Vorträge und Lesungen

Olga Grjasnowa - »Juli, August, September« in Frankfurt am Main

Wann
Mi, 25. September 2024, 19:30 Uhr
Wo oder WAS
Frankfurt am Main
Künstler*innenhaus Mousonturm
Vorverkauf
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Veranstalter
Hessisches Literaturforum im Mousonturm e.V.
Von außen betrachtet führt Lou das perfekte Leben. Ihr Mann, Sergej, ist gefeierter Pianist, sie selbst fester Teil der Kunstszene, und mit der gemeinsamen Tochter Rosa leben die beiden in einer so schönen wie bezahlbaren Wohnung in Berlin. Doch das Außen kann täuschen. Die Säle, die Sergej füllt, werden mit jeder Tour kleiner, die Gespräche zu Hause kürzer, und Rosa kommt langsam in das Alter, in dem man ihr erklären müsste, was es bedeutet, jüdisch zu sein, gerade jetzt, wo Lou spürt, dass wieder etwas ins Rutschen gerät in der Welt. Da kommt die Einladung ihrer Großtante gerade recht, deren 90. Geburtstag auf Gran Canaria zu feiern. In einem Ressort, das die besten Jahre hinter sich hat, treffen sie alle wieder aufeinander, die Mütter, Töchter, Cousins und Cousinen, die einst die Sowjetunion verließen, um in Israel und Deutschland neu anzufangen, um sich und die Familiengeschichte neu zu erfinden. Als es schließlich zu einer Eskalation kommt, weiß Lou: Sie wird ihre Familie und sich selbst nur dann verstehen, wenn sie in Israel der Vergangenheit nachspürt.

Olga Grjasnowa legt mit »Juli, August, September« einen Roman vor, der urkomisch die Dynamiken einer jüdischen Großfamilie seziert, unerbittlich vom Auseinanderdriften einer Ehe erzählt und dabei stets eine Frage fest im Blick hat: was das eigentlich ist, die »Wahrheit«, und wer die Deutungshoheit über all das hat, was zwischen zwei Menschen passiert?

Moderation: Björn Jager

In Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main.

Olga Grjasnowa, geboren 1984 in Baku, Aserbaidschan, wuchs im Kaukasus auf. 1996 übersiedelte sie mit ihrer Familie nach Deutschland. Längere Auslandsaufenthalte in Polen, Russland und Israel. Absolventin des Deutschen Literaturinstituts Leipzig. 2011 erhielt sie das Grenzgänger-Stipendium der Robert Bosch Stiftung. Für ihren vielbeachteten Debütroman »Der Russe ist einer, der Birken liebt« wurde sie 2012 mit dem Klaus-Michael Kühne-Preis und Anna Seghers-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschienen der Roman »Der verlorene Sohn« (2020) sowie der Langessay »Die Macht der Mehrsprachigkeit« (2021).

Foto (c) Valeria Mitelman
Quelle: Veranstalter

Veröffentlicht am So, 08. September 2024 um 20:37 Uhr

  • Waldschmidtstraße 4
  • 60316 Frankfurt am Main

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