Theater
"Mrs. Dalloway" bei den Freiburger Immoralisten
Ein Satz ist übrig geblieben von der Vorlage. Deswegen ist es auch keine Überschreibung von Virginia Woolfs großem Roman, sondern ein neues Theaterstück aus der Feder von Florian Wetter – auf die Bühne gesetzt von Manuel Kreitmeier. Genau, es geht um die kreativen Köpfe der Freiburger Immoralisten – und ihre Produktion "Mrs. Dalloway", die am 25. April Premiere hat.
Die Britin Virginia Woolf veröffentlichte ihren Roman "Mrs. Dalloway" im Jahr 1925. Sie erzählt darin von einem Tag Mitte Juni 1923, den verschiedene Figuren in London erleben. Clarissa, die Ehefrau des Unterhaus-Abgeordneten Richard Dalloway, ist mit den Vorbereitungen für eine Party beschäftigt, die sie an diesem Abend geben wird. Erwartet werden lauter Angehörige der Oberschicht – im Roman sogar der Premierminister – und auch Peter Walsh, Clarissas Jugendliebe, der zuletzt in Indien lebte. Eine weitere Jugendfreundin, Sally Seton, kommt ebenfalls zur Party. Parallel dazu erzählt Woolf von dem kleinen Angestellten Septimus Warren Smith, der unter den Folgen des Erlebten im Ersten Weltkrieg leidet, und der von dem Nervenarzt Dr. Bradshaw behandelt wird, der auch zu Clarissas Party eingeladen ist. So werden die Handlungsstränge im Roman zusammengeführt. Bekannt ist "Mrs. Dalloway" für die häufig "experimentell" genannte Erzählform des Romans, den Bewusstseinsstrom, der die scheinbar ungeordnete Folge von inneren Monologen verschiedener Figuren meint.
Florian Wetter hat in seiner "Mrs. Dalloway" Motive von Virginia Woolfs Erzählung übernommen, die Geschichte jedoch konsequent ins Heute transportiert. So redet Richard Dalloway häufig über den Brexit, Dr. Bradshaw ist ein Esoterik-Fan. Für Wetter ist der "Stream von Consciousness" nicht experimentell – "es ist Woolfs Art zu denken; alles wird wahrgenommen, weil alles mit allem zu tun hat". Wetter betont, dass die Autorin ihre Figuren ernst nimmt, sie nicht verrät – und man kann davon ausgehen, dass auch Wetter und Kreitmeier dem so folgen.
Dass "Mrs. Dalloway" auch ein Stück über London ist, wird der Theatergänger bereits am Bühnenbild im Theater der Immoralisten bemerken: Die U-Bahnstation Bond-Street ist Dreh- und Angelpunkt der Inszenierung, in der es Manuel Kreitmeiers Aufgabe war, die Vorlage von Florian Wetter "erzählbar zu machen, die Szenen auszuformulieren".
Termine: Freiburg, Theater der Immoralisten. Premiere: Do, 25. April, 20 Uhr. Weitere Aufführungen bis 29. Juni. Karten: BZ-Kartenservice Tel. 0761/4968888 sowie bz-ticket.de von Heidi Ossenberg
Florian Wetter hat in seiner "Mrs. Dalloway" Motive von Virginia Woolfs Erzählung übernommen, die Geschichte jedoch konsequent ins Heute transportiert. So redet Richard Dalloway häufig über den Brexit, Dr. Bradshaw ist ein Esoterik-Fan. Für Wetter ist der "Stream von Consciousness" nicht experimentell – "es ist Woolfs Art zu denken; alles wird wahrgenommen, weil alles mit allem zu tun hat". Wetter betont, dass die Autorin ihre Figuren ernst nimmt, sie nicht verrät – und man kann davon ausgehen, dass auch Wetter und Kreitmeier dem so folgen.
Dass "Mrs. Dalloway" auch ein Stück über London ist, wird der Theatergänger bereits am Bühnenbild im Theater der Immoralisten bemerken: Die U-Bahnstation Bond-Street ist Dreh- und Angelpunkt der Inszenierung, in der es Manuel Kreitmeiers Aufgabe war, die Vorlage von Florian Wetter "erzählbar zu machen, die Szenen auszuformulieren".
Termine: Freiburg, Theater der Immoralisten. Premiere: Do, 25. April, 20 Uhr. Weitere Aufführungen bis 29. Juni. Karten: BZ-Kartenservice Tel. 0761/4968888 sowie bz-ticket.de von Heidi Ossenberg
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Do, 18. April 2019