Mehr Abos, mehr Konzerte

So wird die Saison 2019/20 des Freiburger Barockorchester

Ein "Unternehmen", das expandiert: Das Freiburger Barockorchester (FBO) verändert in der kommenden Saison die Abostruktur – und bietet Haydn, Händel und Bach.

In der Wirtschaft würde man von Expansion sprechen. Wobei das Freiburger Barockorchester (FBO) als frei auf dem Markt operierender Klangkörper von jeher schon ein "Unternehmen" war. Und das erweitert nun die Zahl seiner Konzerte in der Stadt, deren Namen es in die Welt hinausträgt: Abonnenten können künftig im Konzerthaus zwischen drei Abonnements wähle: dem "normalen" mit sieben Konzerten, dem Aboplus mit drei zusätzlichen Konzerten und dem Abo4you, das diese drei Konzerte zum Sonderpreis für die U-30-Generation anbietet. Ein Tribut an den Generationenwechsel – und eine Referenz an die Stadt Freiburg, die die jährlichen Zuschüsse an das Weltklasseensemble erhöht hat.

Viel Barock und Wiener Klassik

Auch wenn vieles in der Saison 2019/20 jener Epoche zuzurechnen ist, die das FBO in seinem Namen trägt – den Auftakt macht am 6. Oktober "Haydn pur". Unter der Leitung des Pianisten Andreas Staier am Hammerklavier erklingen die beiden Sinfonien "La poule" und "La reine" sowie das D-Dur-Klavierkonzert Hob. XVIII:11und die f-Moll-Klaviervariationen.

Weitere Höhepunkte der nächsten Spielzeit: Händels Oratorium "Messiah", das unter der Leitung des englischen Barockspezialisten Trevor Pinnock am 6. und 31. Dezember aufgeführt wird. Oder das Programm "Gloria in excelsis Deo", in dessen Mittelpunkt zwei Motetten Georg Friedrich Händels stehen, interpretiert von der Schweizer Sopranistin Regula Mühlemann. Und Bachs Matthäus-Passion mit dem Vokalensemble Vox Luminis und dem Bassisten Lionel Meunier am Pult. Beide werden in gleicher Eigenschaft noch bei einem weiteren Programm mitwirken: "Bach beflügelt", bei dem neben Himmelfahrtskompositionen Bachs und Telemanns noch Bibers Rosenkranzsonate XI, interpretiert von Petra Müllejans, auf dem Programm steht.

Dem britischen Barock gilt’s bei "Welcome to all the pleasures" mit Werken Purcells und Händels; der Künstlerische Leiter des FBO Kristian Bezuidenhout hält die Fäden vom Cembalo aus zusammen. Zusammen mit FBO-Flötistin Daniela Lieb wird Bezuidenhout auch ein Programm mit Werken von "Vier Mozarts" gestalten – dem echten und drei Komponisten, die biographisch und künstlerisch viel mit ihm vereint. Um Werke des Frühbarock im Kontext zu "Krieg und Frieden" geht’s beim Freiburger Barock Consort, das galante Zeitalter thematisiert die französische Geigerin Amandine Beyer zusammen mit dem FBO.

Und der Jubilar 2020 – Beethoven? Dem widmet sich der andere der beiden künstlerischen Leiter: mit der Ballettmusik "Die Geschöpfe des Prometheus" und der hochexplosiven 7. Sinfonie. Beethovens Missa solemnis, deren Interpretation unter René Jacobs am 8. Mai unmittelbar bevorsteht, wird überdies 2020 zum Jubiläum auf CD erscheinen. Und wer das FBO darüber hinaus erleben will: Auftritte bei den Salzburger Festspielen im Sommer (mit Mozarts "Idomeneo" unter Teodor Currentzis) sowie unter anderem beim Hongkong Arts Festival oder beim Prager Frühling bieten dazu Gelegenheit.
Vorverkauf für die neue Saison ab 1. Juni 2019.
Website: barockorchester.de
von Alexander Dick
am Sa, 27. April 2019 um 17:49 Uhr

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