Stadtfest
Offenburg feiert am Wochenende das Freiheitsfest
Offenburg feiert sich alle zwei Jahre mit dem Freiheitsfest als eine der Wiegen der Demokratie in Deutschland. Denn am 12. September 1847 wurden im Gasthaus Salmen die 13 Offenburger Forderungen des Volkes verabschiedet. Das ist nichts Geringeres als der erste deutsche Grundrechte-Entwurf auf der Basis der unveräußerlichen Menschenrechte. Die folgende 1848er-Revolution scheiterte. Erst die Weimarer Republik setzte in ihrer Verfassung 1919 wichtige Punkte der Offenburger Forderungen in Kraft, ebenso das Grundgesetz der Bundesrepublik. Das sind gute Gründe, um in Offenburg ein bisschen stolz zu sein – und zu feiern.
Los geht’s am Samstag, 10. September, ab 18 Uhr mit dem Freiheitshock in der Kesselstraße. In direkter Nachbarschaft zum erhalten gebliebenen Salmen findet eine Art Vorglühen für das Freiheitsvolksfest am Sonntag statt. Traditionell kommen Festbesucher, die’s gerne bürgerlich mögen, in Kostümen der Biedermeierzeit. Mit Hecker-Hut kommt, wer sich eher auf der Seite der 48er-Revolutionäre sieht. Erstmals nimmt der Verein 361 Grad teil: Ab 22.30 Uhr klingt bei der "Freiheits-Tanzbar" im Spitalkeller (Spitalstraße 1 a) der Freiheitshock mit tanzbarer Musik von (fast) 1847 bis 2016 aus.
Am Sonntag, 11. September, ist ab 11.30 Uhr die Festmeile auf Lange Straße, Kesselstraße und Bauerngasse geöffnet. Um 11.45 Uhr ziehen vom Lindenplatz her die Ranzengarde der Althistorischen Narrenzunft sowie Bürgerwehren von Gengenbach und Riedlingen ein. Sie übernehmen im folgenden Spektakel die Rolle der "Bösen", also der Bundestruppen unter preußischem Kommando. Ein markerschütternder Kanonschuss der Offenburger Heckergruppe gibt um 12 Uhr das Zeichen zum Aufruhr. Ihr Chef, Oliver Felsen, wird dann auf der Barrikade in der Lange Straße die schwarz-rot-goldene Flagge schwingen und eine Ansprache halten. Anschließend werden die Hecker-Anhänger versuchen, die Barrikade gegen die Übermacht der konterrevolutionären Bundestruppen zu halten – bekanntlich ohne Erfolg.
Üppiger und auch politischer denn je kommt das Rahmenprogramm daher. Ab 13 Uhr wird das mit Spannung erwartete Theaterexperiment "Story Offenburg" von Annette Müller im Hinterhof des Salmens (Eingang Bauerngasse) zu erleben sein. 29 Szenen zum Thema Freiheit in Offenburg, die als Theater-Sound-Installation im verglasten Bauwagen nonstop bis 18 Uhr gespielt werden.
Um 14 Uhr startet der Festumzug aller Teilnehmer übers Festgelände. Die 13 Forderungen von 1847 dürfen als Keimzelle der "Freiheitsstadt Offenburg" beim Fest nicht fehlen. Um 15 Uhr unterhalten sich Bürgerinnen und Bürger von damals auf der Freitreppe des Salmens über die radikalen politischen Forderungen, die Friedrich Hecker soeben im Salmensaal verkündet hat. Das Offenburger Theaterurgestein Sigi Schwarz hat das unterhaltsame Stück Straßentheater in Szene gesetzt.
Der niederalemannische Dialekt, der auch schon zur Revolutionszeit in Offenburg gesprochen wurde, erklingt nicht nur in der Treppenszene, sondern auch im Salmen-Foyer. Dort werden vier Mitglieder Offenburger Muettersprochgsellschaft Gedanken zur Freiheit vortragen. Mit den Mitteln der zeitgenössischen Kunst befassen sich Vincent Krüger und Elias Errerd mit den teils fragwürdigen Grundlagen der Freiheit im Westen.
Weitere Infos: Sa, 10. Sept., 18 Freiheitshock;
So, 11. Sept., ab 12 Uhr, rund um
den Salmen; Mo, 12. Sept., 20 Uhr, Salmengespräch; der Eintritt ist
frei. Mehr Infos im Internet unter
offenburger-freiheitsfest.de von Ralf Burgmaier
Los geht’s am Samstag, 10. September, ab 18 Uhr mit dem Freiheitshock in der Kesselstraße. In direkter Nachbarschaft zum erhalten gebliebenen Salmen findet eine Art Vorglühen für das Freiheitsvolksfest am Sonntag statt. Traditionell kommen Festbesucher, die’s gerne bürgerlich mögen, in Kostümen der Biedermeierzeit. Mit Hecker-Hut kommt, wer sich eher auf der Seite der 48er-Revolutionäre sieht. Erstmals nimmt der Verein 361 Grad teil: Ab 22.30 Uhr klingt bei der "Freiheits-Tanzbar" im Spitalkeller (Spitalstraße 1 a) der Freiheitshock mit tanzbarer Musik von (fast) 1847 bis 2016 aus.
Am Sonntag, 11. September, ist ab 11.30 Uhr die Festmeile auf Lange Straße, Kesselstraße und Bauerngasse geöffnet. Um 11.45 Uhr ziehen vom Lindenplatz her die Ranzengarde der Althistorischen Narrenzunft sowie Bürgerwehren von Gengenbach und Riedlingen ein. Sie übernehmen im folgenden Spektakel die Rolle der "Bösen", also der Bundestruppen unter preußischem Kommando. Ein markerschütternder Kanonschuss der Offenburger Heckergruppe gibt um 12 Uhr das Zeichen zum Aufruhr. Ihr Chef, Oliver Felsen, wird dann auf der Barrikade in der Lange Straße die schwarz-rot-goldene Flagge schwingen und eine Ansprache halten. Anschließend werden die Hecker-Anhänger versuchen, die Barrikade gegen die Übermacht der konterrevolutionären Bundestruppen zu halten – bekanntlich ohne Erfolg.
Das Rahmenprogramm
ist üppig und politisch
Bierernst soll es aber dennoch nicht zugehen, Deshalb wird um 12.30 Uhr das Festbierfass angestochen.ist üppig und politisch
Üppiger und auch politischer denn je kommt das Rahmenprogramm daher. Ab 13 Uhr wird das mit Spannung erwartete Theaterexperiment "Story Offenburg" von Annette Müller im Hinterhof des Salmens (Eingang Bauerngasse) zu erleben sein. 29 Szenen zum Thema Freiheit in Offenburg, die als Theater-Sound-Installation im verglasten Bauwagen nonstop bis 18 Uhr gespielt werden.
Um 14 Uhr startet der Festumzug aller Teilnehmer übers Festgelände. Die 13 Forderungen von 1847 dürfen als Keimzelle der "Freiheitsstadt Offenburg" beim Fest nicht fehlen. Um 15 Uhr unterhalten sich Bürgerinnen und Bürger von damals auf der Freitreppe des Salmens über die radikalen politischen Forderungen, die Friedrich Hecker soeben im Salmensaal verkündet hat. Das Offenburger Theaterurgestein Sigi Schwarz hat das unterhaltsame Stück Straßentheater in Szene gesetzt.
Der niederalemannische Dialekt, der auch schon zur Revolutionszeit in Offenburg gesprochen wurde, erklingt nicht nur in der Treppenszene, sondern auch im Salmen-Foyer. Dort werden vier Mitglieder Offenburger Muettersprochgsellschaft Gedanken zur Freiheit vortragen. Mit den Mitteln der zeitgenössischen Kunst befassen sich Vincent Krüger und Elias Errerd mit den teils fragwürdigen Grundlagen der Freiheit im Westen.
Weitere Infos: Sa, 10. Sept., 18 Freiheitshock;
So, 11. Sept., ab 12 Uhr, rund um
den Salmen; Mo, 12. Sept., 20 Uhr, Salmengespräch; der Eintritt ist
frei. Mehr Infos im Internet unter
offenburger-freiheitsfest.de von Ralf Burgmaier
am
Fr, 09. September 2016