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L’Ososphère mit Siriusmodeselektor in Straßburg

Alte Sushi-Meister in Japan, bunte, lebendige Märkte in Indien und Indonesien, Barbecues an der US-amerikanischen Westküste: Sebastian Szary, ein Drittel der Elektronik-Formation Siriusmodeselektor, spricht gerne über fremde Esskulturen. Der 40-jährige Produzent aus Berlin möchte irgendwann auch ein Kochbuch veröffentlichen. "Gutes Essen, gesammelte Rezepte, schöne Bilder, und alles mit Modeselektor-Lyrik versehen". So beschreibt er das Konzept. Eine Auswahl zu treffen, werde ihm allerdings schwer fallen. Verständlich.

Seit über zehn Jahren reisen er und Gernot Bronsert als Modeselektor rund um die Welt. Seit zwei Jahren gehen sie außerdem zusammen mit dem Berliner Elektronikfrickler Siriusmo, der eigentlich Moritz Friedrich heißt, auf Tour. Sie spielen auf Open-Air-Festivals im Regenwald Südostasiens, auf Raves in verlassenen Industrieanlagen, in großen wie kleinen Clubs. Ihre Musik ist ähnlich vielseitig wie die exotischen Küchen, die sie auf ihren Reisen kennen lernen. Ein kaleidoskopischer Klangrausch, der sich aus tonnenschweren Technobässen, verzwirbelten Synthesizern, verträumten Flächensounds sowie der einen oder anderen Rap- und Gitarren-Einlage zusammensetzt. "Ich möchte das Rauschende, Volle, Erregende der Farbe geben, das Mächtige", sagte die Expressionistin Paula Modersohn-Becker einst über ihr Werk. Das trifft auch auf den Techno-Expressionismus von Siriusmodeselektor zu. Wo immer sie auftreten, geben sie ihrem Publikum das Rauschende, Volle und Erregende der Musik. Ein würdiger Gast also für das zweitägige Clubfestival L’Ososphère, das Freitag und Samstag in der Laiterie in Straßburg stattfindet. Mit ihnen spielen am Freitag unter anderem Infected Mushroom und Barnt, am Samstag legen Chris Liebing und das Trio Apollonia auf.

Straßburg, L’Ososphère, Fr, 25. und Sa, 26. Sept., 22.15 Uhr
von Bernhard Amelung
am Mi, 23. September 2015

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