Kreativität statt Kaufrausch

Schwammbomben, Slime und Müsliriegel: Selbermachtipps für Kinder

In Zeiten, in denen der Konsum gerne mal Überhand nimmt, lassen viele Menschen ihrer Kreativität freien Lauf. Besonders für Kinder kann das sinnvoll sein. Viele Dinge, kann man super selber machen.

Nachhaltiger Konsum, Weniger-ist-mehr, Ressourcen schonen: In Zeiten des Überflusses orientieren sich immer mehr Menschen hin zu einem minimalistischeren Leben. Und es ist durchaus sinnvoll, auch Kindern bewussten Konsum zu vermitteln. Trotzdem müssen sie auf nichts verzichten: Es gibt viele Dinge, die sie selbst herstellen können.

Glibberig: Slime
aus Hausmitteln
Wir benötigen: 40 Gramm Kernseife; 300 ml Wasser und 2 Tassen Stärke, evtl. Lebensmittelfarbe

Kinder lieben Slime. Zu kaufen gibt es die glibberige Masse in allen Farben, mit Glitzer oder Pups-Effekt. Eltern dagegen kommt schon mal das kalte Grauen, wenn sie dann die Mengen an Verpackungsmüll entsorgen und die Liste der Inhaltsstoffe durchgehen. Tatsächlich haben Untersuchungen von Ökotest und Stiftung Warentest herausgefunden, dass Slime-Produkte schädliche Borsäure enthalten, einige überschreiten den gesetzlichen Grenzwert deutlich und dürften gar nicht verkauft werden. Das Problem dabei: Borsäure ist in größeren Mengen gesundheitsschädlich, kann Erbrechen, Krämpfe und Durchfälle auslösen. Tierversuche ergaben zudem, dass es die Fruchtbarkeit und die Embryonalentwicklung beeinträchtigt.

Zum Glück gibt es eine Lösung, bei der Kinder trotzdem voll auf ihre Kosten kommen: selbstgemachter Slime, richtig schön glibberig und dabei ganz ohne Giftstoffe. Unser bestes Slime-Rezept ist per Zufall entstanden. Eigentlich sollte es ein Duschgel werden, die grünlich-glibberige Masse aus Olivenseife, -öl, Stärke und Wasser aber hinterließ Flecken in der Dusche und war wirklich keine Freude fürs Auge. Die Kinder dagegen waren begeistert: super Slime.

Und so geht’s: Seife mit der Küchenreibe fein raspeln – dabei am besten einen Mundschutz gegen den feinen Seifenstaub tragen –, die Seife zu Wasser in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze erwärmen. Wir rühren so lange mit einem Schneebesen, bis sich die Seife komplett aufgelöst hat, nehmen den Topf vom Herd und schlagen die Stärke unter. Wer mag, fügt Lebensmittelfarbe hinzu. Nach dem Abkühlen können wir die Konsistenz testen. Das Ergebnis variiert je nach Gelierverhalten der Seife. Ist die Masse zu flüssig, einfach noch etwas Stärke darunter kneten. Dann aber kann das schleimige Vergnügen beginnen!
Infos: Ideen und Rezepte wie selbstgemachte Knete oder Klebstoff unter http://www.smarticular.net

Saftig-lecker:
Müsliriegel selber backen
Für 12 Riegel brauchen wir: 75 g gehackte Walnüsse, 75 g kernige Haferflocken, 150 g getrocknete Aprikosen, 1,5 Bananen, 2 Esslöffel Honig, Backpapier

Müsliriegel sind der perfekte Snack für jeden Ausflug: Sie geben schnell neue Energie und sind idealerweise auch noch gesund. Wer sie im Supermarkt kauft, produziert aber eine Menge Müll – und erhält oft Produkte, die voller Zucker und Fett stecken. Dabei lassen sich die kernigen Riegel einfach und schnell selbst backen. Und das schaffen Kinder weitgehend allein.

So geht’s: Beim Hacken der Walnüsse brauchen sie eventuell noch Unterstützung, dann geht’s selbständig weiter: Trockenfrüchte in kleine Stücke schneiden, Banane mit einer Gabel zu Brei zerdrücken. Walnüsse, Früchte und Haferflocken unterrühren und die Masse mit Honig süßen. Nun streichen wir die Mischung einen Zentimeter dick auf ein mit Backpapier belegtes Blech und drücken sie dabei schön fest. Anschließend im Backofen bei 180 Grad etwa 30 Minuten goldbraun backen. Noch warm in Riegel schneiden, abkühlen lassen – und fürs nächste Abenteuer einpacken!

Tipp: Wer die Zutaten im Unverpackt-Laden kauft, kommt sogar verpackungsfrei aus. Weitere Rezepte für Müsli- oder Energieriegel bei Utopia: mehr.bz/muesliriegel

Quietschnass:
Schwammbomben basteln
Wir brauchen: Schwammtücher und Schwämme aus Zellulose oder anderen Naturfasern, feste Schnur, Schere

Eine Wasserbombenschlacht ist an heißen Tagen ein Riesenspaß und eine willkommene Erfrischung. Ärgerlich und gar nicht umweltfreundlich aber sind die bunten Plastikfetzen, die hinterher überall herumliegen. Kein Problem, auch hier gibt es eine Alternative: Wasserbomben, die sich immer und immer wieder verwenden lassen.
So geht’s: Am besten verwenden wir dazu plastikfreie Schwämme und Spültücher aus Zellulose, so können sie irgendwann einfach kompostiert werden. Wir schneiden die Tücher und Schwämme mit der Schere in zwei Zentimeter breite und etwa zehn Zentimeter lange Streifen. Nun legen wir viele Streifen übereinander und binden sie mit der Schnur sehr fest zusammen, da hilft am besten ein Erwachsener. Dann steht dem coolen Spielspaß nichts mehr im Weg: Schwammknäuel in einen Eimer Wasser tauchen – uuuund Angriff!

Das Gute: Unsere Schwammbomben produzieren nicht nur weniger Abfall, sondern verbrauchen auch noch weniger Wasser und sind wiederverwendbar.
von Silke Kohlmann
am So, 06. Juni 2021 um 10:42 Uhr

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