Mit diesen Krimispielen können Sie gemeinsam den Täter fassen

Die hohen Einschaltquoten des "Tatort" beweisen: Die Deutschen sind Krimifans und ermitteln gerne mit. Doch nicht nur beim Fernsehen kann der Spürnasen-Leidenschaft nachgegangen werden. Auch die Verlage haben Brettspiele auf den Markt gebracht, wo es darum geht, dem Täter auf die Spur zu kommen. Getreu dem Motto: "Mord ist ihr Hobby" – auch am eigenen Wohnzimmertisch.

Das Spiel versetzt einen ins Los Angeles der 1940er. Die neun Fälle können gegeneinander, alleine oder kooperativ gespielt werden. Im Hauptmodus übernimmt einer die Rolle des Spielleiters, die anderen versuchen als konkurrierende Polizeibeamte als erstes Täter, Motiv und Tatwaffe herauszufinden. Die Einsatzbesprechungen und Epiloge gibt es auch als Audiofile mit der Stimme von Synchronsprecher Oliver Rohrbeck ("Die drei ???").

"City of Angels",


Woodruff Walton ist auf seinem Anwesen ermordet worden – die Spielenden müssen herausfinden, wer es war, mit welchem Motiv und welcher Tatwaffe. Das Prinzip klingt wie beim Klassiker "Cluedo", sorgt aber für mehr Interaktion: Karten mit Hinweisen werden untereinander getauscht, so dass alle immer mehr Informationen sammeln. Wer lösen möchte, kann seinen Tipp optional in eine App eingeben und ist damit auch bei einer falschen Vermutung noch nicht raus. Es gibt 39 Fälle mit unterschiedlichen Lösungskombinationen und steigendem Schwierigkeitsgrad.


Krimi für die Hosentasche: Auf 32 Karten finden sich bei jedem Fall Hinweise, aber auch reichlich falsche Fährten. Gemeinsam versuchen die Rätselnden, zu ermitteln, was sich abgespielt hat. Dabei entscheidet jeder, ob er seine Informationen offen auslegt oder aber verdeckt abwirft. Nicht alle Fälle können restlos überzeugen, sind aber kurzweiliges Krimifutter für zwischendurch.


Das für das "Kennerspiel des Jahres 2019" nominierte Spiel benötigt viel Zeit – ein einzelner der fünf aufeinander aufbauenden Fälle kann bis zu vier Stunden dauern. Doch für das Grübeln wird das Ermittlerteam mit einer tiefen Geschichte belohnt. Die Mitglieder der Antares-Behörde müssen jeden Tag (entspricht einer Spielrunde) gemeinsam entscheiden, welchen Spuren nachgegangen wird, welche Verdächtige verhört werden und worauf aus Zeitgründen verzichtet werden muss.


Wem "Detective" zu mächtig ist, der sollte einen Blick auf "Redcliff Bay Mysteries" werfen. Das Spiel, das in einem englischen Küstenort des 19. Jahrhunderts spielt, ist zugänglicher und kürzer. Leichte Regeln und ein Einführungsfall ermöglichen auch Anfängern einen angenehmen Start. Das Team muss Tag für Tag, Stunde für Stunde entscheiden, welcher Ort besucht werden soll. So geht auch die ein oder andere Information an den Ermittlern vorbei. Das liebevoll inszenierte Familienspiel mit vier Fällen passt perfekt für einen Sonntagnachmittag.


Packung auf und sofort loslegen: Dokumente, Fotos, Rechnungen und vieles mehr liegen wild verteilt auf dem Tisch – nach einer Einleitung müssen die Ermittelnden kooperativ die zahlreichen Informationen kombinieren und so den Fall lösen. Anders als bei der preisgekrönten "Exit"-Reihe, in der ein Rätsel auf das nächste folgt, fühlen sich Serien wie "Detective Stories" und "Hidden Games" wie echte Polizeiarbeit an.



Wer das Smartphone oder Tablet beim Knobeln nicht in die Hand nehmen will, ist bei "Chronicles of Crime" falsch. Auf Karten mit Hinweisen, Personen und Orten müssen QR-Codes gescannt werden, in einer App lässt sich die Geschichte erleben. Hingucker ist eine 3D-Brille, in die das Smartphone gesteckt wird und mit der sich am Tatort umgesehen werden kann.


Wer der 16 verschiedenen Füchse hat das goldene Ei gestohlen? Bei diesem Kinder-Detektiv-Spiel muss das Spürhühner-Team mit Würfeln Hinweise sammeln.

Hierbei hilft der Fuchs-Scanner: In dem raffinierten Gimmick steckt verdeckt die Täterkarte. In eine Aussparung können Hinweisplättchen mit Accessoires wie Hut, Uhr und Schal gelegt werden. Dann wird angezeigt, ob der Täter diese Utensilien trägt oder nicht. Bevor der Fuchs entwischt ist, müssen so möglichst viele verdächtige Füchse ausgeschlossen und der Täter überführt werden.


Kein klassisches Krimi-Spiel, aber auch hier schlüpfen alle Mitspieler in die Rolle von Ermittlern. Dabei verfügen sie über eine besondere Gabe: Sie können an Gegenständen die sogenannten Echos der Vergangenheit hören – etwa Gesprächsfetzen oder Geräusche. Dafür werden Gegenstandskarten mit einer App gescannt. Diese spielt dann das zugehörige Audiofile ab. Die Ermittlerinnen und Ermittler müssen die Hörschnipsel in die richtige Reihenfolge bringen, um erst die einzelnen Kapitel und am Ende die Mystery-Geschichten richtig zu rekonstruieren.


Schon der Untertitel "Findet den Mörder, bevor er Euch findet!" sagt alles: Nur vordergründig geht es um die Aufklärung eines Mordfalls von vor 15 Jahren. Im Mittelpunkt dieses Echtzeit-Spiels stehen Spannung und Gruselfaktor. Am besten läuft das Spiel mit genau fünf Personen, so übernimmt jeder eine andere Rolle des Familienclans. Auch wenn die Geschichte Luft nach oben hat, die Grusel- und Überraschungseffekte überzeugen. Laptop oder Tablet sind ein Muss.

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von Benjamin Siebert & Florian Lütticke (dpa)