Nach der Weinlese kommt jetzt die "Nachlese"

Pfiffiges Kultur-Event in Durbach steigt am 7. November bereits zum vierten Mal / Alle 13 Weinbaubetriebe machen mit.

DURBACH. Nach der Weinlese ist wie immer in Durbach vor der "Nachlese": Am Samstag, 7. November, beginnt die vierte ihrer Art – mit drei Neuerungen: Kirche statt Weinkeller, zwei Weingüter statt einem und die Eintrittskarte als Einkaufsrabatt bei den beteiligten Weingütern.

Nachlese-Erfinder und Organisator Günther Laubis verspricht auch bei der vierten Ausgabe die bewährte Mischung aus Musik, Comedy, hervorragenden Weinen und "einem wohl einmaligen Konzept": Nach vier Einzelveranstaltungen zum selben Zeitpunkt an verschiedenen Orten gibt es zuletzt eine gemeinsame Zugabe aller Künstler auf Schloss Staufenberg. Mehr Nachlese geht nicht.

Laubis’ Konzept bringt also nicht nur verschiedene Künstler an einem Abend in einen Ort, nämlich Durbach, sondern zu allerletzt in einen Raum. So kann der Nachlese-Besucher von allen auftretenden Künstlern kosten. Letztes Jahr noch im Weinkeller vom Rotwein-Männle (Weingut Heinrich Männle) spielend, tritt Virginie Schaeffer mit ihrer Blues-Band nun in der Kirche auf – sicher die auffälligste Neuerung in diesem Jahr. Die elsässische Sängerin stimmt mit ihrer Band auf die ruhigere Zeit des Jahres ein. Zu hören sind bluesig-jazzige Interpretationen von Welt-Hits und vorweihnachtlichen Liedern. Im letzten Jahr begeisterte die Elsässerin mit ihrer Melange der Nationalhymnen aus Deutschland und Frankreich und einer Blues-Version des Badnerlieds.

Vor der Kirche, dies ist die zweite Neuerung, kredenzen die beiden Weingüter Hubert Vollmer und Andreas Laible ihre Weine. Laubis, bestrebt, alle 13 Durbacher Weinbaubetriebe an der Nachlese zu beteiligen, hat es somit in diesem Jahr geschafft, alle ins Boot zu holen – auch diejenigen, in deren Gütern aus Platzgründen keine Veranstaltung möglich ist.

Umgeben von Holzfässern, mit freiem Blick über die Reben, zaubert das Gitarrentrio Cuadro Sur im neuen Keller des Weinguts Andreas Männle südländische Atmosphäre. Im malerisch gelegenen Weingut Freiherr von Neveu, in einem Gewölbekeller eines badischen Schlosses, das einer alteingesessenen Adelsfamilie gehört, lässt Christiane Maschajechi schwäbische Erotik knistern. Organisator Laubis verspricht hier eine spannende Mischung und einen Abend mit Zwerchfellmassage, überhaupt "einen weinsüffigen Trainingsabend über das Universum von Mann und Frau". Die Frage, ob es schwäbische Erotik überhaupt gebe, will Maschajechi eindeutig zweideutig beantworten. Premiere als Veranstaltungsort feiert bei der Nachlese das Weingut Schwab. Hier serviert "De Hämme" alias Helmut Dold badischen Witz, Mundart und Musik vom Allerfeinsten. Dold ist ein Mensch mit vielen Talenten: Entertainer mit großer Liebe zur alemannischen Mundart und exzellenter Musiker. "Und er ist gewürzt mit einer unwiderstehlichen Portion Humor", so Laubis, der für die Wein- und Kulturfreunde ein Bonbon parat hat: "Wer sein Ticket vorlegt, bekommt im November bei den beteiligten Weingütern zehn Prozent Rabatt auf seinen Weineinkauf." Damit gibt es nach der Nachlese eine weitere Lese.

Der Vorverkauf bei der Tourist-Info Durbach (Tel. 0781/42153) läuft. Die vier Veranstaltungen beginnen am Samstag, 7. November, um 16 Uhr. Eintritt inklusive der um 19.30 Uhr auf Schloss Staufenberg beginnenden Zugabe: 15 Euro (zuzüglich Vorverkaufsgebühr).
von Harald Rudolf
am Mi, 21. Oktober 2015

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