RSV dreht diesmal am großen Rad

60. Radkriterium am Samstag wird durch den LBS-Cup und das Nachtrennen zu einem besonderen Erlebnis.

RHEINFELDEN. Beim 60. Radkriterium dreht der RSV Rheinfelden am großen Rad. Die Rennfahrt durch die Innenstadt bringt am Samstag auch Punkte für den LBS-Cup, und das Hauptrennen dauert bis nach Sonnenuntergang. Denn erstmals findet es als Nachtrennen statt, was RSV-Vorsitzender Alois Stöcklin anfangs als eine Schnapsidee empfand. Doch dank der breiten Basis an Unterstützern lässt sich diese Herausforderung meistern. Als Ehrengast geladen ist Herbert Watterott, der für die ARD 41 Jahre lang die Rundfahrten der Tour de France moderierte.

Adrian Fingerlin setzte das Rad in Gang. Nach dem Rennen im Vorjahr schlug er vor, der RSV solle doch zur 60. Auflage des Radkriteriums um den großen Preis der Stadt ein Nachtrennen veranstalten. Stöcklin schreckte der imme
nse Aufwand, der dafür betrieben werden muss, zunächst ab. Doch schon wenig später, auf dem Heimweg, hatte er sich damit angefreundet. Wegen des gut funktionierenden Vereinsvorstands.

"Ich habe ein super Team", sagt Stöcklin. "Nur deshalb traue ich mich das. Wir sind keine Zweckgemeinschaft, sondern miteinander befreundet und unternehmen zum Beispiel auch Alpentouren miteinander." Dass die Stadt, die drei Hauptsponsoren und rund 30 Geschäftsleute mitziehen, versetze den Verein in die Lage, die Herausforderung anzunehmen.

Radrennen wie das in Rheinfelden sind in der Region selten geworden, Nachtrennen sind noch viel seltener. Das ist nicht in erster Linie eine Kostenfrage. 6000 Euro gibt der Radsportverein laut Stöcklin für die Veranstaltung aus. Sein wirtschaftliches Risiko besteht aber nur darin, dass er bei wenig Umsatz an den Verkaufsständen am Oberrheinplatz keinen Gewinn erzielen würde. Darauf ist er aber angewiesen, das Radkriterium ist seine einzige Einnahmequelle.

"Wenn wir alles zahlen müssten, könnten wir einpacken", beschreibt Stöcklin, wie wertvoll die Hilfe des Werkhofs für den Verein mit seinen rund 100 Mitgliedern ist. Dabei denkt er auch an die 140 Absperrgitter, die von 12 Uhr an entlang der Strecke aufgestellt werden und die er kostenlos erhält. Rund 50 Helfer sorgen für den Wirtschaftsbetrieb auf dem Oberrheinplatz, darunter auch Mitglieder der Vereine LCM, Triathlon Team und Trompeter Bad Säckingen, sowie Freunde des Radsportvereins. Polizeibeamter Wolf Sanyo, die Freiwillige Feuerwehr, das Technische Hilfswerk und das Deutsche Rote Kreuz sorgen für einen reibungslosen Ablauf und die Sicherheit.

Die Rennen in Haltingen und Lörrach gibt es schon lange nicht mehr. Das liegt an den hohen Auflagen an die Sicherheit. "Wir sind froh, wenn das Rennen vorbei und nichts passiert ist", räumt Stöcklin ein. Die Sorge, ein Fahrer könne gegen eine Hauswand brettern oder einen Zuschauer umfahren, bereite ihm schlaflose Nächte. Die Fahrer würden für 20 Euro Prämie ihr Leben riskieren. Unter den bis zu 250 Startern – sonst tritt etwa die Hälfte davon an – befinden sich viel mehr Frauen als üblich. Fast 40 hatten schon frühzeitig ihre Teilnahme gemeldet.

Mehr Infos über den Verein stehen im Netz unter rsv-rheinfelden.de
von Peter Gerigk
am Fr, 15. Juli 2016

Die Rennen

Start des ersten Rennens ist um 13 Uhr, das Nachtrennen um den Großen Preis der Stadt beginnt um 20.30 Uhr.

Kurs: Start und Ziel sind auf der Nollinger Straße am Oberrheinplatz. Von dort führt der Rundkurs über die Hebel-, Schiller-, Werder-, Elsa-Brändström-, Güter und Emil-Frey-Straße, und dann wieder zurück auf die Nollinger Straße. Die Strecke ist für den Verkehr gesperrt. Im Streckenbereich gilt absolutes Halteverbot. Eine Umleitung wird ausgeschildert.  

Autor: ger

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