Verflixt nochmal! Das kann doch nicht so schwierig sein, oder? Die Stirn gerunzelt, die Lippen aufeinander gepresst, der Blick konzentriert – so sehen Menschen aus, die bemüht sind aus Holzteilen, die scheinbar nicht aufeinander passen, eine Pyramide zu bauen. Aber noch besser ist das Gesicht, das irgendwann bei jedem fol

gt, der genug Geduld hat: Ein stolzes Strahlen, begleitet von einem tiefen, erleichterten Seufzer – es ist vollbracht, die Pyramide steht. Und ganz nebenbei wurde ein bisschen Mathe geübt.

Grübeln, bis die grauen Zellen rauchen: Das können Kinder, Jugendliche und Erwachsene von Montag, 29. Februar, bis Sonntag, 6. März, im Kurhaus in Bad Krozingen in der interaktiven Mitmachausstellung Mathematikum.

Wer normalerweise allein schon beim Gedanken an Mathe Schweißausbrüche und eine Mattscheibe bekommt, ist dort genau richtig. Denn keine Sorge, es müssen weder Wurzeln berechnet, noch monströse Formeln gekonnt oder die Sätze des Pythagoras auswendig gelernt werden – und an die Tafel muss auch keiner.

Stattdessen dürfen die Besucherinnen und Besucher selbst Hand anlegen, tüfteln, knobeln und staunen. Mal gilt es, Kugeln um die Wette rollen lassen oder verschiedene Geschwindigkeitskurven so genau wie möglich nachzulaufen. Oder aber, es soll versucht werden aus Holzstäben eine Brücken zu bauen, Smartiesmengen zu schätzen, in eine riesige, schillernde Seifenblasenhaut zu steigen oder wie der Geheimdienst einen Code am Computer zu knacken.

Die 20 Exponate sind Ableger des Mathematikums in Gießen, einer Mitmachausstellung, die der pfiffige Mathematikprofessor Albrecht Beutelspacher entwickelt hat, um die Schönheit und Faszination der angeblich sprödesten aller Wissenschaften zu vermitteln. Und das gelingt ihm durchaus. Die ausgekoppelte Wanderausstellung tourt durch Deutschland, war schon in Bad Krozingen – und wird immer beliebter, quer durch alle Alters- und Bevölkerungsschichten.

Denn für die Experimente bedarf es keiner Vorbildung – mitzubringen sind lediglich eine gute Prise Neugier und eine Portion Geduld. Dann kommt man am Ende bei Mathe vielleicht doch noch auf den Geschmack.

von Ronja Vattes