Altes Fachwerk, alte Liebe

Schmucke Dorfidylle in Vörstetten

Auf Radtouren zwischen Freiburg und Emmendingen, lohnt sich ein Abstecher nach Vörstetten – eine Liebeserklärung.

Ob in den kleinen Gärten schon die gelben, rosa- und lilafarbenen Blumen blühen? Ob der Bäcker vielleicht sein leckeres, selbst gemachtes Eis heute vorrätig hat? Ob sich die roten Köpfe der Rosen bereits wieder sanft im Wind wiegen und das Weinlaub seine Blätter an die Hauswand schmiegt? Keine Radtour zwischen Emmendingen und Freiburg, ohne dass ich einen Abstecher ausließe, um in Vörstetten bei Denzlingen nach meinen Lieblingshäusern zu sehen.

Sie reihen sich im adrett gepflegten Dorfkern würdevoll aneinander: alte, liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser, die Fassaden hell, die Balken dunkel, hier und da lockern rot oder grün gestrichene Fensterläden keck das klassische Aussehen auf. An manch’ Haus grenzt noch eine alte Scheune, ziert ein mit Kopfstein gepflasterter Hof das Anwesen.

Die hübschen Fachwerkhäuser wurden zwischen 1770 und 1820 erbaut. Was sie in all den Jahren wohl schon gesehen haben? Welch’ Familienglück und tragisches Schicksal sich unter ihren Dächern einst abgespielt hat? Überhaupt: Wie mag es gewesen sein, als vor mehr als 1000 Jahren der Ort entstand?

Die ersten Siedlungstätigkeiten sind bereits um 5000 vor Christus nachgewiesen worden. Durch Ausgrabungen fand man auch Spuren einer frühalamannischen Siedlung aus dem vierten und fünften Jahrhundert nach Christus – gezeigt werden sie im Alamannenmuseum. Zwei Frauen, die eine mit Harke und Gummistiefeln, stehen davor, plaudern und lachen. Ein letzter Blick auf Geranien, Rosen und Häuser im Abendlicht. Ich steige aufs Rad. Tschüss, bis bald!
von Ronja Vattes
am Mo, 28. September 2015

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