.info von Ronja Vattes
am
Mo, 09. Mai 2016 um 09:14 Uhr