Bühne
Jo van Nelsen - mit dem Programm: „Jetzt kommt das Wirtschaftswunder“ in Winsen (Luhe)
- Wann
- Mi, 24. Juni 2026, 20:00 Uhr
- Wo oder WAS
-
Winsen (Luhe)
Marstall - Vorverkauf
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- Tickets zu vielen Veranstaltungen können auch in den BZ-Geschäftsstellen erworben werden.
- Veranstalter
- Kulturverein Winsen (Luhe) e. V.
Die etwas andere 50er Jahre Revue!
Der Frankfurter Musikkabarettist Jo van Nelsen und sein Pianist Bernd Schmidt präsentieren Kabarettchansons der 1950er Jahre im Dialog mit Erich Kubys Bestsellerroman »Rosemarie - Des deutschen Wunders liebstes Kind« von 1958.
Im Mittelpunkt: Die Frankfurter Edelprostituierte Rosemarie Nitribitt, die am 1.November 1957 ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden worde - und deren Mörder bis heute nicht ermittelt ist. Ein Skandal, der die junge Bundesrepublik erschütterte - und das Thema Sex plötzlich salonfähig machte.
Für den streitfreudigen Journalisten Kuby, der auch am Film »Das Mädchen Rosemarie« (1958) mitarbeitete, war das Sinnbild der 50er Jahre nicht der petticoatschwingende Teenagerstar Connie Froboess, sondern die Edelhure Rosemarie Nitribitt, die in ihrem legendären schwarzen Mercedes SL auf Kundenfang ging. Denn an ihr und ihren Kunden zeigten sich die für Kuby zeittypischen Verfehlungen: Verdrängung einer traumatisierenden Vergangenheit unter den Nazis, Machtgier eines von den Allierten gedemütigten Volkes und Existenzangst, die durch einen schamlosen Kapitalismus betäubt werden sollte. Für die gerade mal 24jährige Rosemarie Nitribitt endete der Genuss dieses explosiven Cocktails tödlich.
Aber nicht nur Erich Kuby widmete sich als Journalist mit spitzer Feder den Ausrutschern und Fehlentwicklungen in Adenauers Vorzeigedemokratie, auch Kabarettautoren wie Günter Neumann (»Die Insulaner«, Berlin), Martin Morlock (»Kom(m)ödchen«, Düsseldorf), Hugo Wiener (»Simpl«, Wien) und Erich Kästner (»Schaubude«, München) nahmen in treffsicheren Reimen und gewitzten Kompositionen das deutsche Wirtschaftswunder unter die Lupe und demontierten es auf den deutschsprachigen Kleinkunstbühnen.
Und nicht zuletzt bescherte der Schlüssellochblick auf den Fall Nitribitt dem erotischen Chanson in Deutschland eine neue Blütezeit, dem Diseusen wie Hanne Wieder und Helen Vita (beide auch Darstellerinnen im Film »Das Mädchen Rosemarie«) ihre Stimmen gaben.
Herausgekommen ist eine spannende, tiefgehende und auch immer wieder aufs Heute verweisende Revue der 50er Jahre: »Ein leichter, gelegentlich schmissiger Abend mit gewichtiger Botschaft: 'Die Suppe löffeln immer die vielen aus. Den wenigen gehört der Teller'.« (F.A.Z., 28.10.2020) Quelle: Veranstalter
Veröffentlicht am Mi, 20. August 2025 um 16:01 Uhr
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