Weinwanderung

Offenburger Weinwandertag: Sechs Genussstationen auf acht Kilometern

Am Sonntag, 4. September, findet der 18. Offenburger Weinwandertag statt / Sechs Betriebe kredenzen wieder ihre Weine.

OFFENBURG. Es war ein Wagnis – und es hat sich gelohnt: 1999 gegründet, wird der kommende Weinwandertag am Sonntag, 4. September, bereits zum 18. Male veranstaltet. 16-mal präsentierten sich fünf Betriebe, mit der Gründung des Fessenbacher Weinguts Renner kann jetzt zum zweiten Male auf dem Offenburger Weinwanderweg sogar an sechs Standorten Wein verkostet werden. Die teilnehmenden Betriebe bewirtschaften insgesamt 410 Hektar Reben. Um allen Weinwanderern eine noch bequemere Anfahrt und Heimreise zu ermöglichen, wird erstmals ein Bustransfer eingesetzt.

"Bei kaum einem anderen Produkt lassen sich Natur, Genuss un
d Tourismus so ideal miteinander verknüpfen wie beim Wein", sagte der damalige Minister Alexander Bonde im Februar 2015 beim württembergischen Weintourismustag in Neckarwestheim. So habe das Land unter anderem an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg bislang weit über 100 Weinerlebnisführer ausgebildet. Außerdem wurde für das Anbaugebiet Baden eine, wenn auch auf drei Jahre befristete, Stelle bei der Schwarzwald-Tourismus-Gesellschaft in Freiburg für die Umsetzung des Marketingprojektes "Erlebnismarke Badische Weinstraße" eingerichtet. Die Panoramastraße wurde 2014 aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt und im Norden um einige fehlende Kilometer erweitert. Den Weintourismus beleben sollen auch die regionalen Weinwanderstrecken, etwa der Ortenauer Weinpfad, der von Gernsbach im Murgtal bis Gengenbach und Diersburg am südlichen Ende des Anbaugebiets Ortenau führt und dabei auf über 100 Kilometern Länge parallel zur Badischen Weinstraße verläuft.

In Richtung Süden schließt sich der Breisgauer Weinweg an. Dieser leicht gängige Weg ist etwa 99 Kilometer lang und endet in Freiburg-Sankt Georgen. Weiter südlich davon erstreckt sich das "Markgräfler Wiiwegli", das nach 77 Kilometern in Weil am Rhein endet.

Von der Sinnhaftigkeit des Weintourismus’ sind auch längst die Verantwortlichen in der Ortenau überzeugt. Nicht nur, dass hier seit Jahren eine erfolgreiche Wein-Guide-Ausbildung stattfindet. Es war in der Amtszeit des aus Rammersweier stammenden früheren Badischen Weinbaupräsidenten Gerhard Hurst, da Hartmut Basler, Geschäftsführer der damals noch selbständigen WG Zell-Weierbach, und Winfried Köninger, Chef des Weinguts Schloss Ortenberg, beides gewiefte Marketing-Strategen, die Idee hatten, einen "Offenburger Weinwandertag" einzuführen. 1999 war Premiere, er ist aus dem Spätsommerkalender Offenburgs nicht mehr wegzudenken.

Am Sonntag, 4. September, findet er zum 18. Male statt. Nach 2015 kann bereits zum zweiten Male an sechs Stationen Wein probiert werden. Viele kulinarische Köstlichkeiten und prächtige Ausblicke in Richtung Vogesen können auch diesmal einen Erlebnistag entstehen lassen. Entlang des 8,1 Kilometer langen, kinderwagentauglichen Weinwanderwegs werden sich ab 11 Uhr wieder postieren:
» WG Rammersweier, im Hof von WG-Chef Meinrad Hurst, Grundmattstraße 13. Für gutes Essen sorgt der Landfrauenverein. Bis zur nächsten Station sind es 2,3 Kilometer.
» Weingut Franckenstein: Familie Huschle wird unterstützt von der Küche des Restaurants Sonne in Offenburg. Die nächste Etappe ist 1,9 Kilometer lang.
Weinkeller und Vinothek Zeller Abtsberg
präsentieren sich auf der Springmatt mit dem Hofweierer Landgasthaus Rössle. Die folgende Etappe ist 1,5 Kilometer lang.
» Weinkeller/Vinothek Fessenbach (wie die frühere WG Zell-Weierbach inzwischen Teil der Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg): Die Speisen hier liefert ebenfalls das Rössle. Bis zur nächsten Station sind es lediglich 700 Meter.
» Weingut Renner (Fessenbach): Es wird vom benachbarten Schuckshof unterstützt. Dort folgen 1,7 Kilometer bis zur letzten Station.
» Weingut Schloss Ortenberg: Für die Kulinarik wird dort der aus Weier stammende Sternekoch Bernd Werner sorgen.
von Hubert Röderer
am Do, 01. September 2016

18. Weinwandertag

Neu im Programm ist ein Bustransfer ab dem Zentralen Omnibusbahnhof in Offenburg, mit folgenden Zusteige- und Aussteigemöglichkeiten (von 10.35 Uhr bis 19.02 Uhr halbstündig hin und zurück, eine Tour dauert etwa 25 Minuten): ZOB, Bahnhof Ost, Ortenau-Klinikum Ebertplatz, Edeka-Parkplatz, Rammersweier Straße, Rathaus Rammersweier, Abtsberghalle, Volksbank Zell-Weierbach, Linde Fessenbach, Ortenberg Schule, Ortenberg Mitte. Ab den Haltestellen in Rammersweier, Zell-Weierbach und Ortenberg sind es jeweils nur wenige Meter bis zum Einstieg in den Weinwanderweg. Der Bustransfer bietet auch die Möglichkeit, nur einen Teil der Wegstrecke zu gehen. Weinwanderer, die den Weinwandertagspass kaufen (für 14 Euro gibt es dafür an jeder Station einen Wein nach Wahl), fahren kostenlos, ohne Pass kostet die Fahrt 2,50 Euro. Matthias Wolf vom Weingut Schloss Ortenberg rechnet, bei halbwegs schönem Wetter, wieder mit mindestens 3000 Besuchern.  

Autor: hrö

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