Max Giesinger ist der Aufsteiger der Saison. Sein Song "80 Millionen" hat sich während der Fußball-EM zum Hit gemausert. Nun steht er im Europa-Park auf der selben Bühne wie Kelvin Jones und Lena Meyer-Landrut.

Normalerweise entwickeln sich die Karrieren von Castingshow-Teilnehmern so: In der Regel folgt einem schnellen Hit der mehr oder weniger rapide Weg in die Versenkung, die Beispiele könnten den kompletten Text füllen. Max Giesinger aber, der Viertplatzierte der ersten "The Voice of Germany"-Staffel von 2011, ist erst mit seinem zweiten Album "Der Junge, der rennt" so richtig erfolgreich geworden.

Giesinger veröffentlicht nach "The Voice" 2012 das erste, per Crowdfunding finanzierte Album "Laufen lernen", seine Single "Dach der Welt" wird ein mittelgroßer Erfolg, aber dann geschieht das Außergewöhnliche: Er überzeugt live auf den Bühnen des Landes, und das so richtig.

Für "Der Junge, der rennt", erzählt Giesinger, habe er 35 Songs geschrieben, bis er und seine neue, finanzkräftige Plattenfirma zufriedenen waren. Inhaltlich geht es um das Durcheinander in Kopf und Liebesleben eines Mittzwanzigers. Auch musikalisch ist die Platte unentscheiden. Da sind mit Pomp und Pathos sowie angedeuteten Elektro-Pop-Elementen produzierte und dabei stets an Giesingers Lieblingsband Coldplay erinnernde Lieder. Giesinger streut aber auch abgespeckte Stücke wie den Titelsong ein, auf denen er am überzeugendsten wirkt. Auch wenn noch Luft nach oben ist: Mit Giesinger ist Kollegen wie Joris oder Revolverheld echte Konkurrenz erwachsen.

Termin: Rust, Music@Park mit Max Giesinger, Kelvin Jones, Lena Meyer-Landrut, Europa-Park, Sa, 6. Aug., 17 Uhr

von Steffen Rüth

am Fr, 05. August 2016