Einer der besten Kenner vor allem der elsässischen Orgellandschaft kommt jetzt nach Freiburg: Marc Schaefer konzertiert an der großen Metzler-Orgel der Pfarrkirche St. Johann. Und bietet in seinem Rezital ein barock geprägtes Programm.

1934 geboren, lehrte der in Straßburg, Paris und in den USA ausgebildete Elsässer viele Jahre am Straßburger Konservatorium. Zudem ist Schaefer seit 1963 Organist an der mit dem Namen Silbermann verbundenen Orgel der Straßburger Kirche Saint-Pierre-le-Jeune. Nicht zuletzt durch seine Dissertation über die elsässische Silbermann-Familie avancierte er zum Spezialisten für den dortigen Zweig dieser Orgelbauer-Dynastie. Bei Orgelrestaurierungen et cetera ist Schaefer ein geschätzter Sachverständiger.

In seinem Freiburger Konzert steht dem Straßburger Gast ein exzellentes und obendrein voll mechanisches Instrument zur Verfügung: die 1981 gebaute dreimanualige Metzler-Orgel mit ihren stolzen 50 Registern. Schaefer präsentiert ein barock dominiertes Programm – etwa mit Werken von Sweelinck, dem Lübecker Dieterich Buxtehude und von Bach. Unter anderem im (großen) e-Moll-Präludium des Buxtehude-Schülers Nicolaus Bruhns kommt der in seiner Faktur die kompositorische Freiheit kultivierende Stylus phantasticus zu Ehren. Überdies gibt es Straßburg-Reminiszenzen: Hans Kotter wurde dort um 1480 geboren, und der wenig bekannte Joseph Wackenthaler wirkte im 19. Jahrhundert am Münster.

Termin: Freiburg, Marc Schaefer (Orgel),
Pfarrkirche St. Johann, Di, 3. Nov., 20.15 Uhr

von Johannes Adam

am Fr, 30. Oktober 2015