Jetzt wird das Holz zu Kohle
DACHSBERG. Volksfeststimmung herrschte am Mittwochabend am Waldsportplatz in Wolpadingen. Vor großem Publikum wurde der diesjährige Kohlenmeiler im Beisein des Köhlerteams von Landrat Martin Kistler in Glut gesetzt. Die Trachtenkapelle Dachsberg umrahmte dieses Ereignis musikalisch. Im Anschluss spielten vor vollem Festzelt die Theaterfreunde Dachsberg ihr Stück "Rübezahl" nach Erzählungen von Otfried Preußler, bevor wiederum die Trachtenkapelle Dachsberg den Abend musikalisch beschloss.
Die Bewirtung hatte die Feuerwehr Dachsberg, Abteilung Süd, übernommen, die auch am kommenden Sonntag die Gäste beim traditionellen Brauchtumsmarkt mit heimischen Spezialitäten verwöhnen wird.
"Man könnte meinen, er ist hinter unserer Kohle her", begrüßte Dachsbergs Bürgermeister Helmut Kaiser launig Landrat Martin Kistler, der seinerseits sogleich konterte, er begnüge sich gerne mit einem Säckchen fürs heimische Grillen, sei indes stolz, im Landkreis eine Gemeinde mit so viel Kohle zu haben. Entsprechend geehrt habe er sich über die Einladung gefühlt und schnell seine Heuernte in Bernau unterbrochen, um auf den Dachsberg zu kommen.
Mit ihm gekommen war eine ganze Reihe von Kaisers Bürgermeisterkollegen, dazu der amtierende Wolpadinger Einungsmeister Norbert Schäuble.
Kaiser berichtete, dass Reinhold Berger, der als Köhlermeister seit der Wiederbelebung der Köhlerei das ehrenamtliche Team der Brauchtumsköhler angeführt hatte, in diesem Jahr aktuell bei den Europäischen Köhlertagen in Österreich weilt. Für ihn wurden daher zwei neue Köhlermeister in die Verantwortung eingesetzt, nämlich Gerold Berger und Herbert Behringer, die an diesem Abend offiziell ihre Urkunden erhielten.
Außerdem beförderte Kaiser Markus Maier und Karl Stoll offiziell zu Brauchtumsköhlern und Felix Berger zum Köhlergehilfen. Als weitere Jungköhler konnte er Fabian und Stefan Ebner. Jonas Maier sowie Leon Behringer im Köhlerteam willkommen heißen.
Hatten die Einungsmeister in der Grafschaft Hauenstein früher ein Auge darauf, dass die Waldbauern ihr Auskommen hatten, so demonstrierten die Theaterfreunde Dachsberg, dass mitunter auch schon einmal ein guter Geist nötig gewesen sein muss, um die arme Landbevölkerung vor der Willkür der von der Obrigkeit eingesetzten Beamten zu schützen.
Als Gerechtigkeit übender Geist zeigte sich Rübezahl schließlich in ihrer Geschichte, auch wenn er als Herrscher selbst launisch und unberechenbar schien.
Die Zuschauer im vollen Festzelt verfolgten ebenso gespannt seinen wandlungsfähigen Charakter wie sie die Verwandlungskünste der übrigen sieben Darsteller auf der Bühne bestaunten.
Barbara Schramm-Neumann beispielsweise wurde von der Gouvernante zur Rübe, verwandelte sich danach blitzschnell in eine trauernde Nachbarin, trat als aufgebrachte Bäuerin in Erscheinung und klaubte als altes Mütterlein im Wald Holz. Und Ursula Seeherr, die dem Stück zum Leben verholfen hat, bewährte sich zudem als Erzählerin, als Handörglerin, als sterbender Bauer und als lupenreine Wildsau. Die Truppe wurde für ihren ersten Auftritt vor so großem Publikum mit anhaltendem Beifall belohnt. von Karin Steinebrunner
"Man könnte meinen, er ist hinter unserer Kohle her", begrüßte Dachsbergs Bürgermeister Helmut Kaiser launig Landrat Martin Kistler, der seinerseits sogleich konterte, er begnüge sich gerne mit einem Säckchen fürs heimische Grillen, sei indes stolz, im Landkreis eine Gemeinde mit so viel Kohle zu haben. Entsprechend geehrt habe er sich über die Einladung gefühlt und schnell seine Heuernte in Bernau unterbrochen, um auf den Dachsberg zu kommen.
Mit ihm gekommen war eine ganze Reihe von Kaisers Bürgermeisterkollegen, dazu der amtierende Wolpadinger Einungsmeister Norbert Schäuble.
Kaiser berichtete, dass Reinhold Berger, der als Köhlermeister seit der Wiederbelebung der Köhlerei das ehrenamtliche Team der Brauchtumsköhler angeführt hatte, in diesem Jahr aktuell bei den Europäischen Köhlertagen in Österreich weilt. Für ihn wurden daher zwei neue Köhlermeister in die Verantwortung eingesetzt, nämlich Gerold Berger und Herbert Behringer, die an diesem Abend offiziell ihre Urkunden erhielten.
Außerdem beförderte Kaiser Markus Maier und Karl Stoll offiziell zu Brauchtumsköhlern und Felix Berger zum Köhlergehilfen. Als weitere Jungköhler konnte er Fabian und Stefan Ebner. Jonas Maier sowie Leon Behringer im Köhlerteam willkommen heißen.
Hatten die Einungsmeister in der Grafschaft Hauenstein früher ein Auge darauf, dass die Waldbauern ihr Auskommen hatten, so demonstrierten die Theaterfreunde Dachsberg, dass mitunter auch schon einmal ein guter Geist nötig gewesen sein muss, um die arme Landbevölkerung vor der Willkür der von der Obrigkeit eingesetzten Beamten zu schützen.
Als Gerechtigkeit übender Geist zeigte sich Rübezahl schließlich in ihrer Geschichte, auch wenn er als Herrscher selbst launisch und unberechenbar schien.
Die Zuschauer im vollen Festzelt verfolgten ebenso gespannt seinen wandlungsfähigen Charakter wie sie die Verwandlungskünste der übrigen sieben Darsteller auf der Bühne bestaunten.
Barbara Schramm-Neumann beispielsweise wurde von der Gouvernante zur Rübe, verwandelte sich danach blitzschnell in eine trauernde Nachbarin, trat als aufgebrachte Bäuerin in Erscheinung und klaubte als altes Mütterlein im Wald Holz. Und Ursula Seeherr, die dem Stück zum Leben verholfen hat, bewährte sich zudem als Erzählerin, als Handörglerin, als sterbender Bauer und als lupenreine Wildsau. Die Truppe wurde für ihren ersten Auftritt vor so großem Publikum mit anhaltendem Beifall belohnt. von Karin Steinebrunner
am
Fr, 07. August 2015