Kunstausstellung

Josef Bücheler und Michael Blum im Museum für aktuelle Kunst Durbach

Doppelausstellung im Museum Hurrle in Durbach.

DURBACH. Eine Doppelausstellung in der Reihe Profile der Kunst am Oberrhein im Museum Hurrle in Durbach zeigt bis Anfang März in je zwei Räumen Werke von Michael Blum aus Gengenbach und Josef Bücheler aus Rottweil.

Beide Künstler arbeiten naturverbunden, in unterschiedlichster Weise. Michael Blum (geboren 1957) hat sich der Landschaft verschrieben, aber auch der abstrakten Struktur, maltechnisch gesehen, ist das nicht so weit voneinander entfernt. Der Einblick in sein Werk umfasst die letzten 20 Jahre. Die Landschaftsmalerei ist sehr spezifisch, immer wieder ist es der panoramaartige Blick über die Höhenzüge, den Blum in den ungewöhnlichsten Formaten, schmal und lang, miniaturhaft fast an der Grenze des Sichtbaren gestaltet. Die Palette ist in diesen Arbeiten beschränkt auf Grün- und Blautöne, in den kalten Farbwerten, auch Schwarz und abgemischtes Weiß, die Winterlandschaft.

Auch Reliefhaftes ist darunter. Die Arbeiten sind in der Ortenau immer wieder präsent und haben einen hohen Wiedererkennungswert, höher als jene, die sich mit abstrakt-organischen Strukturen, verwobenen Waben, und gemischten Farbwerten auseinandersetzen.

Die Farblehre nach Johannes Itten interessiere ihn, sagt Michael Blum, der in den 1980er Jahren an der Karlsruher Akademie für bildende Künste bei Harry Kögler studiert hat und dort heute, wie auch an der Kunstschule Offenburg einen Lehrauftrag wahrnimmt. Die Ausstellung stellt ihn als einen vielseitigen, genauen Maler vor. Es ist eine vergleichsweise ruhige, stille, zurückgenommene Atmosphäre, die von den Arbeiten ausgeht.

Ganz anders wirken die bildhauerischen, materialbetonten Werke von Josef Bücheler (geboren 1936), welche die Raumatmosphäre mit Macht, Wärme und Energie kraftvoll besetzen. Bücheler, der 1996 den Erich-Heckel-Preis des Künstlerbundes Baden-Württemberg bekam, arbeitet mit bunter Zeitung, die zu festem Material verleimt wird, mit Weidenruten-Stock oder Seil gebogen und aufgehängt wird, mit Asche, Sand und Schlamm bestreut, so dass die Farbe allenfalls noch dezent unter Grau hervorschimmert. Oval und Halbkreis, Falterform oder Tetraeder sind in dieser Ausstellung die bestimmenden Formen, deren Oberflächenstruktur stets so uneben wie lebendig ist. Die ausgewählten Werke umfassen die Zeitspanne der letzten dreißig Jahre. Besonders energiereich sind die mit Wucht ins mehrere Lagen tiefe Papier gerissenen Zeichnungen, das aufgerissene lanzettförmlich Ausgestülpte schwarz gefärbt. Die raumgreifende Lanzettform, wie Segelflügel, prägt eine Vielzahl von Büchelers unverwechselbaren Arbeiten, exemplarisch ist eine derartige vorhanden.

Josef Bücheler kam nach einer Lehre als Tapezierer und Polsterer, später als Glasmaler zur Kunst, und war von 1974 bis 1999 als Werklehrer in Rottweil tätig, wo er den Skulpturenpark Kunstdünger initiierte. Er realisierte auch zahlreiche Außenarbeiten, Bauminstallationen vor allem. Seine Arbeiten sind in Sammlungen im In- und Ausland vertreten.

Info: Museum für aktuelle Kunst, Sammlung Hurrle, Almstr. 49, 77770 Durbach, Tel. 0781/ 93201403, Mittwoch bis Freitag 14 bis 18 Uhr, Samstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr. Die Ausstellung dauert bis 6. März 2016. Weitere Infos unter http://www.museum-hurrle.de

von Susanne Ramm-Weber
am Mo, 14. Dezember 2015

Badens beste Erlebnisse