Mosaik im Untergrund

Klosterkirche Schuttern

Die Pfarrkirche Schuttern war einst Teil einer riesigen Klosteranlage.

Wer auf dem Römerradweg durch die Ortenau radelt, sollte eine Pause an der barocken Pfarrkirche in Friesenheim-Schuttern einplanen. Nicht nur, weil ihr Turm als der höchste in der Ortenau zählt und die Kirche hübsch anzusehen ist. Sondern auch weil sie Teil einer großen Klosteranlage war, von der heute aber nicht mehr allzu viel übrig ist. Umso interessanter ist es, den Klosterplan von 1719 zu betrachten; er lässt erahnen, welche Bedeutung und Schönheit das Kloster Schuttern einst einmal hatte.

Immerhin gilt das einstige Benediktinerkloster, von dem heute nur noch Teile der Ställe, die alte Prälatur, das jetzige Pfarrhaus und die Kirche stehen, als eines der ehemals vier bedeutenden Ortenauklöster und wurde im sechsten Jahrhundert vermutlich als Missionskloster für das rechtsrheinische Oberrheingebiet gegründet. Der Sage nach soll es von einem schottisch-irischen Mönch namens Offo gegründet worden sein. Wissenschaftlich belegt ist das aber nicht.

Dafür aber sind sich Experten einig, dass der wahre Schatz im Untergrund liegt: 1972 entdeckte der Lahrer Historiker Karl List bei Sondierungsgrabungen unter der Pfarrkirche ein Mosaikmedaillon, das den Brudermord von Kain an Abel zeigt. Und vieles deutet daraufhin, dass es sich dabei um ein nicht-römisches Mosaik aus dem zwölften Jahrhundert handelt.

Das Mosaik ist jedoch nicht frei zugänglich, von Zeit zu Zeit finden Führungen statt. Oder man vereinbart über die Ortsverwaltung Schuttern eine Kirchenführung mit Besichtigung der Ausgrabung und des Infozentrums.


http://www.friesenheim.de Ortsverwaltung: Tel. 07821/62025
von bz
am Mo, 24. September 2018

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