Freilichtmuseen

Pfahlbaumuseum und Vogtsbauernhof locken wieder

Saisonbeginn im Südwesten: Viele Freilichtmuseen in Baden-Württemberg öffnen in diesen Tagen wieder ihre Türen – und setzen vor allem über Ostern auf gutes Wetter.

"Ein guter Start in die neue Museumssaison ist Gold wert", sagte der stellvertretende Leiter des Freilichtmuseums Neuhausen ob Eck (Kreis Tuttlingen), Christof Heppeler. Allerdings sei das Museumsdorf mit seinen fast 800 Höhenmetern diesbezüglich nicht verwöhnt: "Bei vergangenen Saisoneröffnungen hatten wir es schon mit einer geschlossenen Schneedecke, mit Schneesturm und auch sonst mit winterlicher Kälte zu tun – aber ebenso auch mit fast sommerlichen Temperaturen und aufblühender Natur." 2015 kamen 80.000 Besucher nach Neuhausen ob Eck, für 2016 hoffen die Museumsmacher auf bis zu 90 000 Besucher.

Die sieben regionalen ländlichen Freilichtmuseen im Land starten traditionell gemeinsam in die neue Saison. Zu diesen "Sieben im Süden" gehört auch der Vogtsbauernhof im Kinzigtal. Das 1964 gegründete Museum gilt als eines der ältesten und am stärksten besuchten Freilichtmuseen Deutschlands. Unter dem Motto "Schatzkiste Schwarzwald" drehe sich in dieser Saison alles um Stoffe und Materialien, die für die Geschichte der Region charakteristisch seien, sagte eine Sprecherin des Museums. Es gebe beispielsweise einen Trachtentag, ein Oldtimer-Traktoren-Treffen, einen Tag zur Schwarzwälder Seife und einen Tag zur Papierherstellung. 2015 kamen 220.000 Besucher zum Vogtsbauernhof.

Am Bodensee startet auch das Pfahlbaumuseum in die neue Saison: In der Winterpause seien Hunderte Pfähle ausgewechselt, neue Wände eingezogen und frisch gestrichen worden, hieß es seitens der Museumsleitung. Seit der Gründung der Pfahlbauten 1922 hätten mehr als 14 Millionen Menschen das Freilichtmuseum besucht: "Darunter sind immer mehr ausländische Gäste." In dieser Saison können Besucher unter anderem Techniken ausprobieren, wie sie in der Stein- und der Bronzezeit bekannt waren.

Noch etwas länger gedulden müssen sich Besucher des Campus Galli: Die mittelalterliche Klosterbaustelle öffnet erst am 1. April ihre Tore. Für deren Weiterbau seien in dieser Saison einige Projekte geplant, sagte eine Sprecherin. So soll eine Holzkirche zumindest außen fertig werden – ab Herbst könnten die ersten Besucher das Innere der Kirche dann betreten. Auch ein Glockenguss, der im vergangenen Jahr schiefgelaufen war, soll im Sommer wiederholt werden. Die Betreiber des 2013 gestarteten Projektes Campus Galli wollen in Meßkirch (Landkreis Sigmaringen) eine ganze Stadt mit rund 45 Häusern und einer Kathedrale für 2000 Menschen errichten. Dabei verzichten sie auf jegliche moderne Technik.
von dpa
am Do, 24. März 2016 um 00:00 Uhr

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