Die kleine, barocke Kirche St. Ursula befindet sich im Nordflügel des ehemaligen Frauenklosters der Ursulinen, dem »Schwarzen Kloster«, in Freiburg. Ihre Geschichte ist voller Witz. Ein Beispiel gleichsam barock verschnörkelter Ironie. Denn erstens verbirgt sich hinter der unscheinbaren gelben Mauer an der Rathausgasse einer der schönsten Rokoko-Räume des gesamten Breisgaus. Zweitens ist St. Ursula die römischste Kirche in Freiburg samt Umgebung - und gleichzeitig seit 116 Jahren der Ort, an dem die alt-katholische Gemeinde ihre Gottesdienste feiert (die sich 1870 von der Römisch-Katholischen Kirche trennte, als die mit einem Dogma den Papst unfehlbar machte). Drittens entbehrt es nicht einer gewissen Komik, dass ausgerechnet diese Kirche Wirren und Kriege dreier Jahrhunderte überstanden hat, obwohl es sie eigentlich gar nicht hätte geben sollen. Einen Besuch wert ist die Nonnengruft unterhalb der Kirche.