Todtnau
Rodelbahn am Hasenhorn bremst jetzt automatisch
Die Coasterbahn am Hasenhorn fährt seit dem 3. Juni wieder – nach einer mehrwöchigen Umbauphase nun mit modernster Technik. Mit einem neuen Bremssystem sollen Auffahrunfälle in der Zukunft so gut wie ausgeschlossen sein. Die neuen Schlitten stehen elektronisch miteinander in Verbindung und können so den Abstand zwischeneinander messen. Ebenso gibt es ein neues Anschnallsystem das verhindert, dass Fahrgäste sich während der Fahrt abschnallen.
"Die Fahrgäste merken den Unterschied kaum", sagt Isabel Braun, Geschäftsführerin der Steinwasen-Park Betriebsgesellschaft mbH, die den Hasenhorn-Coaster betreibt. "Zum einen haben neuen die Schlitten hinten ein Bremslicht. Aber das wichtigste ist das neue Bremssystem." Eine Delegation der Betreibergesellschaft war im vergangenen September im schweizerischen Churwalden und hat sich dort die erste mit dem neuen System ausgestattete Coasterbahn angesehen.
Die Einrichtung hat die Betreiber überzeugt. "Der Schlitten wird in die Bergstation hochgefahren, oben wird der Akku aufgeladen. Während der Fahrt kommunizieren die Schlitten miteinander", erklärt die Geschäftsführerin. Wenn ein Schlitten sich einem vorausfahrenden Gefährt bis auf 25 Meter genähert hat, bremst das System den von hinten heranrauschenden Fahrer automatisch aus.
Damit soll ausgeschlossen werden, dass sich erneut Auffahrunfälle ereignen wie etwa im August 2016. Damals waren nach der Vollbremsung eines Rodels zwei weitere in den stehenden Schlitten hineingekracht. Vier Verletzte, darunter Kinder, mussten – teils mit Verletzungen an der Wirbelsäule – in Krankenhäuser gebracht werden. Ein ähnlicher Zwischenfall hatte sich bereits 2013 ereignet. "Wir haben das neue System aber nicht nur wegen der Unfälle angeschafft, sondern auch um die Bahn immer auf dem neuesten Stand der Technik zu halten", sagt Isabel Braun. Auch der Coaster im Steinwasen-Park sei mit einer vergleichbaren Technik ausgestattet. Das System der Firma Wiegand, das nun in den Hasenhorn-Coaster eingebaut wurde, wird auf der Homepage des Herstellers beschrieben. Die "Distanzkontrolle für die schienengeführte Ganzjahresrodelbahn" sei nach umfangreichen Entwicklungsarbeiten und vielen Testreihen in Serie gegangen. Die Technik arbeitet auf Wirbelstrombasis und funktioniert damit wie ein Magnet, der den Coasterschlitten an die Schienen zieht und abbremst. Wirbelstrombremsen werden zum Beispiel von der Deutschen Bahn in ihren ICE-Schnellzügen verwendet.
Im Hasenhorn-Coaster sorgt die Bremstechnik nicht nur dafür, dass die Abstände zwischen den Schlitten gesichert sind, sondern sie gewährleistet auch, dass die Rodel eine Höchstgeschwindigkeit von 40 Stundenkilometern einhalten. Und auch die Sicherheitsgurte sind neu: Sie lassen sich nun nicht mehr von Hand öffnen, sondern schließen automatisch. Auch das soll Unfälle verhindern. Im Juni 2012 war ein 50-Jähriger während der Fahrt aus einem Schlitten gefallen und hatte sich schwer verletzt. Diese Gefahr soll damit auch gebannt sein.
Betriebsleiter Harald Falger zieht ein positives Zwischenfazit: "Die Technik funktioniert einwandfrei, wir hatten bislang keine Probleme." Weil der neue Sicherheitsstandard mit der Anschaffung von 80 neuen Schlitten für die 2,9 Kilometer lange Bahn verbunden war, ergibt sich laut Harald Falger noch ein weiterer Nebeneffekt: "Die alten Schlitten waren teilweise verschlissen, die Achsen ausgeschlagen. Jetzt haben die Gäste deutlich mehr Fahrtkomfort. Es fühlt sich weicher an." Welche Summe die neue Sicherheitstechnik gekostet hat, wollte die Betriebsgesellschaft indes nicht verraten. Die Eintrittspreise sollen jedenfalls nicht erhöht werden.
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von Nicolai Kapitz
Die Sommerrodelbahn am Hasenhorn im Video
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"Die Fahrgäste merken den Unterschied kaum", sagt Isabel Braun, Geschäftsführerin der Steinwasen-Park Betriebsgesellschaft mbH, die den Hasenhorn-Coaster betreibt. "Zum einen haben neuen die Schlitten hinten ein Bremslicht. Aber das wichtigste ist das neue Bremssystem." Eine Delegation der Betreibergesellschaft war im vergangenen September im schweizerischen Churwalden und hat sich dort die erste mit dem neuen System ausgestattete Coasterbahn angesehen.
Betreiber sind überzeugt
Die Einrichtung hat die Betreiber überzeugt. "Der Schlitten wird in die Bergstation hochgefahren, oben wird der Akku aufgeladen. Während der Fahrt kommunizieren die Schlitten miteinander", erklärt die Geschäftsführerin. Wenn ein Schlitten sich einem vorausfahrenden Gefährt bis auf 25 Meter genähert hat, bremst das System den von hinten heranrauschenden Fahrer automatisch aus.
In der Vergangenheit mehrere Auffahrunfälle
Damit soll ausgeschlossen werden, dass sich erneut Auffahrunfälle ereignen wie etwa im August 2016. Damals waren nach der Vollbremsung eines Rodels zwei weitere in den stehenden Schlitten hineingekracht. Vier Verletzte, darunter Kinder, mussten – teils mit Verletzungen an der Wirbelsäule – in Krankenhäuser gebracht werden. Ein ähnlicher Zwischenfall hatte sich bereits 2013 ereignet. "Wir haben das neue System aber nicht nur wegen der Unfälle angeschafft, sondern auch um die Bahn immer auf dem neuesten Stand der Technik zu halten", sagt Isabel Braun. Auch der Coaster im Steinwasen-Park sei mit einer vergleichbaren Technik ausgestattet. Das System der Firma Wiegand, das nun in den Hasenhorn-Coaster eingebaut wurde, wird auf der Homepage des Herstellers beschrieben. Die "Distanzkontrolle für die schienengeführte Ganzjahresrodelbahn" sei nach umfangreichen Entwicklungsarbeiten und vielen Testreihen in Serie gegangen. Die Technik arbeitet auf Wirbelstrombasis und funktioniert damit wie ein Magnet, der den Coasterschlitten an die Schienen zieht und abbremst. Wirbelstrombremsen werden zum Beispiel von der Deutschen Bahn in ihren ICE-Schnellzügen verwendet.
Rodel sind höchstens 40 km/h schnell
Im Hasenhorn-Coaster sorgt die Bremstechnik nicht nur dafür, dass die Abstände zwischen den Schlitten gesichert sind, sondern sie gewährleistet auch, dass die Rodel eine Höchstgeschwindigkeit von 40 Stundenkilometern einhalten. Und auch die Sicherheitsgurte sind neu: Sie lassen sich nun nicht mehr von Hand öffnen, sondern schließen automatisch. Auch das soll Unfälle verhindern. Im Juni 2012 war ein 50-Jähriger während der Fahrt aus einem Schlitten gefallen und hatte sich schwer verletzt. Diese Gefahr soll damit auch gebannt sein.
Betriebsleitung zieht positive Zwischenbilanz
Betriebsleiter Harald Falger zieht ein positives Zwischenfazit: "Die Technik funktioniert einwandfrei, wir hatten bislang keine Probleme." Weil der neue Sicherheitsstandard mit der Anschaffung von 80 neuen Schlitten für die 2,9 Kilometer lange Bahn verbunden war, ergibt sich laut Harald Falger noch ein weiterer Nebeneffekt: "Die alten Schlitten waren teilweise verschlissen, die Achsen ausgeschlagen. Jetzt haben die Gäste deutlich mehr Fahrtkomfort. Es fühlt sich weicher an." Welche Summe die neue Sicherheitstechnik gekostet hat, wollte die Betriebsgesellschaft indes nicht verraten. Die Eintrittspreise sollen jedenfalls nicht erhöht werden.
- Unfall II: Unfallflucht auf der Coasterbahn bei Todtnau
am
Di, 13. Juni 2017 um 15:02 Uhr