Schlichtes Juwel
Kirche St. Cyriak in Sulzburg
Die Tür, hölzern und massiv, lässt sich mit leichtem Druck öffnen. Wer wohl alles schon ein- und ausgegangen sein mag? Bauern, Ritter, Könige? Drinnen riecht es nach Stein, Kirche und Stille. Diese Stille ist absolut, umhüllt einen, kein noch so kleines Geräusch ist zu hören, so dass man sich kaum getraut, sich zu bewegen.
Der Kirchenraum selbst ist freundlich hell und wunderschön schlicht. Licht fällt durch die gotischen Fenster, bringt den sakralen Raum unter der Holzdecke zum Glänzen. Rundbögen, mit Ornamenten in warmen Gelb- und Rottönen verziert, verbinden breite Säulen. Holzstühle stehen aufgereiht. An den Seitenwänden sind auf ansonsten schmucklosem Putz eine Vorzeichnung der vier Evangelisten zu sehen. Oder die klugen und törichten Jungfrauen, die als Fresken aufgemalt als steinernes Bilderbuch biblische Geschichten in Fragmenten erzählen.
Alles strahlt Würde aus und fast ehrfürchtig wird einem zumute, wenn man daran denkt, dass dort schon im Mittelalter Christen gebetet haben. Mehr als 1000 Jahre ist die romanische Kirche des Benediktinerklosters St. Cyriak alt, wurde erstmals 993 urkundlich erwähnt, als der Frankenkönig Otto III. Liegenschaften und Güter im Sulzbachtal als Lehen an den Breisgaugrafen Birchtilo übertrug. Dieser ließ es sich nicht nehmen, eine Basilika zu Ehren des Märtyrers St. Cyriak zu bauen und ein Kloster zu stiften, in das Benediktinerinnen einzogen. Aufgehoben wurde das Kloster 1555. Heutzutage gilt St. Cyriak als herausragendes Zeugnis der ottonischen Sakralbaukunst und sein Turm, im elften Jahrhundert erbaut, ist der älteste Südwestdeutschlands.
Magisch zieht das dunkelmetallene Kreuz auf dem schlichten Steinaltar die Blicke auf sich. Altare gelten als heilig und so mauerte man in ihn zu früheren Zeiten die körperlichen Überreste eines Heiligen ein, um von seiner geistigen Kraft zu profitieren. In der Sulzburger Kirche wurde die Stelle, an der ursprünglich der Altar stand, mehrfach verändert und so ist nicht klar, ob auch dort jemals Reliquien eingemauert waren.
Doch wer war eigentlich Cyriakus, und wie kam es, dass ihm das Sulzburger Kloster geweiht wurde? Die "Legenda Aurea", ein Legendenbuch des Mittelalters erzählt, dass er Diakon war, um 300 in Rom lebte und Zwangsarbeit verrichten musste. Weil er einem hinfälligen Mitgefangenen half, wurde er in den Kerker geworfen. Dann jedoch rief man Cyriakus zu der erkrankten Tochter des Kaisers Diokletians, die offenbar von einem bösen Geist besessen war. Er heilte sie und vollbrachte auch an anderen Besessenen Wundertaten. Dennoch tötete der Nachfolger des Kaisers Cyriakus für seinen Glauben. So wurde Cyriakus fortan als Nothelfer gegen böse Geister angerufen.
Möglich, aber nicht sicher ist, dass Gebeine des Heiligen 1847 nach Sulzburg kamen, weil die Franken und Alamannen bevorzugt Reliquien von Heiligen aus Rom überführten. St. Cyriak sind viele süddeutsche Kirchen geweiht, denn er wurde zum Schutzheiligen der Winzer und soll vor Unwetter und Hagel schützen. Wieder draußen blinzelt die Sonne vereinzelt und zaghaft hinter der Wolkendecke hervor, kein Unwetter, kein Hagel ist in Sicht. Dank Cyriak? von anfe
Der Kirchenraum selbst ist freundlich hell und wunderschön schlicht. Licht fällt durch die gotischen Fenster, bringt den sakralen Raum unter der Holzdecke zum Glänzen. Rundbögen, mit Ornamenten in warmen Gelb- und Rottönen verziert, verbinden breite Säulen. Holzstühle stehen aufgereiht. An den Seitenwänden sind auf ansonsten schmucklosem Putz eine Vorzeichnung der vier Evangelisten zu sehen. Oder die klugen und törichten Jungfrauen, die als Fresken aufgemalt als steinernes Bilderbuch biblische Geschichten in Fragmenten erzählen.
Alles strahlt Würde aus und fast ehrfürchtig wird einem zumute, wenn man daran denkt, dass dort schon im Mittelalter Christen gebetet haben. Mehr als 1000 Jahre ist die romanische Kirche des Benediktinerklosters St. Cyriak alt, wurde erstmals 993 urkundlich erwähnt, als der Frankenkönig Otto III. Liegenschaften und Güter im Sulzbachtal als Lehen an den Breisgaugrafen Birchtilo übertrug. Dieser ließ es sich nicht nehmen, eine Basilika zu Ehren des Märtyrers St. Cyriak zu bauen und ein Kloster zu stiften, in das Benediktinerinnen einzogen. Aufgehoben wurde das Kloster 1555. Heutzutage gilt St. Cyriak als herausragendes Zeugnis der ottonischen Sakralbaukunst und sein Turm, im elften Jahrhundert erbaut, ist der älteste Südwestdeutschlands.
Magisch zieht das dunkelmetallene Kreuz auf dem schlichten Steinaltar die Blicke auf sich. Altare gelten als heilig und so mauerte man in ihn zu früheren Zeiten die körperlichen Überreste eines Heiligen ein, um von seiner geistigen Kraft zu profitieren. In der Sulzburger Kirche wurde die Stelle, an der ursprünglich der Altar stand, mehrfach verändert und so ist nicht klar, ob auch dort jemals Reliquien eingemauert waren.
Doch wer war eigentlich Cyriakus, und wie kam es, dass ihm das Sulzburger Kloster geweiht wurde? Die "Legenda Aurea", ein Legendenbuch des Mittelalters erzählt, dass er Diakon war, um 300 in Rom lebte und Zwangsarbeit verrichten musste. Weil er einem hinfälligen Mitgefangenen half, wurde er in den Kerker geworfen. Dann jedoch rief man Cyriakus zu der erkrankten Tochter des Kaisers Diokletians, die offenbar von einem bösen Geist besessen war. Er heilte sie und vollbrachte auch an anderen Besessenen Wundertaten. Dennoch tötete der Nachfolger des Kaisers Cyriakus für seinen Glauben. So wurde Cyriakus fortan als Nothelfer gegen böse Geister angerufen.
Möglich, aber nicht sicher ist, dass Gebeine des Heiligen 1847 nach Sulzburg kamen, weil die Franken und Alamannen bevorzugt Reliquien von Heiligen aus Rom überführten. St. Cyriak sind viele süddeutsche Kirchen geweiht, denn er wurde zum Schutzheiligen der Winzer und soll vor Unwetter und Hagel schützen. Wieder draußen blinzelt die Sonne vereinzelt und zaghaft hinter der Wolkendecke hervor, kein Unwetter, kein Hagel ist in Sicht. Dank Cyriak? von anfe
am
Fr, 09. Oktober 2015