Bühne
"Oresteia" von Iannis Xenakis - als Produktion von Oper und Schauspiel Basel
Sie ist so etwas wie ein Urstoff des abendländischen Theaters und hat Generationen von Autoren und Komponisten zu weiteren Auseinandersetzungen damit inspiriert: die antike "Orestie" des Aischylos. Das Theater Basel bringt nun das Musiktheater "Oresteia" des griechischen Komponisten Iannis Xenakis (1922–2001) auf die Bühne – als spartenübergreifende Produktion von Oper und Schauspiel.
Die Schweizer Erstaufführung kommt spät, entstanden ist das Werk für gemischten Chor und Kammerensemble bereits 1965/66, revidiert 1989/92. Dafür ist das Projekt nun umso ambitionierter, kombiniert es doch zwei weitere Werke des Griechen mit dem Stoff: "Kassandra" und "La Déesse Athéna".
Die schier endlose Helix um Mord und Rache, Liebe und Hass des griechischen Atriden-Geschlechts, bei der auch die Götter sich parteiisch verhalten, hatte den Griechen Xenakis herausgefordert. Gilt die Tonsprache des Architekten, Mathematikers und Ingenieurs doch als ebenso archaisch wie durch die Naturwissenschaft geprägt universalistisch.
Auch Regisseur Calixto Bieito hat eine enge Beziehung zum Stoff. In Freiburg hatten er vor zehn Jahren Richard Strauss’ Version der "Elektra" inszeniert. "Diese Arbeit ist meine erste pure Erfahrung mit der Tragödie", umreißt er seine Beschäftigung mit Xenakis’ "Oresteia": "Wir sind sehr nah am Original – oder so nah, wie man dem kommen kann." Er versuche nicht, die Musik dazu zu benutzen, "das Stück zu illustrieren". Das Ergebnis könne, frei nach Nietzsche, so etwas werden wie die "Geburt einer Tragödie aus dem Geiste der Musik".
Deren Interpretation liegt in den Händen von Frank Ollu und der Basel Sinfonietta. Der Franzose gilt als ausgewiesener Spezialist für die Musik der Moderne. Er umreißt Xenakis’ Intention so: "Er wollte dem Klang der Sprache, des Gesangs des antiken Theaters so nah wie möglich kommen, auch wenn niemand weiß, wie es geklungen hat." Insofern ist das Basler Projekt ein Abenteuer. Die Texte des Aischylos erklingen auf Alt- und Neugriechisch sowie in der deutschen Übersetzung von Kurt Steinmann. Denn die Tragödie ist zeitlos. Sie könnte, so Ollu, jederzeit wieder Wirklichkeit werden.
Termin: Basel, Theater, Großes Haus,
Premiere: Fr, 24. März, 19.30 Uhr von Alexander Dick
Die schier endlose Helix um Mord und Rache, Liebe und Hass des griechischen Atriden-Geschlechts, bei der auch die Götter sich parteiisch verhalten, hatte den Griechen Xenakis herausgefordert. Gilt die Tonsprache des Architekten, Mathematikers und Ingenieurs doch als ebenso archaisch wie durch die Naturwissenschaft geprägt universalistisch.
Auch Regisseur Calixto Bieito hat eine enge Beziehung zum Stoff. In Freiburg hatten er vor zehn Jahren Richard Strauss’ Version der "Elektra" inszeniert. "Diese Arbeit ist meine erste pure Erfahrung mit der Tragödie", umreißt er seine Beschäftigung mit Xenakis’ "Oresteia": "Wir sind sehr nah am Original – oder so nah, wie man dem kommen kann." Er versuche nicht, die Musik dazu zu benutzen, "das Stück zu illustrieren". Das Ergebnis könne, frei nach Nietzsche, so etwas werden wie die "Geburt einer Tragödie aus dem Geiste der Musik".
Deren Interpretation liegt in den Händen von Frank Ollu und der Basel Sinfonietta. Der Franzose gilt als ausgewiesener Spezialist für die Musik der Moderne. Er umreißt Xenakis’ Intention so: "Er wollte dem Klang der Sprache, des Gesangs des antiken Theaters so nah wie möglich kommen, auch wenn niemand weiß, wie es geklungen hat." Insofern ist das Basler Projekt ein Abenteuer. Die Texte des Aischylos erklingen auf Alt- und Neugriechisch sowie in der deutschen Übersetzung von Kurt Steinmann. Denn die Tragödie ist zeitlos. Sie könnte, so Ollu, jederzeit wieder Wirklichkeit werden.
Termin: Basel, Theater, Großes Haus,
Premiere: Fr, 24. März, 19.30 Uhr von Alexander Dick
am
Fr, 24. März 2017