Festivalsommer

Konzerttipps für Stimmen in Lörrach und das ZMF in Freiburg

Konzerttipps für das Stimmen-Festival und das ZMF.

Dem Abpfiff der Fußball-WM folgt der Anpfiff für Stimmen in Lörrach und das Freiburger ZMF. Sechs Konzerttipps für die beiden großen südbadischen Sommerfestivals.

Stimmen

Marlon Williams: Der lauschigste Teil des Stimmen-Festivals findet im Rosenfelspark statt. Dort tritt am 19. Juli Marlon Williams auf. Der Twang der Gitarre, die Stimme, die Hu-hu-hus, die Lieder über die Liebe, meist unglücklich: Die Referenzen an den großen Roy Orbison sind unüberhörbar, die Nostalgie wird aber durch Spurenelemente von ironischem Pop gebrochen (Tickets).

Rufus Wainwright: Wie die Zeit vergeht. Auch schon wieder 20 Jahre ist es her, dass Rufus Wainwright sein Debüt veröffentlichte. Da darf ein Musiker wie er schon mal mit einer Werkschau am 22. Juli im Rosenfelspark vorbeischauen. Der Singer/Songwriter streift dabei all seine Popalben, interpretiert eines der größten Vorbilder seiner Zunft und streut Unveröffentlichtes ein. Vor Wainwright tritt Tobias Siebert alias And The Golden Choir auf – großer Indie-Pop aus Deutschland, der es mit Rufus Wainwrights Grandezza aufnehmen kann (Tickets).

Fink: Finian Paul Greenall aus Bristol, der mit elektronischer Musik anfing, hat sich über die Jahre zum Songwriter entwickelt. "Resurgam", das aktuelle Album seines Trios Fink, ist intensiver, manchmal geisterhafter Nachtschatten-Pop (Tickets).

ZMF

Steven Wilson: Licht, Projektionen, Stilwechsel ohne Ende, lange Soli, Emotionen noch und noch: Das ZMF startet am 18. Juli mit einem Auftritt des Sängers und Gitarristen Steven Wilson. Der 50 Jahre alte Brite hat den ausschweifenden Progrock und das durcherzählte Album mit seinen verschachtelten Songs wieder chartfähig gemacht (Tickets).

LP: Der Hit "Lost On You", den Laura Pergolizzi alias LP selbst in biederen deutschen Fernsehsendungen präsentieren durfte, ist schon drei Jahre alt. Die Gelegenheit, die androgyne New Yorkerin am 28. Juli live zu erleben, sollte man sich aber nicht entgehen lassen. Ihre Präsenz ist beeindruckend. Und dann ist da noch eine Stimme, die im Pop derzeit ziemlich einzigartig ist (Tickets).

Isolation Berlin: Den Titel "Bestes deutsches Indie-Album 2018" haben Isolation Berlin knapp verpasst, er geht an Die Nerven. Trotzdem ist die im Februar erschienene Platte "Vergifte Dich" großartig – Songs, die das Zeug haben zu überdauern, mit Texten, die mit dem üblichen Liebes-Trallala nichts zu tun haben. Musik aus Deutschland kann internationales Format haben. Isolationen Berlin, die am 3. August auftreten, beweisen es (Tickets).
von Peter Disch
am Fr, 13. Juli 2018

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