Kloster St. Trudpert im Münstertal

Übernachten mit himmlischem Beistand

SCHON GEWUSST? Das Kloster St. Trudpert bietet Betten an.

Diese Ruhe. Diese Landschaft. Diese Luft. Das sind drei Gründe, warum es viele Erholungssuchende ins Münstertal zieht. Von einem weiteren Grund ragt ein schon aus der Ferne gut sichtbarer, aber für den Schwarzwald recht untypischer Zwiebelturm in die Höhe, derjenige des Klosters St. Trudpert.

Bis ins beginnende 9. Jahrhundert reicht die Geschichte des Klosters zurück, das als ältestes, rechtsrheinisches gilt. Es entstand an der Todesstätte seines Namensgebers, zu Ehren des irisch-schottischen Missionars und Märtyrers Trudpert. Bis 1806 bestand die Abtei, die im Zuge der Säkularisierung aufgehoben wurde. Heute setzen die St.-Josefs-Schwestern die klösterliche Tradition fort und haben sich unter anderem dem christlichen Sozialdienst verschrieben.

Eine von ihnen ist Schwester Serena. Sie kümmert sich um die Gäste, die in einem der beiden klostereigenen Gästehäuser übernachten wollen. St. Josef hat 27 Betten und ist das Haus mit Dusche und WC im Zimmer. St. Agnes hat 36 Betten, dort sind Duschen und WCs auf der Etage. Beide Häuser haben Ein- und Zweibettzimmer. Zwischen 17 und 30 Euro pro Person kostet die Übernachtung je nach Zimmerstandard, Vollpension macht 29,50 Euro extra. "Gebucht werden die Räume von Einzelpersonen, Familien, Schulklassen, Seminaren und Chorgemeinschaften", sagt Schwester Serena. Die Gäste können an Gebetszeiten der Schwestern teilnehmen, ein Muss ist das aber nicht. Viele kämen auch einfach nur zum Wandern. Allerdings: "Wir sind sehr, sehr ausgebucht. Wer acht oder 14 Tage übernachten möchte, sollte sich ein, zwei Jahre vorher anmelden", sagt die Ordensfrau.

Doch selbst wenn es mit dem Übernachten nicht klappt, lohnt sich ein Besuch. Wer die Klosterkirche betritt und den Kopf in den Nacken legt, dem offenbaren sich die Deckenfresken von Francesco Antonia Giogioli von 1722, die noch heute bestechend schön sind. In harmonischen Farben ist dort unter anderem die Bekehrung des Paulus aufgemalt, eingerahmt von weißem Stuck, verziert und umrandet mit Engelsköpfen. Etwas Besonderes ist auch die barocke Kanzel, auf dessen Baldachin der wiederauferstandene Christus sitzt. Um ihn herum haben sich der Prophet Ezechiel und die vier Evangelisten gruppiert, teils in fantasievoller Tiergestalt. In der rechten Seitenkapelle ist der Altar Trudperts. Rechts unten hält ein Engel die Axt, mit der der Märtyrer der Sage nach umgebracht wurde.

Rund um die mächtige Klosteranlage zieht sich ein breites Wegenetz in die Schwarzwälder Berge hinein, davor oder danach lohnt sich unbedingt eine Einkehr in das Café am Kloster. Denn dort dürfte wohl kaum einer an der saftigen Schwarzwälder Kirschtorte vorbeikommen – mmmhmm, lecker.

Kloster St. Trudpert, 79244 Münstertal,Tel. 07636/78020 oder im Internet unter http://www.kloster-st-trudpert.de
von anfe
am Fr, 28. August 2015

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