Kultur

Nächtliche Entdeckungsreise: Emmendinger Museumsnacht findet am 4. Juni statt

Interessengemeinschaft Kultur und Stadt laden am Samstag, 4. Juni zur 4. Emmendinger Museumsnacht bis Mitternacht ein.

EMMENDINGEN. Viele kennen sie, die Emmendinger Museen, doch wenige wissen um die ungeheure Vielfalt des dahinter steckenden kulturellen Lebens: Die 4. Emmendinger Museumsnacht am 4. Juni bietet die seltene Gelegenheit, einmal in allen Einrichtungen gleichzeitig auf Entdeckungsreise zu gehen und das auch noch zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt. Bis Mitternacht präsentieren sich neun Veranstaltungsangebote den Besuchern bei freiem Eintritt und mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm.

"Emmendingen ist einmalig, ich kenne keine Stadt in der Region, die so viele unterschiedliche Museen betreibt", sagt Peter Thomann, der aus Emmendingen stammt und heute meist in Hamburg lebt. Der Fotograf, Kulturpreisträger und Sohn des Künstler-Ehepaars Thomann beteiligt sich mit seinem privaten Kunstmuseum in der Romaneistraße selbst an der Museumsnacht. Die Ateliers der verstorbenen Eltern sind komplett erhalten: Gemälde und Skulpturen, ausgedrückte Farbtuben und Pinsel bieten einen authentischen Blick auf deren Lebenswerk. Wie schon vor zwei Jahren können die Besucher vom Marktplatz mit einer Pferdekutsche gratis zum Atelier und zurück pendeln.

Alles andere lässt sich beim nächtlichen Museumsbummel gut zu Fuß erledigen, denn die meisten Einrichtungen sind nur einen Steinwurf voneinander entfernt. Zwischen 19 Uhr und Mitternacht erwartet die Besucher an insgesamt neun Orten ein schillerndes Potpourri an Kunst, Literatur, Musik und Geschichte (siehe Infobox). Mit dabei ist auch das Markgrafenschloss mit der stadtgeschichtlichen Sammlung und dem Fotomuseum, wo Kulturpreisträger Frank Goos "Die Jäger des verlorenen Snarks" inszeniert. Das Publikum darf sich mit Instrumenten wie Eierschneider oder Xylophonplatten selbst mit einbringen.

Auch das Jüdische Museum, das denkmalgeschützte Anwesen Leonhardt oder das Deutsche Tagebucharchiv im Alten Rathaus bieten ihren Gästen neben interessanten Einblicken in die eigene Museumsarbeit auch Musikbeiträge, Lesungen oder Kurzvorträge an. Für Abwechslung ist also reichlich gesorgt. Stärken kann man sich im Anwesen Leonhardt oder im jüdischen Museum bei koscherem Wein, Sekt und Zopfbrot Chala, das an jüdischen Feiertagen gereicht wird.

Beate Desenzani von der Stadtverwaltung ist zuversichtlich, dass zur Museumsnacht auch viele Gäste aus Freiburg und der Region nach Emmendingen finden werden. "Sie erwartet eine spannende und erlebnisreiche Nacht und das auf engsten Raum". Vor zwei Jahren wurden rund 500 Besucher gezählt.
von Gerhard Walser
am Mo, 23. Mai 2016

Die Museumsnacht

» Rathaus: Jahresausstellung Emmendinger Künstler, 19 Uhr Eröffnung Museumsnacht, 19.15 Uhr und 21 Uhr Kammerchor, Video-Loop und Führungen.

Galerie im Tor: Ulrike Schräder, Malerei und Keramiken.

Museum im Markgrafenschloss: 20, 20.30, 21 und 21.30 Uhr Frank Goos (Saxophon) , Nico de Haen (Klavier) und Andreas Gallinger: "Die Jäger des verlorenen Snarks".

Jüdisches Museum: 300 Jahre jüdisches Leben in Emmendingen; Sonderausstellung; 22.30 bis 24 Uhr Musik mit Igor Mur’ye (Klarinette).


» Tagebucharchiv: Ausstellung "Innenansichten"; 19.45, 21.15 und 22.45 Uhr Lesungen, musikalische Begleitung Chor "s’Chörzo"; Führungen.

» Anwesen Leonhardt: Ackerbürgerhaus ab 19.30 Uhr Bewirtung, ab 23 Uhr Ausklang mit Musiktrio Frank Goos.

Hachberg-Bibliothek: Bilder aus Alt-Emmendingen, 20 bis 24 Uhr im Video-Loop.

» Sammlung Geyer-zu-Lauff: ab 19.30 Uhr durchlaufende Bilderserie und Kurzfilm zum Tafelwerk des Malers.

» Atelier Thomann: (Romaneistraße 15) Malerei, Skulptur, Fotografie; 20 bis 23 Uhr Jazz im Atelier mit der "Theo Kury ProBand".  

Autor: wal

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